Das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg hat Rechtsanwalt Rüdiger Wienberg zum Insolvenzverwalter der Solon SE bestellt. Er habe sich direkt nach seiner Bestellung am Hauptsitz des Photovoltaik-Unternehmens in Berlin ein Bild der Lage gemacht, teilte seine Kanzlei hww wienberg wilhelm mit. Auf einer Betriebsversammlung seien die Mitarbeiter offiziell über die Situation und das weitere Vorgehen informiert worden. Der Geschäftsbetrieb der Solon-Gruppe solle zunächst uneingeschränkt weiterlaufen. „Wir werden die nächsten Tage nutzen, um den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren“, sagte Wienberg. „Anschließend werden wir die finanzielle Situation des Unternehmens umfassend analysieren und die zur Verfügung stehenden Optionen prüfen.“ Der Insolvenzverwalter wolle sich in Kürze auch mit den wichtigsten Kunden und Lieferanten in Verbindung setzen, um die Fertigung und Auftragsabwicklung aufrechtzuerhalten. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter seien über das Insolvenzgeld für die kommenden drei Monate bis Ende Februar 2012 gesichert, erklärte der Rechtsanwalt.
Solon hatte am Dienstag offiziell einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzantrags stellen müssen. Zuvor waren Gespräche mit den Investoren, Banken und Bürgen über eine einvernehmliche Lösung für eine finanzielle Restrukturierung des angeschlagenen Photovoltaik-Unternehmens gescheitert. Solon hat auch für seine Tochtergesellschaften in Berlin und Greifswald Insolvenz angemeldet. Insgesamt beschäftigt der Modulhersteller an seinen deutschen Standorten 532 Mitarbeiter. Zudem unterhält das Unternehmen Tochterfirmen in Italien, Frankreich und den USA, die derzeit aber von der Insolvenz nicht betroffen seien. Auf Solon lastet derzeit ein Schuldenberg von mehr als 400 Millionen Euro, wie es weiter hieß. (Sandra Enkhardt)