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BSW-Solar

Strompreise werden steigen

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) hat durchgerechnet, wie sich die im Eckpunktepapier des Bundeskabinetts geplante Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) auswirken wird. Das Bundeskabinett plant, auch selbst verbrauchten Sonnenstrom mit einer anteiligen EEG-Umlage in Höhe von 70 Prozent oder 4,4 Cent je Kilowattstunde zu belasten. „Ein durchschnittlicher Gewerbebetrieb kann rund 70 Prozent des Solarstroms selbst verbrauchen, 30 Prozent werden eingespeist“, rechnet Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig vor. „Nach zehn Jahren hat sich eine solche Investition gelohnt, gegengerechnet gegen 18 Eurocent Bezugspreis aus dem Netz und die Einspeisevergütung für den Überschuss.“ Derzeit wird eine Einspeisevergütung von rund zwölf Cent gezahlt. Strom aus der Solaranlage kostet zwischen elf und zwölf Cent.

Nun will die Bundesregierung ausgerechnet den Eigenverbrauch mit einer EEG-Umlage verteuern. Noch vor Kurzem hatte die Bundesregierung, gleichfalls CDU-geführt, den Eigenverbrauch honoriert. „Das ist genauso, als würde man eingesparte Energie mit einer Steuer belegen“, kommentierte Körnig. Der BSW-Solar hat ermittelt, wie sich die Bedingungen für die Photovoltaik weiter verschlechtern werden. „Wir kommen auf Amortisationsdauern von weit über 15 Jahren“, rechnet Körnig vor. „Das liegt deutlich über den üblichen Amortisationszeiten in der Wirtschaft. Dort sind sieben Jahre üblich.“ Die kleinen, privaten Anlagen machen nur rund 20 Prozent des Marktes aus. Körnig prophezeite, dass der Photovoltaikzubau in naher Zukunft weiter einbrechen könnte. „Kommt die geplante EEG-Umlage, wird die Abhängigkeit vom EEG nicht verringert, sondern verlängert“, urteilt Körnig. Der Eigenstrom von Kohlebergbau, Kohlekraftwerken oder Atomkraftwerken wird dagegen von der EEG-Umlage ausgenommen und ist von der Zahlung befreit.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte mit der Hoffnung argumentiert, die EEG-Umlage zu deckeln, um die Kosten der Energiewende auf mehr Schultern zu verteilen. Mehr zum Thema: ein Interview mit Verbraucherschützer Holger Krawinkel auf Seite 16. http://www.bsw-solar.de

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