Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) und der Netzbetreiber Transnet BW haben zusammen ein Verfahren zur besseren Prognose der Photovoltaikeinspeisung entwickelt. Dazu kombinieren die Forscher die aktuellen Ertragsdaten von Referenzanlagen mit Geoinformationen und Angaben zu den individuellen Eigenschaften aller ans Netz angeschlossenen Anlagen. Im Vergleich zu den bisherigen Prognoseverfahren wurde die Güte der Vorhersage während einer Testphase um bis zu 20 Prozent gesteigert.
Der Netzbetreiber errechnet aus der gemessenen Einspeiseleistung der Referenzanlagen, die über das Netzgebiet verteilt sind, die aktuelle Sonneneinstrahlung. Er weiß zudem, wie viele Anlagen insgesamt an sein Netz angeschlossen sind. Er kennt auch deren Eigenschaften genau, inklusive Anschlussleistung, Modulausrichtung – sowohl horizontal als aus vertikal –, Verschattung und Eigenverbrauchsprofil des Haushalts, der die Anlage betreibt. Aus diesem Datenbestand und der ermittelten aktuellen Sonneneinstrahlung kann er die Einspeiseleistung jeder Referenzanlage auf alle Generatoren anwenden, die in räumlicher Nähe der jeweiligen Referenzanlage installiert sind. Der Forscher nennt das „interpolieren“. Damit kann der Netzbetreiber die gesamte Einspeiseleistung in einer ganzen Region bestimmen, ohne dass jeder Generator über entsprechende Messtechnik verfügen muss, was vor allem bei den vielen kleinen Solaranlagen auf Dächern von Einfamilienhäusern oftmals der Fall ist.