Experten haben nun eine neue Normenreihe entwickelt, die ein standardisiertes Management von Ladesäulen ermöglicht. Laut VDE wird so der Grundstein für den Aufbau eines „Ökosystems Elektromobilität“ geschaffen.
Bisher gibt es kaum Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen – auch weil die entsprechende Ladeinfrastruktur fehlt. Eine Hürde ist, dass der Informationsaustausch zwischen Ladesäule und Abrechnungssystemen nicht standardisiert abläuft. Um der Ladeinfrastruktur auf die Sprünge zu helfen, haben die VDE-Normungsexperten den VDE|DKE-Arbeitskreis „Backend Kommunikation für Ladeinfrastruktur“ gegründet.
Die neue Normenreihe IEC 63110 soll nun ein standardisiertes Management von Ladevorgängen schaffen. Sie adressiert Anforderungen für den nötigen Datenaustausch, um ein Ökosystem für Elektroautos zu etablieren. Dabei deckt sie sowohl den Kommunikationsfluss zwischen den verschiedenen Akteuren als auch den Datenfluss ins Stromnetz ab. Die Normenreihe 63110 ist Bestandteil eines Geförderten Projektes des Bundeswirtschaftsministeriums.
Balance zwischen Netzausbau und Lademöglichkeit
Parallel zur neuen Norm arbeiten die Experten an der Netzintegration von Elektromobilität. Denn mit wachsender Durchdringung der Elektromobilität wird die Bedeutung von „netzverträglicher Ladevorgänge“ immer größer. Denn die Ladeinfrastruktur nimmt künftig immer mehr die Rolle eines Vermittlers zwischen den lokalen Bedingungen des Verteilnetzes und der möglichst einheitlichen Beschreibung der Ladeschnittstelle zu. Idealerweise wird die Ladeschnittstelle so beschrieben, dass die Anforderungen des Verteilnetzes über die Ladeschnittstelle ans Fahrzeug übermittelt werden. Ziel müsse laut VDE sein, eine volkswirtschaftlich sinnvolle Balance zwischen Netzausbau und der ständigen Verfügbarkeit einer maximalen Ladeleistung an allen Ladepunkten zu finden. (nhp)