Der eidgenössische Anbieter von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge Green Motion will bis zum Ende des kommenden Jahres über die ganze Schweiz verteil 1.000 neue Ladestationen aufbauen. Die ersten Säulen sind bereits installiert. Jetzt soll die Montage beschleunigt werden.
Der Anbieter von Ladestationen Green Motion mit Sitz in Bussigny, Waadt, will bis Ende 2017 über die gesamte Schweiz verteilt 1.000 öffentliche Ladesäulen errichten. Seit gut zwei Wochen installieren die Monteure von Green Motion zehn Ladestationen pro Woche. Das Unternehmen will aber die Schlagzahl erhöhen, um an Ende dieses Jahres auf 250 installierte Ladesäulen zu kommen.
In der ganzen Schweiz laden
Die neuen Ladestationen werden alle in das bestehende Green Motion Netz integriert, das aus 800 Ladepunkten besteht. Davon stehen 200 Stationen auf öffentlichen Parkplätzen. Die neuen Ladestationen werden über die Plattform Evpass gesteuert, über die der Betreiber der Säule den Ladestrom auch abrechnen kann. Auf diese Weise können die Fahrer von Elektroautos in der gesamten Schweiz sein Fahrzeug laden.
Lizenzen für chinesischen Partner
Die Finanzierung des gesamten Ladenetzes, die das Unternehmen auf Zigmillionen Franken schätzt, wird durch einen Lizenzierungsvertrag für die Ladetechnologie mit der chinesischen Zhongding-Gruppe gestemmt. Der Zulieferer der Automobilindustrie mit Sitz in Ningguo im Osten Chinas will mit der Technologie der Schweizer im Reich der Mitte ein Ladenetz aufbauen.
Ein ganzes Netz von Partnern
Um genügend Stellflächen für die öffentlich zugänglichen Ladepunkte zu bekommen, arbeitet Green Motion mit verschiedenen Partner zusammen, die ihre Flächen für die Installation der Ladepunkte zur Verfügung stellen. Dazu gehören neben der Imbisskette McDonalds, die vor allem ihre Restaurants an den Autobahnraststätten mit den Ladesäulen versehen will, auch die St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke. Der Energieversorger will 150 Ladestationen in der Ostschweiz aufstellen. Auch Aldi sitzt mit im Boot. Der Discounter hat vor, 175 Parkplätze der Filialen in der ganzen Schweiz mit Ladesäulen zu bestücken. Parking Zürich, der Verwalter der großen Parkplätze in der eidgenössischen Metropole, stattet seine Flächen genauso mit Ladepunkten für Elektrofahrzeuge aus wie der Betreiber von Autobahntankstellen und Raststätten Avia. Die erste dieser Ladestationen wird noch im Sommer dieses Jahres in Signy, Waadt, ans Netz gehen. Im Rahmen eines neuen Projekt wird auch die Sitrasb, das Betreiberunternehmen des großen Stankt Bernhard Tunnels Schnellladestationen errichten. Ein weiterer Partner ist Mobility car sharing. Der Vorreiter der Elektromobilität in der Schweiz wird weitere Car-Sharing-Stationen mit neuen Ladesäulen ausstatten. (Sven Ullrich)