Immer mehr setzen die Projektentwickler vor allem in den großen Solarkraftwerken auf die Nachführung der Module. Der Weltmarkt für einachsige Tracker wird bis 2019 auf 22 Milliarden Dollar steigen.
Die einachsigen Nachführsysteme für Photovoltaikanlagen werden immer beliebter. Die Marktforscher von IHS im britischen Wellington gehen davon aus, dass der Weltmarkt für solche Tracker bis zum Jahr 2019 auf knapp 22 Milliarden Dollar zulegen wird. Dabei gehen die Analysten davon aus, dass der Weltmarkt für Freiflächenanlagen, in denen solche Systeme bevorzugt installiert werden, jährlich um sieben Prozent steigen wird. Davon entfallen 73 Prozent auf Großkraftwerke. Im Jahr 2019 wird die Nachfrage dann 33 Gigawatt betragen. Von diesen werden immerhin neun Gigawatt auf einachsigen Trackern installiert sein. Insgesamt wird der Weltmarkt aber mit einem Anteil von 67 Prozent weiterhin von den fest installierten Montagesystemen beherrscht. Doch den hohen Zuwachs werden fast ausschließlich die nachgeführten Systeme verzeichnen, während die absolute Zahl der fest installierten Montagesysteme kaum steigen wird.
Mehr Ertrag in sonnenreichen Ländern
Bereits in diesem Jahr werden solche Systeme die bevorzugte Technik für Freiflächenanlagen in Nord- und Südamerika werden. „Die Vereinigten Staaten führen den Markt der einachsigen Photovoltaiknachführsysteme an“, erklärt Cormac Gilligan, leitender Analyst für die Solarwertschöpfungskette bei IHS Technology. Dort sind es vor allem die großen Projektentwickler Sunpower und First Solar, die auf solche Nachführsysteme setzen. So gehen die Analysten von IHS davon aus, dass die USA mit einem Weltmarktanteil von 36 Prozent der größte Markt für einachsige Nachführsysteme sein wird. „Chile, Mexiko und weitere neue Märkte mit hoher Sonneneinstrahlung bevorzugen ebenfalls einachsig nachgeführte Systeme, vor allem, weil die Preise in den letzten Jahren rasch gesunken sind“, prognostiziert Gilligan. Damit können die Systeme die höheren Investitionskosten locker wieder einspielen. Denn indem die Module auf den Stand der Sonne eingestellt werden, steigt der Ertrag der Anlage.
Asien holt auf
Auch in den wachsenden asiatischen Märkten werden sich die einachsigen Tracker langsam aber sicher mehr Anteile erobern. Derzeit herrschen dort noch die fest installierten Gestellkonstruktionen vor, weil in den Ländern große Stahlkonzerne ansässig sind, die die festen Unterkonstruktionen billig liefern können. Doch mit wachsendem Photovoltaikmarkt werden sich in China und in Indien auch die einachsigen Nachführsysteme langsam durchsetzen, prognostizieren die Analysten von IHS. Als Grund nennen sie den Markteintritt neuer Anbieter, die mit neuen Produkten auch in Asien punkten können. Im Jahr 2019 werden dann China und Indien nach den USA die beiden größten Märkte für einachsige Nachführsysteme sein. Dort werden dann jeweils fast zwei Gigawatt Modulleistung auf solchen Systemen installiert.
Einen entscheidenden Unterschied zum amerikanischen Markt gibt es dann doch. Vor allem die niedrigen Lohnkosten in Indien oder in den südostasiatischen Ländern sorgen dafür, dass die Nachführsysteme dort nicht mit Motoren angetrieben, sondern saisonal per Hand verstellt werden. (su)
