Die deutschen Niederlassungen des Gestellherstellers Haticon werden zu Ende März geschlossen. Die Mitarbeiter bekommen Abfindungen oder werden in eine Transfergesellschaft überführt. Damit will der neue Eigentümer Mounting Systems die Abwicklung so sozialverträglich wie möglich gestalten.
Die deutschen Produktionsstätten des Gestellherstellers Haticon werden geschlossen. Dies teilt der Hersteller von Montagegestellen für Photovoltaik- und Solarthermiesysteme Mounting Systems im brandenburgischen Rangsdorf mit. Das Unternehmen hatte zum Jahreswechsel den Mitbewerber Haticon übernommen. Zunächst hatte Mountnig Systems offiziell bekanntgegeben, dass die Zentrale von Haticon im mecklenburgischen Pinnow genauso weitergeführt wird wie die Tochtergesellschaften im brandenburgischen Güterfelde und in Ontario, Kalifornien. Damals war noch nicht klar, was tatsächlich mit den etwa 100 Mitarbeitern passieren wird, die Haticon weltweit beschäftigt.
Beschäftigte haben traurige Gewissheit
Mit der jetzigen Ankündigung bekommen die Beschäftigten in Deutschland traurige Gewissheit. Sie werden ihre Jobs in der Gestellproduktion verlieren. „Wir haben mit dem Gesamtbetriebsrat von Haticon Germany fair und auf Augenhöhe verhandelt und eine Kombination aus Aufhebungsvereinbarungen und Übertritt in eine Transfergesellschaft gefunden, die allen Beteiligten gerecht wird und es den Mitarbeitern erleichtern wird, auf dem Arbeitsmarkt fündig zu werden“, sagt Stefan Spork, Geschäftsführer von Mounting Systems und Haticon Germany. So will Mounting Systems die Schließung der beiden Produktionsstätten in der Uckermark und in Brandenburg so sozialverträglich wie möglich abwickeln. „Wir planen, den Geschäftsbetrieb von Haticon Germany zum 31. März 2015 einzustellen.“ Damit verschwindet innerhalb kürzester Zeit schon der zweite Gestellhersteller aus der Branche. Schon Anfang Februar dieses Jahres hatte der oberschwäbische Gestellproduzent Knubix bekannt gegeben, keine Montagesysteme für die Photovoltaik mehr zu liefern, weil sich das Geschäft aufgrund des Marktzusammenbruchs in Europa nicht mehr lohnt – letztlich ein Ergebnis der politischen Entscheidungen vor allem in Berlin und Rom, den Solarstrom mit Sonderabgaben und Sonnensteuer künstlich zu verteuern.
Bessere Position im Aufdachgeschäft
Mounting Systems wird aber die Gestelllösungen von Haticon übernehmen. So werden die Rangsdorfer mit der Übernahme von Haticon ihre Position im Aufdachbereich ausbauen. Schließlich ist das Segment der Dachanalgen für private und gewerbliche Gebäude in Europa das einzige, das noch gut läuft – anders als in Amerika, wo die großen Solarparks gebaut werden. Deshalb wird Mounting Systems offensichtlich auch die amerikanische Niederlassung von Haticon weiterführen. (su)