Noch sind dachintegrierte Solargeneratoren ein Nischenmarkt. Der aber langsam wächst, vor allem in der Schweiz. Der zweite Trend: Zunehmend kommen Glas-Glas-Module zum Einsatz.
Einst gehörte die Ernst Schweizer AG zu den Pionieren bei den Indachsystemen, mit dem bekannten Montagesystem Solrif. Es wurde und wird von vielen Modulherstellern angeboten, um die Solarmodule in die wasserführende Dachschicht zu legen. „In den Köpfen stecken noch immer sehr stark die Aufdachanlagen“, meint Helge Hartwig von der Ernst Schweizer AG. „Indachsysteme, also Solarmodule, die die Dachziegel ersetzen, wollen viele Kunden. Aber viele Solarteure lehnen das ab.“
Hohe Nachfrage in der Schweiz
Klar, einfach ist die Sache nicht, weil Solarteure und Dachdecker kooperieren müssen. Doch die Indachanlagen bieten den Solarkunden eine ästhetische Optik. Und sie erlauben andere Wirtschaftlichkeitsrechnungen, weil die Solarmodule zugleich die Dacheindeckung sind.
Oft wird auch übersehen, welche Vorteile der Handwerker selber vom Indachsystem hat: „Wenn er sich auf die regionalen Baustile konzentriert, kann er durch die Photovoltaik im Dach mehr Wertschöpfung generieren“, erläutert Helge Hartwig. „In der Schweiz ist dieser Trend bereits sichtbar.“
Vom Preiskampf abheben
Dort liegt der derzeit wichtigste Markt für Indachsysteme. In der Schweiz tun sich Elektriker und Dachdecker zusammen, um die hohen Ansprüche ihrer Kunden gemeinsam zu erfüllen. „Mit Indachsystemen kann man sich preislich gut von der Standardphotovoltaik abgehen, wo der Preiskampf sehr hart ist“, hat helge Hartwig beobachtet. „Oft geht es vor allem darum, alte Dächer kostengünstig zu sanieren. Was eignet sich dafür besser als Photovoltaik?“
Ernst Schweizer liefert das Solrif-System bislang ausschließlich über kooperierende Modulhersteller aus. Es verwendet rahmenlose Module, neuerdings sogar Glas-Glas-Module.
Trend zu Glas-Glas-Modulen
Auch in Klipphausen wurden Glas-Glas-Module verbaut, von Solarwatt. Sie sind langlebiger als Glas-Folie-Paneele, was den Wünschen der Bauherren entgegenkommt. Denn ein Dach wird nicht nur für 20 Jahre eingedeckt. Solarwatt gibt 30 Jahre Garantie, zudem fangen die Doppelglasmodule hohe Lasten aus Wind und Schnee besser ab. Seit dem Frühjahr 2017 bietet Solarwatt Doppelglasmodule für sein Easy-In-System an.
Dass der Trend zu Glas-Glas geht, bestätigt auch Helge Hartwig. Das Solrif-System gibt es seit kurzem gleichfalls mit Glas-Glas-Modulen, in gerahmter Ausführung. Denn die Anforderungen an eine Dacheindeckung erfüllen sie durch Robustheit besonders gut. Die Solarzellen sind beidseitig durch Glas geschützt, damit erhöht sich die Steifigkeit des Moduls und seine Belastungsgrenze. Bei Durchbiegung durch hohe Lasten erfährt die Zelle deutlich weniger Zugspannung als bei herkömmlichen Glas-Folie-Modulen. Somit gewährt auch Ernst Schweizer eine deutlich längere Leistungsgarantie von 30 Jahren.
Verschiedene Modulbreiten
Die neuen Glas-Glas-Module sind in drei Breiten mit 48, 54 und 60 Zellen erhältlich, alle in derselben Bauhöhe. Damit wird die Fläche auf dem Dach besser ausgenutzt. Zusätzlich lässt sich Solrif mit Sonnenkollektoren und Dachfenstern kombinieren. Ein umfangreiches Zubehör steht zur Verfügung.
Die in Schwarz gehaltenen Module und Rahmen sind optisch aufeinander abgestimmt. Die Modulunterkante hat nur rückseitig ein Rahmenprofil. Dadurch kann Wasser gut abfließen und Verunreinigungen wegspülen, was wiederum den Ertrag steigert. Jedes Modul kann einzeln ausgehängt und ausgewechselt werden, um möglichst guten Service zu erlauben. (HS)
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