Die Hersteller von Montagesystemen haben auf der Intersolar viele Neuentwicklungen vorgestellt. Sie zeigen damit, dass die Gestelle mehr sind als nur ein Stapel Aluminiumstreben, sondern innovative Systeme, die dem Installateur das Leben erleichtern.
Die Besucher der Intersolar scharen sich massenweise vor allem um die Speicher und Modulneuheiten in den vorderen Hallen. Erste wenn sie an den neusten Entwicklungen der Leistungselektronik vorbei sind, und noch Zeit haben, kommen sie endlich zu den Befestigungslösungen in den letzten Hallen. Die Anordnung ist symptomatisch für die Branche. „Gegenüber Modulen und jetzt vor allem Speichersystemen führen wir Montagesystemhersteller eher ein Schattendasein“, sagt Stefan Liedtke, Geschäftsführer von Renusol. „Aber ich will mich nicht beschweren. Sicherlich geben Modul- oder Speicherhersteller den Takt bei der augenblicklichen Marktentwicklung an. Batteriespeicher sind derzeit das große Thema und wir als Montagesystemhersteller sind das letzte Glied in der ganzen Kette.“
Der Grund: Die Montagesysteme sind nicht sichtbar und werden vom Kunden selbst dadurch nicht wahrgenommen. Aber es ist mehr als nur ein bisschen zurechtgeschnittenes Aluminium oder Stahl. Installateure können ein Lied davon singen, mit wie vielen Problemen sie aufgrund schlechter Montagesysteme im Laufe ihrer Tätigkeit schon zu kämpfen hatten. Inzwischen sind auch die Gestellhersteller aus der Konsolidierungsphase heraus. In den Jahren vorher war an Innovation nicht zu denken. Da mussten so schnell wie möglich viele Systeme auf den Markt geworfen werden, was zu Lasten der Funktionalität geht. Der Marktrückgang in Europa traf die Branche hart. Das Geld fehlte für Neuentwicklungen. „Doch jetzt hat der Innovationszyklus gerade erst neu begonnen“, erklärt Stefan Liedtke. „Auch werden die System in immer mehr industrialisierten Prozessen hergestellt. Wir versuchen jetzt, Experten aus der Automobilindustrie und aus dem Maschinenbau zu uns zu holen, mit denen man ganz neue Produkte entwickeln kann.“
Zwei Jahre getüftelt
Das Ergebnis dieser Entwicklung haben die Kölner auf der Intersolar gezeigt. Auch wenn sie den Intersolar Award damit nicht gewonnen haben, so haben sie es mit ihrer neuen universellen Modulklemme bis ins Finale geschafft. Gut zwei Jahre lang haben die Kölner Entwickler getüftelt, um eine Klemme für alle Varianten der Montage und für alle Module zu finden. Die Anforderungen aus dem Markt waren klar: Sie muss nicht nur überall passen, sondern auch einfach und schnell zu montieren sein. Die Klemme kann jetzt sowohl als Mittel- als auch als Endklemme genutzt werden. Der Installateur braucht nicht mehr verschiedene Klemmen mit auf die Baustelle zu bringen.
Die Basis der Klemme bildet ein stabiler Fuß, der einfach in die Montageschiene eingeklickt wird. Wenn der Installateur die beiden Seiten des Fußes leicht zusammendrückt, kann er die Klemme ohne Probleme so auf der Schiene justieren, dass er die Module genau an den vorgesehenen Klemmpunkten befestigen kann. Drückt er die Seiten des Fußes noch weiter zusammen, kann er sie auch leicht wieder herausklicken, ohne sie durch die gesamte Schiene bis zum Ende schieben oder aufwendig irgendwelche Schrauben wieder lösen zu müssen. An den Seiten des Fußes sind kleine Backen ausgeformt, die als Führung für die Schraube dienen, die den Kopf der Klemme auf den Modulrahmen drückt. Auf dieser Schraube sitzt noch ein Ring, der den Kopf der Klemme so lange oben hält, bis der Monteur die Schraube festzieht.
Eine Klemme für Alles
Um sie als Mittel- oder Endklemme zu nutzen, muss der Installateur nur den Kopf drehen. Dreht er die seitliche Stütze des Kopfes parallel zu den Seitenteilen des Fußes, wird es eine Mittelklemme, mit der der Monteur zwei Module gleichzeitig befestigen kann. Dreht er den Kopf um 90 Grad weiter, wird sie zur Endklemme. Damit die dann auftretenden Lasten auch gut aufgenommen werden, haben die Seitenteile des Fußes eine Zahnung, in die sich die Seitenstütze des Kopfes, die ebenfalls gezahnt ist, in den Fuß verkeilen kann. In beiden Varianten umschließt die Klemme den Modulrahmen wie eine Schraubzwinge. „Die Ableitung der Kräfte über den Kopf und die Seite bis in den Fuß war die Herausforderung bei der Entwicklung“, erklärt Liedtke. „Das ist ein ganz anderes und viel hochwertigeres Befestigungsprinzip. Denn damit werden die Kräfte ganz anders in die Schiene eingeleitet.“ Zwar ist die Klemme ohnehin nicht das limitierende Element. Die Schwachpunkte liegen eher bei den Dachhaken oder der Montageschiene. Doch mit der neuen Klemme verhindern die Kölner das Problem der Punktlasten, die auf die Schiene drücken und sie damit unnötig belasten. (SU)
Den ausführlcihen Bericht lesen Sie in der neuen Ausgabe von photovoltaik, die am 9. Juli erscheint.