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Mit Stahl aufs Flachdach

Noch wird der Markt von den kleinen Solargeneratoren für private Kunden dominiert, aber in diesem Jahr kommt der Eigenverbrauch als zentraler Hebel auch in der deutschen Wirtschaft an. Immer mehr Unternehmen erkennen, dass sie sich mit Solardächern unabhängig von den Energiepreisen machen können. Solarstrom und Wettbewerbsfähigkeit gehören zusammen. Deshalb werden immer mehr größere Dächer mit Solargeneratoren belegt – für mittelständische Gewerbebetriebe und die Industrie.

Doch die Anforderungen an die Gestelle und Unterkonstruktionen sind sehr hoch, viel höher als bei den Dächern von Eigenheimen. Denn unterm Dach laufen sensible Produktionen, werden wertvolle Produkte gelagert, bewegt, umgeschlagen. „Deshalb haben wir ein sicheres und werthaltiges Montagesystem für hohe Anforderungen entwickelt“, meint Markus Ziegler von der Firma T-Werk in Neu-Ulm. „Wir haben natürlich auch Aluminiumsysteme im Angebot, aber unser neues, aerodynamisches Flachdachsystem Triton fertigen wir aus bandverzinktem Stahl. Es ist besonders langlebig, wir geben zwölf Jahre Produktgarantie.“

Zum Einsatz kommt Stahl, der im Tauchbad im Stahlwerk mit der Legierung Z600 veredelt wurde. Mit einer beidseitigen Zinkauflage von 600 Gramm je Quadratmeter ist der Zinküberzug besonders dick und robust. Weißrost und Rotrost gehören damit der Vergangenheit an. Dasselbe Material wird unter anderem auch bei den Leitplanken der Bundesautobahnen verwendet.

Kaum schwerer als Alu

Stahl auf dem Flachdach? Das ist neu, denn bisher kommen vor allem sehr leichte Systeme aus Aluminium auf die Dächer. „Die Blechstärken des Triton-Systems liegen zwischen 1,2 und 1,5 Millimeter“, erläutert Markus Ziegler. „Dagegen müsste man ein vergleichbares System aus Aluminium mit Blechstärken von mindestens zwei bis drei Millimeter auslegen. Unser System ist daher nur geringfügig schwerer.“

Das Montagesystem wurde am Institut für Industrieaerodynamik in Aachen im Windkanal getestet und optimiert. Die Flächenlast des Systems fängt bei sechs Kilogramm je Quadratmeter an.

Für das Südsystem sind zwei Aufständerungen möglich: zehn und 15 Grad. Das Ost-West-System erlaubt einen Anstellwinkel von zwölf Grad. Triton ist für alle gängigen Flachdächer geeignet: Folie, Bitumen, Kies, Gründach oder Trapezblech.

System komplett vormontiert

Bei der Montage müssen die komplett vormontierten Aufständerungsdreiecke nur noch aufgeklappt und mit einem Bolzen zusammengesteckt werden. Die Ausrichtung der weiteren Dreiecke erfolgt mit einer speziellen Lehre. Dadurch reduzieren sich Montage- und Messarbeiten auf ein Minimum. Bohr- und Schneidearbeiten sind auf dem Dach nicht erforderlich.

Um die Aufständerungen in der Reihe miteinander zu verbinden, kommen spezielle biegesteife Schienenverbinder zum Einsatz, die mit Doppelbolzen montiert werden. Auf diese Weise können sich mehrere Module die einwirkenden Windlasten besser teilen.

Bedarf an Ballast sinkt

Dadurch reduziert sich der Bedarf an Ballastierung. Die Bodenschiene ist auch als Kabelkanal nutzbar, die MC4-Stecker lassen sich durch die Schienen und unter den Bolzen hindurchführen.

Durch spezielle Modulkabelrinnen, die unter den Modulen von Dreieck zu Dreieck montiert werden, können sowohl Modulkabel wie auch Stringkabel verlegt werden. „Niemand muss mehr Kabel oder Stecker hochbinden, und es hängen keine Kabel mehr durch“, erläutert Markus Ziegler. „Mit dem neuen Triton-System kann somit bis zum Modulfeldende eine komplett metallurgisch geschirmte Kabelkanalführung ohne Zusatzmaterial realisiert werden.“

Offenbar schlägt das neue System gut ein. Der Vertrieb startete im März, und die ersten Gestelle werden im Juli ausgeliefert. Die Nachfrage ist hoch. Erste konkrete Projekte im Megawatt-Bereich stehen auch schon an.

Markus Ziegler war fünf Jahre lang technischer Leiter bei Green Factory, damals zuständig für die Unterkonstruktion für das Photovoltaikgeschäft. Danach arbeitete er ein halbes Jahr als Projektberater für die Firma Actensys. T-Werk ging im Jahre 2012 an den Markt. Es ist ein breites Produktportfolio an Schrägdach-, Flachdach- und Freilandsystemen im Lieferprogramm von T-Werk verfügbar. Indachsysteme und Nachführsysteme (Tracker) hat das Unternehmen nicht im Angebot.

Im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen aus Neu-Ulm rund 30 Megawatt Solargestelle absetzen, in diesem Jahr sollen es rund 50 Megawatt werden. Mit Triton will T-Werk den Marktanteil im Dachgeschäft ausbauen, vor allem im Segment der größeren Gewerbedächer, das besonders aussichtsreich ist. Wichtigster Markt ist bislang Deutschland.

Bislang nur in Europa aktiv

Zunehmend spielen Nordirland, England, Polen, Österreich, Dänemark und die Schweiz eine Rolle. Momentan ist T-Werk nur auf dem europäischen Markt aktiv.

Auf der Intersolar in München präsentiert sich T-Werk auf einem Gemeinschaftsstand mit Solarmax aus Ellzee. Seit 2014 ist T-Werk auch nach ISO 9001:2008 zertifiziert.

Sechs fest angestellte Mitarbeiter arbeiten am Standort in Neu-Ulm in einem Gewerbegebiet auf der bayerischen Seite der Donau. Dort befinden sich die Vertriebsbüros und das Lager.

Ausgefallene Wünsche

An einem weiteren bayerischen Standort befindet sich die Produktion, wo vor allem Aluminiumkleinteile wie Klemmen, Adapter und Verbinder produziert werden. Dort werden auch Sonderlösungen gebaut und die Bauteile unter anderem von Triton vormontiert.

Manchmal kommen die Kunden mit sehr ausgefallenen Wünschen. So hat T-Werk schon mehrere, teils sehr aufwendige Sonderkonstruktionen realisiert.

Vertrieb über Wiederverkäufer

Auch Fassadenanlagen wurden schon gebaut. „Wenn der Kunde es wünscht, erfüllen wir alle Sonderwünsche, soweit technisch machbar“, meint Markus Ziegler. „Wir liefern auch Sonderprofile nach Kundenwunsch oder eloxieren die Alugestelle in bestimmten Farben.“ Das bisher größte Projekt war ein Solarpark in Norddeutschland mit 8,6 Megawatt.

Damit die Kunden ihre Projekte möglichst gut planen und projektieren können, bietet T-Werk zukünftig auch eine kostenlose Software an, mit der sich die Gestelle auslegen lassen. Mit der Software kann der Kunde Projekte planen und Dachpläne erstellen.

Das Programm ermittelt dann Stücklisten und Preise, ebenso werden die Pläne zur Montage und Ballastierung erstellt. T-Werk verkauft seine Gestelle ausschließlich an Geschäftskunden. Somit zählen Installateure, Elektriker, Solarteure, Ingenieurbüros, Projektierer und Wiederverkäufer zum Kundenstamm.

Auf Kundenwunsch bietet das Unternehmen auch die Sanierung kompletter Solarparks an. So geschehen auf Mallorca. T-Werk offeriert außerdem Rammarbeiten, Gestell- und Modulmontage sowie weiteren Service.

www.t-werk.eu

S-Flex

Durchdringungsfreie Montage auf Folien- und Bitumendächern

Die durchdringungsfreie Montage von Photovoltaikmodulen auf Schrägdächern mit Folien- und Bitumeneindeckung stellt hohe Anforderungen an die Gestelllösung, besonders bei gewerblichen Gebäuden mit geringen Traglastreserven.

S-Flex aus Hamburg bietet Installateuren ab sofort ein aerodynamisches Montagesystem für dieses stark wachsende Segment der Gewerbebauten. Flat Direct kann auf Schrägdächern mit einem Neigungswinkel bis 30 Grad eingesetzt werden und gewährleistet durch vormontierte Komponenten kurze Installationszeiten.

Die aerodynamische Funktionalität wird zum einen durch elf Millimeter starke Moosgummipads erzielt. Sie sind unter den Bodenschienen (Aluminium) bereits vorgeklebt, zeichnen sich durch hohe Reibbeiwerte aus und erlauben eine deutliche Minimierung des Ballasts. Zum anderen sorgen die konstruktiven Eigenschaften von Flat Direct durch einen Luftspalt zwischen den Modulen für eine Sogwirkung in Richtung des Daches sowie für bestmögliche Hinterlüftung.

Weitere Vorteile der verwendeten Moosgummipads gegenüber herkömmlichen Bautenschutzmatten liegen in ihrer guten Materialverträglichkeit mit allen herkömmlichen Dacheindeckungen. Ein Abwandern von Weichmachern aus der Dachhaut, die zu einer Versprödung führen, wird ebenso verhindert wie mechanische Einwirkungen auf die Eindeckung. Langzeitschäden wird so zuverlässig vorgebeugt.

Flat Direct ist auf verschiedensten Dachformen einsetzbar: Sowohl auf Sattel-, Pult-, Shed- als auch Schmetterlingsdächern ist eine einseitige oder auch beidseitige Belegung mit gerahmten Modulen möglich, hochkant oder quer angeordnet. Die sichere Verankerung erfolgt entweder durch eine mechanische Kopplung oder mithilfe von Gegengewichten am First.

Für die Montage auf Satteldächern wurde ein spezieller Firstwinkelverbinder konzipiert, der sich direkt vor Ort sehr einfach anpassen lässt. Die Systemlösung ist bis zur Schneelastzone 3 und Windlastzone 4 ausgelegt. Sollten projektspezifische Parameter eine zusätzliche Ballastierung erfordern, werden für die Installation Ballaststeinhalter angeboten.

Auch bei der neuen Gestelllösung setzt S-Flex auf sein bewährtes Baukastensystem: Sowohl die Boden- als auch die Modulmontageschienen werden als standardisiertes Sortiment mit vorkonfektionierten Längen bereitgestellt. Über Schienenverbinder sind sie beliebig verlängerbar. Für die Modulanbindung ist ein Typ Mittel- und Endhalter mit einfacher Außenklicktechnologie ausreichend für alle Rahmenhöhen.

Komplettiert wird Flat Direct, das in Kooperation mit PMT (Premium Mounting Technologies) entwickelt wurde, durch optional verfügbare Abdeckungen für die in die Bodenschienen integrierten Kabelkanäle. Damit sind Stringleitungen vor dauerhaften und schädlichen Umwelteinflüssen, insbesondere UV-Strahlung, geschützt. Als Serviceleistung kann zu jedem Projekt ein anlagenspezifischer Bericht mit standortbezogener statischer Berechnung mitgeliefert werden.

www.sflex.com

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