Das Niederländische Wohnungsbauunternehmen BAM Woningbouw hat ein komplettes Solardach vorproduziert und in zwei Teilen auf die Baustelle geliefert. Damit haben sie neue Maßstäbe für die Montage dachintegrierter Photovoltaikanlagen gesetzt.
Das niederländische Wohnungsbauunternehmen BAM Woningbouw hat in einem Modellprojekt ein komplettes Solardach mit einer dachintegrierten Photovoltaikanlage produziert. Das gesamte Dach wurde dazu in zwei Teilen vorgefertigt und diese beiden Teile an jeweils einem Stück komplett auf die Unterkonstruktion montiert. Danach haben die Monteure nur noch die Solarmodule installiert und die restlichen Dachflächen mit Dachziegeln belegt. Als Montagesystem haben sich die Holländer für das Intersole des Kölner Herstellers Renusol entschieden. Das gesamte Solardach wurde jetzt als Modellprojekt auf einem Wohnhaus im norwestholländischen Heerhugowaard installiert.
Viel Erfahrung und innovative Konzepte
„Besonders bei der Renovierung von Gebäuden bieten sich dachintegrierte Solaranlagen besonders an“, erklärt Linda van Leeuwen, Produktionsleiterin bei BAM Woningbouw. „Statt das Dach mit Ziegeln einzudecken, baut man die Solaranlage ins Dach. Das sieht gut aus, spart dem Hausbesitzer Geld für die Dacheindeckung und er erzeugt sauberen Strom.“ Das niederländische Wohnungsbauunternehmen hat schon viel Erfahrung mit der Renovierung von Gebäuden gesammelt und dabei immer wieder auf neue innovative Konzepte gesetzt. Jetzt ist die Dachintegration von Solaranlagen dran. Dabei scheinen die Niederlande und Großbritannien Vorreiter zu sein. „Denn wir erleben gerade eine sehr starke Nachfrage nach unserer dachintegrierten Montagelösung, insbesondere aus diesen beiden Ländern“, berichtet Stefan Liedtke, Geschäftsführer von Renusol.
Kunststoffplatten sorgen für Schutz vor Wasser
„Mit der Intersole lassen sich verschiedenste Module sehr schnell und sicher in das Dach einbauen“, betont Liedtke. Das Montagesystem wird direkt auf der Wärmedämmschicht des Daches verlegt. Zunächst werden Kunststoffplatten aus Polyethylen mit hoher Dichte, sogenanntes High-density Polyethylen (HDPE) wie Dachpfannen in die Dachlatten eingehängt. Die Kunststoffplatten überlappen sich dabei wie Ziegelsteine. Damit sorgen sie zuverlässig für die Dichtigkeit des Daches. Danach werden die Modulschienen auf den Platten befestigt und die Modulklemmen platziert, an denen die Solarmodule befestigt werden. Da Renusol für sein Montagesystem höhenverstellbare Modulklemmen verwendet, kann der Installateur nahezu alle marktgängigen gerahmten und ungerahmten Solarmodule in das Dach integriert werden. Die höhenvariablen Modulklemmen haben aber noch einen zweiten Vorteil. Denn dadurch kann der Montagewinkel variabel eingestellt werden, so dass der Installateur die Module harmonisch ins Dach einfügen kann. Laut Hersteller eignet sich das System für alle Schrägdächer mit einer Dachneigung von 15 bis 60 Grad. (Sven Ullrich)