Das Rundsteckverbindersystem RST 20 hat es bewiesen: Die Nachfrage nach einem einfachen und einheitlichen Installationsstecksystem ist groß. Seit seiner Markteinführung vor genau zehn Jahren hat sich das Produktportfolio des Steckverbindersystems beachtlich entwickelt und sich in großen Bereichen der Gebäudeinstallation sowie im industriellen Umfeld durchgesetzt. Mit der komplett überarbeiteten Serie RST Mini kommt eine neue Generation von Steckverbindern auf den Markt, die durch ihre kompakte Bauform dem Trend nach Miniaturisierung und damit zur platzsparenden Bauweise mehr als gerecht wird.
Mit der Neuentwicklung präsentiert Wieland Electric auch erstmalig die Twistlock-Verriegelung, die die Handhabung deutlich verbessert. Die Auswahl der vier- bis fünfpoligen, für 400 Volt und 16 Ampere ausgelegten Komponenten trifft die Anforderungen einer effizienten Installation: Elektrische Energie oder Signale müssen eingespeist, verteilt und schließlich dem Endgerät zugeführt werden.
Das System besteht aus Steckverbindern, Geräteanschlüssen zur Integration in Gehäusen, Verteilerelementen und fertig konfektionierten Leitungen. Damit lassen sich selbst komplexe Installationen im Handumdrehen realisieren. Und das mit den erhöhten Schutzarten IP66, IP68 und IP69K. Steckbare Installationssysteme zeigen vor allem dort ihr Potenzial, wo viele Verbraucher schnell und fehlerfrei miteinander verbunden werden sollen, beispielsweise beim umfangreichen Beleuchtungssystem in einer Produktionshalle.
Auch bei Anwendungen in sich schnell veränderndem Umfeld, zum Beispiel in der Eventtechnik, spielt das System seine Stärken aus. Elektrische Verbraucher, die mit steckbaren Anschlüssen ausgestattet sind, werden einfach in die Installation integriert. Die Geräte zu öffnen – mit der Gefahr des fehlerhaften Zusammenbaus –, ist nicht mehr nötig. Das spart Zeit und Geld. Darüber hinaus können defekte Geräte einfach ausgetauscht werden.
Twistlock – einfach und funktional
Die Installationssteckverbinder sind für möglichst einfache Handhabung konzipiert. Dies wird mit der neuen Twistlock-Verriegelung deutlich. Beim Zusammenstecken der Verbinder verriegeln diese automatisch, was mit einem hörbaren Klick signalisiert wird.
Um eine Verbindung zu öffnen, wird der Twistlock-Verriegelungsring nach dem Bajonettprinzip um 30 Grad gedreht. Für den Fall, dass die Steckverbindung gegen unbeabsichtigtes Lösen gesichert werden soll, wird der Ring in die sogenannte Safelock-Position gedreht. So kann die Verbindung nur noch bewusst mithilfe eines gängigen Schraubendrehers geöffnet werden.
Die Steckverbinder sind vor Ort konfektionierbar. Sie dienen als Schnittstelle zwischen der konventionellen und der steckbaren Elektroinstallation. Die Anschlusstechnik basiert dabei auf der für Elektriker bewährten Schraubtechnik, welche die Verwendung aller gängigen Leitungstypen – ein-, mehr- und feindrähtige Leitungen zwischen 0,25 und 1,5 Quadratmillimetern – zulässt.
Vor Ort konfektionierbar
Die Kontaktträger und Zugentlastungsgehäuse werden durch ein einfaches Rastsystem miteinander verbunden. Die Geräteanschlüsse können in Gehäusebohrungen integriert werden. So wird der elektrische Anschluss des Geräts nach außen verlegt.
Durch das standardisierte Gewinde M16 oder M20 an den Gehäusen werden herkömmliche Kabelverschraubungen einfach gegen die komfortable steckbare Lösung getauscht. Optional besteht die Möglichkeit einer Lagefixierung. Unbenutzte Steckplätze werden mit speziellen Verschlussstücken mit Halteband abgedichtet, um das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit zu verhindern.
Auch individuelle Lösungen möglich
Wesentliche Bestandteile einer weitläufigen Elektroinstallation sind konfektionierte Leitungen und Verteilungen. In enger Absprache mit unseren Kunden werden diese definiert und geprüft geliefert. Neben Standardvarianten können auch individuelle Lösungen erarbeitet werden. Bei den Verteilern stehen zwei Varianten zur Verfügung: der Kompaktverteiler mit bis zu vier Steckplätzen und der Multiverteiler mit insgesamt acht Steckplätzen. Beide können individuell aufgebaut werden und zudem aktive Elektronikmodule aufnehmen, beispielsweise Spannungs- oder Stromquellen für LED-Leuchten. Auch handelsübliche Verteilerboxen werden nach Bedarf steckbar modifiziert.
Klare Trennung von Stromkreisen
Die mechanische Kodierung der Stecker- und Buchsenpaare vermeidet Fehler in der Elektroinstallation, denn nur zusammengehörige Teile lassen sich verbinden. Die verschiedenen Kodierungen sind zudem farblich markiert, um Zeit bei der Installation zu sparen.
Damit wird eine klare Trennung verschiedener Anwendungen sichergestellt. Die Produktlinie verfügt über insgesamt vier Kodierungen und deckt die wichtigsten Anwendungen im Netz- und Kleinspannungsbereich ab.
Die Beleuchtungstechnik profitiert besonders von der kleinen Bauform des neuen RST Mini. Gerade die LED-Technik hat sich in den letzten Jahren durchgesetzt und verdrängt sukzessive herkömmliche Lichtquellen. Die höhere Leistungsdichte gestattet kompaktere Gehäuseformen. Ein Umstand, dem auch die elektrische Installation gerecht werden muss. Neben den typischen Applikationen in der Gebäudetechnik eröffnet sich zudem eine Vielzahl anderer Einsatzfelder, zum Beispiel in der Veranstaltungstechnik, im Garten- und Landschaftsbau sowie im Schiffsbau oder bei Windkraftanlagen.
Zeit und Kosten sparen
Der RST Mini ist zudem die optimale Lösung für Microinverter in Photovoltaikanlagen. Die angestrebte UL-Zulassung erhöht die Flexibilität im weltweiten Einsatz.
Das Installationssystem RST Mini ist rationell, flexibel und bietet den vollen IP-Schutz bei minimalen Abmessungen. Selbst auf engstem Raum findet der Steckverbinder ausreichend Platz. Die geschickte Auswahl und Dimensionierung der Systemkomponenten trägt zu vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten bei.
Kosten um 25 Prozent gesenkt
Durch einfaches Stecken der konfektionierten Teile reduzieren sich die Installationskosten um rund 25 Prozent – bei einer Zeitersparnis von bis zu 80 Prozent. Konventionelle Installationsmethoden kommen dieser Forderung nicht nach.
Ab dem ersten Quartal 2015 steht der RST auch in einer dreipoligen Variante zur Verfügung. Mit einem Durchmesser von weniger als 20 Millimetern sucht dieser Installationssteckverbinder seinesgleichen.
Wieland Electric
Mehr als 100 Jahre Erfahrung
Wieland Electric wurde 1910 in Bamberg gegründet und ist Erfinder der sicheren elektrischen Verbindungstechnik. Die Produktpalette umfasst weit mehr als 20.000 Komponenten für die Industrieautomation und die Gebäudeinstallation.
Mit dem System Gesis ist Wieland seit über 30 Jahren Weltmarktführer im Bereich der steckbaren Elektroinstallation für Gebäude. Für Automatisierungslösungen ist das Energiebussystem Podis prädestiniert.
Vor allem Logistik- und Transportanlagen lassen sich mit dem modularen System effektiv dezentral installieren. Das international ausgerichtete Familienunternehmen hat etliche Tochtergesellschaften und Vertriebsorganisationen.
Sie befinden sich unter anderem in Argentinien, Belgien, China, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Philippinen, Polen, Rumänien, Russland, Schweiz, Spanien, Tschechien sowie den USA. Wieland Electric ist in über 70 Ländern vertreten.
Neben der Wieland Electric GmbH gehört seit 1998 die Stocko Contact GmbH & Co. KG zur Unternehmensgruppe. Wieland Electric ist nach den Qualitäts- und Umweltmanagementsystemen EN ISO 9001:2008, EN ISO 14001 und der EG-Öko-Audit-Verordnung/Emas zertifiziert.
Der Autor
Wolfram Hohmann
leitet das Produktmanagementinnerhalb des Geschäftsbereichs Elektroinstallationstechnik bei der Wieland Electric GmbH im fränkischen Bamberg.