Die Hersteller von Montagesystemen für Industriedächer müssen stabile Gestelle anbieten, die möglichst einfach und schnell zu installieren sind. Sie nehmen die Herausforderung an und zeigen neue Lösungen.
Die Kosten für Photovoltaikanlagen könnten in den kommenden 15 Jahren insgesamt um etwa 45 Prozent sinken. Dies haben die Analysten der Europäischen Photovoltaik-Technolgieplattform (EU PVT) ausgerechnet. Die Kostensenkung wird sich aber nicht nur auf die Module und Wechselrichter beschränken. Auch die Hersteller von Montagesystemen müssen da kräftig mit anpacken.
Die Experten von EU PVT gehen davon aus, dass die Kosten für die Montagegestelle in den nächsten 15 Jahren um immerhin 30 Prozent sinken. In der gleichen Größenordnung werden auch die Kosten für die Installationsarbeit fallen. Diese beiden Potenziale hängen eng zusammen. Denn die Montagesystemhersteller stehen nicht nur vor der Herausforderung, die Kosten für die Materialien zu senken, sondern auch Systeme zu entwickeln, die schnell und einfach zu installieren sind. Am Ende sollen die Anlagen aber trotzdem noch mindestens 20 Jahre stabil auf dem Dach stehen. Die Montagesysteme müssen also auch halten. Die Aufgabe ist, einfache und stabile Systeme mit möglichst wenig Einzelteilen zu liefern, die auch noch möglichst simpel und vor allem schnell aufzubauen sind.
Alles nur geklickt
Es klingt wie die Quadratur des Kreises. Doch dass das möglich ist, zeigt die neue Flachdachlösung, die Tritec ins Portfolio aufgenommen hat. Der eidgenössische Systemanbieter hat das neue Klicksystem von Premium Mounting Technologies (PMT) aus dem oberfränkischen Rugendorf auf der diesjährigen Intersolar vorgestellt. Mit gerade sieben verschiedenen Komponenten und einem Werkzeug kann der Monteur in nur vier Schritten ein komplettes Flachdachsystem in Ost-West-Ausrichtung aufbauen.
Er nimmt zunächst den sogenannten Startstein und legt ihn an die südöstliche Ecke des Daches. Der Startstein ist ein kleines Aluminiumelement, mit dem jede Modulreihe beginnt und abschließt. Diesen klickt der Monteur in eine Bodenschiene ein. An einem Ende des Profils ist eine Basis gleich vorinstalliert, die als untere Modulstütze dient. An das andere Ende der Bodenschiene klickt er eine zweite Basis, in die wieder die nächste Bodenschiene eingeklickt wird.
Das Werkzeug zum Schluss
Die Bodenschiene ist in ihrer Länge so ausgelegt, dass exakt zwei Module in Querformat mit einem Anstellwinkel von wahlweise zehn oder 15 Grad darauf passen. Vorher muss der Monteur nur noch die obere Modulstütze – den Cube – in die Mitte der Bodenschiene klicken. Auf ihn wird später die obere Seite des Moduls aufgelegt.
So legt der Installateur von Südwest nach Nordost die gesamten Bodenschienen inklusive aller Modulstützen auf dem Dach aus. Als grobe Orientierung rät Tritec, eine Montagelehre zu nutzen, um alle parallelen Bodenschienen im gleichen Abstand auszulegen. Dieser Abstand hängt von der Modulhöhe ab. Die Abstände der Innenseiten der Bodenschienen sollten dabei jeweils 13 Zentimeter unter der Modulhöhe liegen.
Danach muss der Handwerker noch die Querstreben montieren, die dem System seitlichen Halt gibt. Die Querstrebe ist auf die Höhe von Standardmodulen ausgelegt. Damit die gesamten Lasten später nicht über die Module aufgenommen werden, sondern über die Unterkonstruktion, schiebt der Handwerker noch eine Verbindungsstange in jeweils zwei benachbarte Querstreben. Mit ihnen kann er auch noch die Abstände der Bodenschienen an die Modullänge anpassen. Dann schraubt der Installateur die Querstreben mit den Verbindungsstangen an die Seite des Cubes. Erst jetzt muss der Monteur ein Werkzeug in die Hand nehmen. (su)
Den vollständigen Bericht lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Fachzeitschrift photovoltaik, die am 6. August erscheint.