Der Projektentwickler Wattmanufactur baut trotz schlechter Rahmenbedingungen ein neues Solarkraftwerk in Brandenburg. Das Geschäftsmodell beruht darauf, dass die Anlage möglichst lange Strom produziert.
Trotz schlechter Rahmenbedingungen hat der Projektentwickler Wattmanufactur-Osterhof mit Sitz in Galmsbüll in Schleswig-Holstein ein neues Solarkraftwerk in Brandenburg gebaut. Der Solarpark in Neustadt an der Dosse entstand auf dem Gelände eines ehemaligen Güterbahnhofes an der ICE-Strecke Berlin-Hamburg. Die 17.000 verbauten Module lieferte der Thalheimer Branchenriese Q-Cells. Sie leisten zusammen 4,4 Megawatt. Innerhlab von nur vier Wochen haben die Installateure der Wattmanufactur die Anlage aufgebaut und ans Netz angeschlossen.
Im Labor getestet
„Der Bau von Solarkraftwerken in Deutschland ist eine Herausforderung“, betont Hauke Nissen, Geschäftsführer der Wattmanufactur. „Wer baut jetzt noch Freiland in Deutschland? Die Renditen sind super eng.“ Für die Schleswig-Holsteiner ist der Park durchaus wirtschaftlich trotz einer geringen Einspeisevergütung von knapp über 9 Cent pro Kilowatt. Der Schlüsselfaktor für die Wirtschaftlichkeit ist neben Wechselrichtern, Gestellen, und Kabeln vor allem die Qualität der eingesetzten Module. „Bei Modulen kann man sehr viel falsch machen – das fängt beim Stecker an, geht über die Folie bis zu den Zellen“, erklärt Hauke Nissen, Geschäftsführer der Wattmanufactur. „Der Park soll lange leben. Wir sind an der Betriebsführung beteiligt und daran interessiert, dass die Anlage gut läuft.“ Deshalb habe man sich für die Module von Q-Cells entschieden. „Wir wollten ein Gefühl für die Materialien und den potentiellen Ertrag bekommen, und für die Langlebigkeit des Produkts“, sagt Nissen. „In erster Linie haben wir Q-Cells Module ausgewählt, damit die Rendite gesichert ist. Und es sollte ein Hersteller mit zuverlässigen Modulen sein, der auch in ein paar Jahren noch mit an Bord ist“, betont Nissen. Die Wattmanufactur hatte vorher Stichproben der in Frage kommenden Module im Labor testen lassen. Nach diesen Tests haben die Module von Q-Cells die Qualitätsanforderungen erfüllt. Dazu kommt noch das im Vergleich zu anderen Modulen bessere Schwachlichtverhalten. Aber auch die Liefer- und Invesitionssicherheit von Q-Cells seien weitere Gründe gewesen, sich für das Modul aus Sachsen-Anhalt zu entscheiden.
Mindestens 30 Jahre am Netz
Die Wattmanufactur geht davon aus, dass die Anlage mindestens 30 Jahre läuft. Die ersten 20 Jahre bekommen die Betreiber die Einspeisevergütung. In diesem Zeitraum soll sich die Anlage amortisieren. „Nach 20 Jahren können wir den Solarstrom dann verkaufen, zum Beispiel an die Bahn. Energie wird schließlich nicht billiger werden“, erklärt Nissen das Geschäftsmodell.