Auf rund elf Millionen Dächern in Nordrhein-Westfalen schlummert ein Potenzial von rund 68 Terawattstunden Solarstrom, die jährlich produziert werden könnten. Aktuell erzeugen die Photovoltaikanlagen nur 3,9 Terawattstunden.
Das ist das Ergebnis des landesweiten Solarkatasters, welches das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz, kurz Lanuv, erstellt hat. Strom dort zu produzieren, wo er verbraucht wird, sei einer der großen Vorteile von der Photovoltaikanlagen auf Gebäudedächern, sagt Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart. „Dabei versiegeln Solaranlagen auf Dächern keine zusätzliche Fläche, was gerade im dicht besiedelten Nordrhein-Westfalen von großer Bedeutung ist.“
30 Millionen Tonnen Kohlendioxid einsparen
Mit dem Solarkataster will die Regierung in NRW die Potenziale insbesondere in den Innenstädten sichtbar machen und Informationen zur Solarenergie für Bürgerinnen und Bürger bereitstellen. Denn derzeit werden lediglich 2,8 Prozent des nordrhein-westfälischen Stromverbrauchs aus Solarstrom erzeugt. Besonders große Potenziale bieten demnach dicht besiedelte Regionen wie Köln, Düsseldorf und das Ruhrgebiet.
Die vom Lanuv ermittelten Potenziale zeigen, dass Solarenergie auf Dächern einen relevanten Beitrag zum Klimaschutz leisten kann: Bei der Umsetzung aller Potenziale werde demnach eine Einsparung von rund 30 Millionen Tonnen Kohlendioxid allein in der Stromerzeugung erzielt. Das entspricht etwa zehn Prozent des heutigen Treibhausgasausstoßes in NRW. Wird der Solarstrom zum Laden von Elektroautos verwendet, könnten auch auf dem Sektor Mobilität entsprechende Treibhausgasminderungen erzielt werden. (nhp)
Das landesweite Solarkataster für Nordrhein-Westfalen ist das größte Solarkataster in Deutschland. Es soll kostenlos, einfach und schnell über die Nutzung von Solarenergie informieren: www.solarkataster.nrw.de