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Mehr Geld für Beratung

Eine Gebäudeenergieberatung zeigt Hauseigentümerinnen und Hauseigentümern auf, wie sie optimal Energie und Geld sparen können. Die Bundesregierung hat nun die Förderung dieser Dienstleistung deutlich erhöht.

Seit Anfang Februar 2020 gibt es für eine Vor-Ort-Beratung in Ein- oder Zweifamilienhäusern bis zu 1.300 Euro Zuschuss. Das sind 500 Euro mehr als vorher. Darauf weist das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsbüro Zukunft Altbau hin.

Nur noch 20 Prozent Eigenanteil

Der für die Eigentümer zu zahlende Eigenanteil beläuft sich auf nur noch 20 Prozent des förderfähigen Beratungshonorars.

Das wäre bei Beratungskosten von 1.600 Euro ein Eigenanteil von 320 Euro. „Eine Energieberatung liefert eine solide Entscheidungsgrundlage für eine erfolgreiche energetische Sanierung“, sagt Frank Hettler von Zukunft Altbau. „Jetzt sinken die Kosten dafür deutlich.“ Der Zuschuss wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) ausgezahlt.

KfW macht Beratung zur Pflicht

Wollen Eigentümer von zinsgünstigen KfW-Sanierungskrediten und Zuschüssen profitieren, ist eine Energieberatung Pflicht. Doch nicht nur die Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern erhalten eine bessere Förderung. „Die Beratung für Eigentümer von Wohngebäuden mit drei oder mehr Wohneinheiten wird nun mit maximal 1.700 Euro unterstützt“, erläutert Frank Hettler. „Das sind 600 Euro mehr als bislang.“

Wohnungseigentümergemeinschaften erhalten zusätzlich einen einmaligen Zuschuss von bis zu 500 Euro, wenn der Beratungsbericht in der Eigentümerversammlung erläutert wird.

Attraktiver für Baubegleitung

Auch die Baubegleitung durch Experten im Anschluss an eine Energieberatung ist seit Februar attraktiver. Ziel der Baubegleitung ist eine qualitativ hochwertig durchgeführte Sanierung.

Die Sachverständigen helfen bei der Detailplanung, unterstützen bei der Ausschreibung und Angebotsauswertung und kontrollieren die Bauausführung.

Zuschuss nach KfW 431

Der Zuschuss wird von der KfW ausgezahlt (Programm 431). „An den Konditionen des Programms als solches ändert sich nichts“, sagt Dieter Bindel vom Gebäudeenergieberaterverband GIH. „Es werden weiterhin 50 Prozent der Kosten eines Experten für Energieeffizienz übernommen. Das sind bis zu 4.000 Euro für eine Baubegleitung.“

Wird aber der parallel genutzte KfW-Kredit oder KfW-Zuschuss (Programm 151, 152 oder 430) nicht vollständig ausgenutzt, kann die Förderung auf bis zu 90 Prozent, also 7.200 Euro, steigen. Die exakte Höhe für den Zuschuss hängt dabei vom geplanten Energiestandard ab – je ambitionierter, desto höher.

Expertenliste bei der Dena

Basis einer gelungenen Sanierung ist jedoch zuallererst eine Energieberatung vor Ort. Sie umfasst die Prüfung des energetischen Gebäudezustandes, die Erstellung eines Sanierungskonzeptes samt Wirtschaftlichkeitsberechnung und eine Übersicht über Fördermöglichkeiten.

Geeignete Fachleute gibt es auf der Internetseite von Zukunft Altbau oder bei den Berufsverbänden. Die Expertenliste der Deutschen Energieagentur (Dena) hilft ebenfalls weiter.

Sonderregelungen im Ländle

Für Eigentümer in Baden-Württemberg lohnt sich die Hinzuziehung einer Energieberaterin oder eines Energieberaters auch aus einem anderen Grund: Mit dem aus einer Vor-Ort-Beratung hervorgegangenen Bericht als individuellem Sanierungsfahrplan erfüllen sie die Anforderungen des landesweiten Erneuerbare-Wärme-Gesetzes (EWärmeG) zu einem Drittel.

Im Südwesten muss der Wärmebedarf in bestehenden Gebäuden nach einem Heizungstausch zu mindestens 15 Prozent durch erneuerbare Energien gedeckt oder durch entsprechende Maßnahmen an der Gebäudehülle reduziert werden.

Wärmepumpen stärker gefördert

Zudem hat der Bundesverband Wärmepumpe die aktuellen Fördermöglichkeiten für klimafreundliche Heizungen zusammengefasst. Denn seit Jahresbeginn gibt es auch mehr Geld für den Umstieg von Öl und Gas auf erneuerbare Energien.

Bis zu 35 Prozent gibt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) zu den Investitionskosten dazu, wenn eine Wärmepumpenheizung eingebaut wird – sowohl im Neubau als auch im Rahmen einer Modernisierung.

Bei Ölheizung gibt’s extra

Wenn eine Ölheizung ersetzt wird, übernimmt das Bafa sogar bis zu 45 Prozent der Investitionskosten.

Mit dabei ist auch die Übernahme eines Teils der Entsorgungskosten für die Altgeräte. Außerdem gibt es eine Unterstützung für den Einbau effizienter Flächenheizungen und für die Erschließung von Wärmequellen.

Antrag vor Baubeginn stellen

Entscheidend ist, dass die Förderung vor Beginn der Baumaßnahmen beantragt wird. Der Deckel für die Förderung liegt bei 50.000 Euro pro Wohneinheit in Mehrfamilienhäusern.

Wenn in einem Industrie-, Büro- oder Gewerbegebäude eine klimafreundliche Heizung installiert wird, beträgt die maximale Förderung 3,5 Millionen Euro. Elektrische Direktheizungen werden über das Marktanreizprogramm nicht gefördert. Einen Überblick über die förderfähigen Kosten finden Sie in einem Merkblatt des Bafa. Auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau hat eigene Webseiten mit ausführlichen Infos.

Hinweise des Programms Zukunft Altbau:

Überblick über die Förderung von Wärmepumpen:

Merkblatt des Bafa:

Der Aufwand zur Beratung der Kunden steigt – auch und vor allem für die Installateure.

Foto: Zukunft Altbau

Der Aufwand zur Beratung der Kunden steigt – auch und vor allem für die Installateure.

Viessmann

Förderkompass gibt schnelle Orientierung

Wie hoch ist die Förderung für den Einbau einer Wärmepumpe? Gibt es noch Zuschüsse für den Austausch einer alten Ölheizung? Mit dem novellierten Marktanreizprogramm (MAP) des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) hat sich bei der Bezuschussung von neuen Heizungsanlagen vieles grundlegend geändert.

Die Förderung mit Festbeträgen wurde auf eine anteilige Förderung umgestellt. Die Höhe der Zuschüsse ist jetzt vor allem vom Kohlendioxidausstoß des Heizsystems abhängig. Für Brennstoffzellen-Heizgeräte bleibt dagegen alles beim Alten: Betreiber von Vitovalor erhalten weiterhin bis zu 11.100 Euro von der KfW.

Wer einen schnellen Überblick über die neuen Förderbedingungen und Fördersätze erhalten will, der sollte in den neuen Förderkompass von Viessmann schauen. Das Faltblatt ist ein guter Wegweiser durch den Förderdschungel. Eine Tabelle zeigt auf einen Blick, wie viel Energiekosten und Kohlendioxid welches Heizsystem spart und mit wie viel Prozent es vom Staat gefördert wird.

Wärmepumpen mit 35 Prozent bezuschusst

Die maximale Förderung gibt es für den Einbau von Wärmeerzeugern, die erneuerbare Energien nutzen. So werden zum Beispiel Wärmepumpen im Neubau und bei der Modernisierung mit 35 Prozent der Anschaffungs- und Installationskosten bezuschusst. Ersetzt die Wärmepumpe einen alten Ölheizkessel, gibt es sogar 45 Prozent.

Bei einer Anlage mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe Vitocal 300-G (10,4 Kilowatt), Puffer- und Warmwasserspeicher und Geocollect-Erdwärmeabsorbern können das je nach Montagekosten deutlich über 11.000 Euro sein beziehungsweise über 14.000 Euro, wenn die Wärmepumpe einen Ölkessel ersetzt. Interessierte können hier den Förderkompass 2020 als PDF-Dokument kostenlos herunterladen:

Antrag vor der Installation stellen

Egal, ob Wärmepumpe, Pelletkessel oder Gasbrennwertgerät mit Solarkollektoren: Wichtig ist in jedem Fall, dass bereits vor Beginn des Vorhabens der Antrag beim Bafa gestellt wird. Ob die geplante neue Heizung gefördert wird, erfahren Bauherren und Fachhandwerker kostenfrei beim Förderprofi von Viessmann.

Auf Wunsch übernimmt der Förderprofi gegen eine geringe Gebühr auch die komplette Abwicklung – von der Antragstellung bis hin zur Auszahlung des Geldes. Sobald die Vollmacht des Antragstellers vorliegt, reichen die Experten vom Förderprofi den Antrag ein. Die Freigabe der Förderung erfolgt normalerweise innerhalb von 48 Stunden. Den Zugang zum Förderprofi finden Sie hier:

BSW-Solar

Umfrage: Mittelständler setzen auf Photovoltaik

Der immer näher rückende Solardeckel verunsichert viele kleine und mittlere Unternehmen. Dennoch ist das Interesse für Photovoltaik gerade unter Mittelständlern ungebrochen groß. Das ergibt eine aktuelle Umfrage.

2.500 Unternehmer befragt

Aus Sicht der befragten 2.500 Unternehmer hat Photovoltaik mit 44,5 Prozent das größte Potenzial für die Erzeugung von Ökostrom. Auf Platz zwei der zukunftsweisenden erneuerbaren Energien landen Blockheizkraftwerke (23,5 Prozent).

Die Mehrheit (rund 62 Prozent) aller Mittelständler glaubt, dass sie mit der Produktion von Ökostrom entscheidend zur Energiewende beitragen kann. Die Umfrage haben die Marktforscher von Civey im Auftrag des Versorgers Eon durchgeführt.

Photovoltaik auf Platz eins

Jedes fünfte mittelständische Unternehmen (22,2 Prozent) erzeugt laut der Studie bereits Ökostrom. Die Entscheider in diesen Firmen interessieren sich vor allem überdurchschnittlich stark für Solarenergie und Windkraft.

76,5 Prozent können sich zusätzlich eine Dachanlage, 11,8Prozent eine Freiflächen-Photovoltaikanlage auf dem Firmengelände vorstellen, 24,7 Prozent ein Blockheizkraftwerk (Kraft-Wärme-Kopplung) und 18 Prozent ein Kleinwindrad.

Je höher der Verbrauch, umso lohnender

Für Firmen, die einen hohen Anteil des selbst erzeugten Stroms verbrauchen und den Rest direkt vermarkten wollen, lohnt sich eine Anlage – auch ohne staatliche Zuschüsse.

Dennoch seien viele Unternehmen im Markt verunsichert, bestätigt Victoria Ossadnik, vorsitzende Geschäftsführerin der Eon Energie Deutschland: „Sie zögern mit dem Bau einer Photovoltaikanlage und hoffen darauf, dass der 52-Gigawatt-Deckel gestrichen wird.“

Eine weitere Förderung durch das EEG-Regime seitens der Bundesregierung würde den Ökostromausbau in Deutschland vorantreiben, um die Klimaziele überhaupt im Ansatz zu erreichen.

Wähler aller Parteien wollen mehr Solarstrom

In einer Umfrage von Yougov fordern mehr als drei Viertel der Befragten, dass neue Solarstromanlagen auf Gebäuden weiterhin gefördert werden. Unter den Anhängern von CDU und CSU liegt die Zustimmung für eine Weiterführung der Förderung sogar bei 82 Prozent und damit acht Prozentpunkte höher als bei einer vergleichbaren Umfrage vor einem Jahr.

Auch die Anhänger anderer im Bundestag vertretener Parteien sprechen sich mit nur einer Ausnahme zu jeweils mehr als 80 Prozent für das Fortbestehen der Solarförderung und damit die umgehende Streichung des Solardeckels aus.

AfD-Wähler vertreten diese Meinung immerhin zu 67 Prozent. „Ob Schwarz, Rot, Grün oder Gelb: Die Sympathie für Solarenergie kennt keine parteipolitischen Grenzen“, analysiert Carsten Körnig vom BSW-Solar. „Umso unverständlicher ist es, dass der Beschluss der Großen Koalition zur Abschaffung des EEG-Solardeckels weiter auf sich warten lässt.“