Wiener Linien und Wien Energie haben ein Gemeinschaftsprojekt gestartet, dessen Ziel es ist, die U-Bahnhöfe der österreichischen Metropole mit Solaranlagen auszustatten. Die Anlagen entstehen im Rahmen der Photovoltaikoffensive der Stadt Wien. Diese sieht vor, in der Stadt bis 2030 satte 800 Megawatt Solarstromleistung zu errichten.
70.000 Quadratmeter Solardachfläche geplant
Dabei helfen die Wiener Linien mit. In einem ersten Schritt will der Betreiber des ÖPNV in Wien 20 seiner Gebäude mit Solaranlagen ausstatten. Damit entstehen Solarkraftwerke auf etwa 70.000 Quadratmeter Dachfläche. An weiteren Standorte steht die Analyse noch aus, ob sie sich eignen. Denn auch bei Wiener Linien hängt die Eignung eines Gebäudes für die Installation einer Solaranlage von dessen Statik und Beschaffenheit ab.
Genug Strom für drei Bahnhöfe
Die jetzt schon geplanten Anlagen werden 3.500 Megawattstunden Sonnenstrom liefern. Damit will Wiener Linien die Beleuchtung, Rolltreppen und Aufzüge in den Bahnhöfen betreiben. Die erste Anlage wird auf dem Dach der U-Bahnstation Alte Donau auf der Linie U1 entstehen. Dieser Bahnhof wird ohnehin derzeit saniert und damit ist der Weg frei, auf dem Dach 120 Kilowatt Solarleistung aufzubauen.
Diese Leistung reicht in Spitzenzeiten aus, um die gesamte Stromversorgung der Station Alte Donau und zusätzlich noch die der Nachbarstationen auf der Linie U1 mit dem Sonnenstrom zu abzudecken. Damit sei diese Station das erste U-Bahnhofgebäude der Wiener Linien, das in Spitzenstunden mehr Energie produziert, als es verbraucht, betont der Betreiber.
Photovoltaik bei Bauvorhaben obligatorisch
Wiener Linien will auf diese Weise den Ausbau des eigenen Photovoltaikportfolios vorantreiben und das Maximum ausschöpfen. „Künftig wird bei allen Bauprojekten und Sanierungen geprüft, ob die Errichtung von Photovoltaikanlagen möglich ist”, kündigt Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien, an. „Die 20 fixierten Anlagen bis 2025 befinden sich quer durch die Stadt auf Öffi-Stationen, aber auch auf der neuen Lehrwerkstätte.”
Leichtbaumodule in Ottakring
Es ist aber nicht die erste Photovoltaikanlage von Wiener Linien und Wien Energie. Schon 2019 verlegten die beiden Unternehmen auf dem Dach des U-Bahnhofes Ottakring Leichtbaumodule. Denn die Tragkraft des Daches der Station hätte die schweren Glasmodule nicht getragen.
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