Die Modulpreise haben im vergangenen Monat nochmals leicht nachgegeben. Das ist insofern bemerkenswert, da bei zukünftigen Lieferungen durch den schwachen Eurokurs ein sichtbarer Preisanstieg zu erwarten ist. Das gilt auch für europäische Hersteller, da diese ihre Vorprodukte meist in Dollar bezahlen. Doch existiert scheinbar genügend Lagerware innerhalb der EU, die den Preisanstieg noch abgefedert hat.
Chinesische polykristalline Module verharren auf der dem Mindestpreis geschuldeten Preismarke von 0,54 Euro. Um einen Eurocent gefallen sind die monokristallinen Module aus China.
Eine Preissenkung um einen Eurocent ergab sich bei den asiatischen polykristallinen Modulen. Sie liegen nun bei 0,52 Euro pro Watt. Gerade bei größeren Mengen für Projekte spielen die Asiaten den Preisvorteil gekonnt aus. Ab einer gewissen Größe sind Preise deutlich unter 50 Eurocent möglich. Die monokristallinen Module aus Asien sind noch deutlicher gesunken, von 0,60 Euro auf 0,57 Euro. Um einen Cent von 0,59 Euro auf 0,58 Euro haben sich polykristalline Module aus Europa nach unten bewegt. Monokristalline Module sind noch deutlicher gefallen – von 0,72 auf 0,68 Euro.
Während in Deutschland und der EU die Hersteller zu kämpfen haben, geht es dem Weltmarkt sehr gut. Laut IHS ist der Umsatz der TOP-20-Modulhersteller im vierten Quartal 2014 um knapp sechs Milliarden US-Dollar gestiegen. Für Europa wird das weltweite Wachstum auch positive Auswirkungen haben, denn wachsende Produktionsmengen bedeuten sinkende Stückkosten. Und steigende Gewinne sollten zumindest teilweise auch in Forschungs- und Entwicklungsleistung münden. Effizienzsteigerung bei einhergehender Produktionskostenreduktion ist der erwartete Effekt. Patric Kahl, Solartraders
Der Preisindex
Der Preisindex basiert auf den gelisteten Angeboten innerhalb der Online-Handelsplattform Solartraders. Das gelistete Volumen bei kristallinen Modulen umfasst durchschnittlich zwischen 35 und 40 Megawatt Leistung pro Monat. Angebote von Herstellern, die in verschiedenen Regionen produzieren, werden der Region zugeordnet, in der sich der Produktionsort des Unternehmens befindet. Aus den Modulpreisen wird täglich und dann abschließend monatlich das arithmetische Mittel errechnet. Angebote von B-Ware oder Module aus Konkursmassen, die nicht zum marktüblichen Preis verkauft werden, sind im Durchschnittswert nicht enthalten. Die Preise sind Netto-Großhandelspreise und gelten im Schnitt für Abnahmemengen zwischen 10 und 200 Kilowatt.
