Zum ersten Mal liegt der monatliche Durchschnittspreis asiatischer polykristalliner Module bei 0,55 Euro pro Watt und damit gleichauf mit chinesischen Fabrikaten. Auf Wochenbetrachtung sanken die asiatischen Module sogar kurzfristig auf 0,54 Euro. Vor einigen Jahren wäre eine solche Entwicklung nicht vorstellbar gewesen. Die Preise für Module aus Asien glichen eher denen europäischer Hersteller als denen aus China.
Bei bekannten Herstellern aus Asien hat sich dies im Wesentlichen auch nicht verändert. So ist bei Tier-1-Marken wie Sharp, LG, Kyocera, Panasonic oder Ben-Q die Preisvarianz relativ gering. Jedoch kamen neue Player dazu. Nicht aus freien Stücken oder weil in diesen Ländern gute Investitionsbedingungen herrschen, sondern vielmehr aus der Not heraus – oder anders formuliert: um die Mindestpreisregulatorien für chinesische Module zu umgehen.
Teilweise völlig unbekannte Marken erschienen auf dem Markt, deren Module deutlich unter 0,50 Euro verfügbar sind. Diese Unternehmen sind Profiteure des Mindestpreises. Man darf zweifeln, ob der Mindestpreis als Instrument zum Schutz der heimischen Industrie taugt. Die anderen Indizes haben sich kaum verändert. Chinesische polykristalline Module halten seit nun drei Monaten im Schnitt die 0,55 Euro. Auch im Monobereich ergaben sich keine Veränderungen. Europäische polykristalline Module haben sich um einen Cent auf 0,60 Euro vergünstigt, während die monokristallinen Module seit knapp einem halben Jahr um die Marke von 0,68 Euro pendeln.
Neben der erwarteten Absenkung der EEG-Umlage wird auch der Börsenstrompreis 2015 abermals sinken. Bleibt zu hoffen, dass die Zubauraten ihren negativen Peak erreicht haben und sich zumindest teilweise erholen.Patric Kahl
Unser Partner
Die Online-Handelsplattform Solartraders bietet Herstellern, Systemanbietern, Projektierern und Solarteuren einen komfortablen und transparenten Marktplatz zum Handel mit Solarmodulen und Wechselrichtern. Kunden können online miteinander kommunizieren und Rechnungen, Flashlisten und andere Dokumente bequem hochladen. Kundenbetreuer begleiten die Transaktionen und unterstützen bei Bedarf. Seit Sommer 2013 gehört auch eine Dachbörse zum Marktplatz und bietet Möglichkeiten zur Akquisition von Endkunden.
Der Preisindex
Der Preisindex basiert auf den gelisteten Angeboten innerhalb der Online-Handelsplattform Solartraders. Das bei Solartraders gelistete Volumen im Bereich kristalliner Solarzellen umfasst durchschnittlich zwischen 35 und 40 Megawatt Leistung pro Monat. Angebote von Herstellern, die in verschiedenen Regionen produzieren, werden der Region zugeordnet, in der sich der Produktionsort des Unternehmens befindet. Aus den Modulpreisen wird täglich und dann abschließend monatlich das arithmetische Mittel errechnet. Angebote von B-Ware-Modulen oder Module aus Konkursmassen, die zum Beispiel ohne Garantie sind und deshalb nicht zum marktüblichen Preis verkauft werden, sind im Durchschnittswert nicht enthalten. Die Preise sind Netto-Großhandelspreise und gelten im Schnitt für Abnahmemengen zwischen 10 und 200 Kilowatt.