In der Monatsbetrachtung gaben die Preise marginal nach. Dafür stieg die Nachfrage nach Solaranlagen leicht an, was wahrscheinlich mit dem sonnigen Wetter zu tun hat. Im Hochsommer denken mehr Eigenheimbesitzer an eine Photovoltaikanlage als im Winter.
Chinesische polykristalline Solarmodule liegen bei 0,58 Euro pro Watt und spiegeln den nach oben angepassten Mindestpreis wider. Die monokristallinen Module liegen ebenfalls bei diesem Wert. Das mag verwundern, sind sie doch in der Produktion teurer. Doch wurden in letzter Zeit vermehrt Polymodule eingeführt, und die auf dem Markt befindlichen Monomodule stammen teilweise noch aus der Zeit, als der Mindestimportpreis niedriger lag.
Am deutlichsten war die Preissenkung bei den asiatischen Herstellern. Sie bieten polykristalline Module zurzeit im Schnitt für 0,50 Euro an, wobei vor allem die günstigen Hersteller auch unterhalb der 50-Cent-Marke zu kaufen sind. Die monokristallinen Module sind um zwei Cent gesunken und kosten derzeit 0,70 Euro. Diese Preisdifferenz liegt an den hochpreisigen Premiummarken, die quantitativ mehr monokristalline Module anbieten als die günstigen Hersteller aus der Region. Auch in Europa haben sich die Herstellerpreise leicht bewegt. Von 0,58 Euro auf 0,57 Euro sanken die polykristallinen Module aus der EU. Der Preis der monokristallinen Module ist um zwei Cent auf 0,66 Euro gesunken.
Die EU-Kommission hat im August einen weiteren Hersteller aus dem Undertaking ausgeschlossen. Nach ET Solar, Renesola und Canadian Solar wurde nun auch Znshine wegen Unregelmäßigkeiten beim Import ausgeschlossen. Chinesische Fabrikate wurden über ein Drittland eingeführt und nicht korrekt als chinesische Solarmodule deklariert. Patric Kahl/Solartraders
Der Preisindex
Der Preisindex basiert auf den gelisteten Angeboten innerhalb der Online-Handelsplattform Solartraders. Das gelistete Volumen bei kristallinen Modulen umfasst durchschnittlich zwischen 35 und 40 Megawatt Leistung pro Monat. Angebote von Herstellern, die in verschiedenen Regionen produzieren, werden der Region zugeordnet, in der sich der Produktionsort des Unternehmens befindet. Aus den Modulpreisen wird täglich und dann abschließend monatlich das arithmetische Mittel errechnet. Angebote von B-Ware oder Module aus Konkursmassen, die nicht zum marktüblichen Preis verkauft werden, sind im Durchschnittswert nicht enthalten. Die Preise sind Netto-Großhandelspreise und gelten im Schnitt für Abnahmemengen zwischen zehn und 200 Kilowatt.