Der hessische Photovoltaikgroßhändler Densys übernimmt den regionalen Kontrahenten PV5 Solarconcept. Damit existieren beide Unternehmen zunächst weiter. Doch inzwischen müssen die Mitarbeiter von PV5 Solarconcept um ihre Arbeitsplätze fürchten.
Der hessische Photovotlaikgroßhändler PV5 Solarconcept in Kleinostheim bei Aschaffenburg geht im lokalen Konkurrenten Densys in Langenselbold auf. Densys hat alle Geschäftsanteile von PV5 Solarconcept übernommen und wird die Geschäftsaktivitäten des Kleinostheimer Großhändlers weiterführen. Damit setzen die beiden Unternehmen einen Beschluss um, den die Geschäftsleitungen bereits im Februar dieses Jahres vereinbart haben. Demzufolge sollte PV5 Solarconcept in Liquidation treten und von Densys übernommen werden. Beide Unternehmen sind in dem gleichen Marktsegment unterwegs. Sie liefern Module, Wechselrichter, Unterkonstruktionen und Speichersysteme an die hessischen Installateure. Zudem bieten sie den Kunden Unterstützung bei der Planung und Auslegung von Anlagen an und führe regelmäßig Installateursschulungen durch.
Schon lange partnerschaftlich verbunden
Außerdem seien beide Unternehmen schon seit Jahren als Lieferant und Kunde partnerschaftlich verbunden, betont Densys. „Durch die Übernahme eröffnet sich für Densys mit der gut bekannten und keine 30 Kilometer entfernt angesiedelten PV5 eine hochinteressante Opportunität, da PV5 bei ihren Kunden einen sehr guten Ruf genießt und die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von PV5 als kompetent und gut ausgebildet gelten“, erklärt Densys. „Als gemeinschaftlich agierendes Photovoltaiksystemhaus Densys plus PV5 sind wir deutlich besser aufgestellt als die beiden Einzelunternehmen“, betont Heinz-Werner Binzel, Vorsitzender der Geschäftsführung von Densys. „Verbesserte Einkaufskonditionen und Kosteneinsparungen werden dazu führen, dass sich Densys plus PV5 in dem sich weiter konsolidierenden Photovoltaikmarkt gemeinsam behauptet. Darüber hinaus ergänzen sich die Produktpaletten der beiden Unternehmen zum Vorteil unserer Kunden in idealer Weise.“ Inzwischen ist Binzel im Handelsregister zusammen mit seinen Geschäftsführungskollegen von Densys Steffen Binzel und Michael Wacker, als Geschäftsführer von PV5 Solarconcept eingetragen. Außerdem wurde die Liquidation zurückgenommen und der Kleinostheimer Solargroßhändler hat den aktiven Geschäftsbetrieb wieder aufgenommen.
Mitarbeiter fürchten um ihre Arbeitsplätze
Vorerst wird PV5 Solarconcept als Tochtergesellschaft der Densys bestehen bleiben. Inzwischen müssen aber die Mitarbeiter von PV5 Solarconcept um ihre Arbeitsplätze bangen. „Auf lange Sicht kann es nicht sinnvoll sein, zwei derart benachbarte Standorte zu unterhalten“, erklärt ihnen Binzel. „Wie es in Kleinostheim weitergeht, wird aber das Ergebnis intensiver Gespräche mit allen Beteiligten sein.“ Insgesamt sieht Binzel aber weiterhin gute Chancen für das Geschäft mit der Photovoltaik. „Die Zeit großer Solarparks ist wohl vorbei, nachdem die Einspeisevergütung stetig vermindert wurde und wird. Größere Photovoltaikanlagen wird es nur noch bei Betrieben geben, die den erzeugten Solarstrom zum Großteil selbst verbrauchen können. Kleine Anlagen für Hausbesitzer bleiben aber weiterhin rentabel, weil das Einsparungspotential bei Eigenverbrauch genutzt werden kann“, sagt er. „Selbsterzeugter Solarstrom ist mittlerweile nur etwa halb so teuer wie vom Energieversorger gekaufter Strom – und die Strompreise steigen weiter. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, durch den Einsatz von Energiespeichern den eigenen Strom auch dann zu nutzen, wenn die Sonne nicht scheint, und dadurch letztlich auch die eigene Stromautarkie zu erhöhen.“ (su)