Die Schweizer Agrargenossenschaft Fenaco hat die Mehrheit des Installationsunternehmens Solvatec übernommen. Damit will die Genossenschaft in das Geschäft mit Photovoltaikanlagen einsteigen. Die Landwirte können über die lokalen Landi-Genossenschaften die Anlagen erwerben. Solvatec wird sie planen und errichten.
Die Schweizer Agrargenossenschaft Fenaco steigt in das Geschäft mit Photovoltaikanlagen ein. Wie die Genossenschaft mitteilt, hat es zunächst die Mehrheit des Baseler Anlagenbauers Solvatec übernommen. Wenn das Geschäft gut läuft, wird Fenaco noch weitere Anteile von Solvatec kaufen. Damit wolle man sich im Geschäftsfeld Energie als nachhaltige Anbieter für Produzenten und Konsumenten im ländlichen Raum positionieren. „Dies ist ein wichtiger Schritt in der Weiterentwicklung der Fenaco-Genossenschaft und in der Umsetzung unserer neuen Unternehmensstrategie“, erklärt Martin Keller, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Fenaco. „Wir sehen im Solarmarkt attraktive Möglichkeiten für die wirtschaftliche Entwicklung der Schweizer Landwirtschaftsbetriebe“, ergänzt Daniel Bischof, Leiter des Geschäftsfeldes Energie bei Fenaco. „Die Preise für Solarstromanlagen sind stark gesunken, während die Kosten für Strom aus der Steckdose nach oben zeigen.“ Über den Kaufpreis bewahren Fenaco und Solvatec Stillschweigen.
Fenaco wird zum Stromhändler
Zusammen mit der lokal verankerten Landi-Genossenschaften können die Landwirte die Anlagen erwerben. Immerhin kann Fenaco so auf einen Stamm von 44.000 Mitglieder zurückgreifen. Den Strom können die Landwirte selbst verbrauchen oder an Fenaco verkaufen. Die Agrargenossenschaft, die bisher vor allem Landmaschinen und Dünge- und Futtermittel für die Landwirtschaft gehandelt und die landwirtschaftlichen Produkte vermarktet hat, wird dann auch den Strom dann vermarkten.
Ein neues Kundensegment
Die Planung und den Bau der Anlagen wird Solvatec übernehmen. „Dank der genossenschaftlichen Struktur der Fenaco und ihrem breiten Kundenstamm in der Landwirtschaft haben wir die einmalige Gelegenheit, ein neues Kundensegment zu adressieren, das in der Vergangenheit nicht im Fokus unserer Aktivitäten stand“, freut sich Dominik Müller, Gründer und Mitinhaber von Solvatec. Denn das Unternehmen hatte bisher nur das Segment der Kleinanlagen für Privatgebäude sowie der großen gewerblichen Anlagen im Blick.
Lokale Installateure können mitarbeiten
Die Bauern können aber auch lokale Installateure mit ins Boot holen, wenn sie dies wünschen, betont Fenaco. In einer ersten Phase wird Landi drei Pilotprojekte in Thun, Freiamt und Frila errichten, um die spezifischen Kundenbedürfnisse der Landwirte abzuklären. Danach bietet Fenaco Solaranlagen sämtlichen interessierten Mitgliedern der Landi-Genossenschaften an. (su)