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MP-Tec muss Insolvenz anmelden

Wegen des sperrigen Photovoltaikmarkts in Deutschland und säumigen Zahlern musste das Eberswalder Systemhaus MP-Tec den Gang zum Insolvenzgericht antreten. Der Geschäftsbetrieb geht weiter, das Unternehmen soll erhalten bleiben.

Der Anbieter von Photovoltaiksystemen Mp-Tec mit Sitz im brandenburgischen Eberswalde musste Insolvenz anmelden. Als Grund nennt das Unternehmen unter anderem die anhaltende Krise der deutschen Solarindustrie und erhebliche finanzielle Außenstände.

MP-Tec musste schon seit langer Zeit seine Belegschaft reduzieren. Im Laufe des Rückgangs des Photovoltaikmarktes in Deutschland um mehr als 80 Prozent in den vergangenen Jahren wurden schon 62 der 78 im Jahr 2011 noch vorhandenen Arbeitsplätze gestrichen. Zu den schwierigen Marktbedingungen aufgrund der Hürden, die die Bundespolitik für die Photovoltaik in Deutschland errichtet hat, kommen ausgebliebene Zahlungen in Millionenhöhe, wie Michael Preißel, Geschäftsführer des Eberswalder Systemhauses bestätigt. Zu den säumigen Zahlern gehört eine große Berliner Vermietungsgesellschaft und ein Kölner Investor. Zwar hat MP-Tec die Zahlungen längst eingemahnt, doch lange Bearbeitungszeiten seitens der zuständigen Gerichte nagen an der Liquiditätsdecke der Eberswalder.

Zwangsverwalter eingesetzt

Zum vorläufigen Verwalter hat das zuständige Insolvenzgericht in Eberswalde den Magdeburger Rechtsanwalt André Müller von der Anwaltskanzlei Müller Narmann Eppert Insolvenzverwaltung bestellt. Müller war bereits vor Ort, um erste Gespräche zu führen und sich ein Bild von der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens zu machen. Seine Hauptaufgabe besteht darin, dass die Gläubiger – allen voran die Arbeitnehmer – zu ihrem Recht kommen. Gegenwärtig findet eine ausführliche Prüfung statt, um die Insolvenzmasse zu ermitteln.

Insolvenzgeld soll vorfinanziert werden

Als Ziel der Insolvenzverwaltung strebt die Geschäftsführung den Erhalt des Unternehmens und die Einigung mit den Gläubigern an. Dazu seien bereits Gespräche mit den Lieferanten und Auftraggebern geführt worden. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist es einfach zu früh, um konkrete Aussagen über die Perspektive und den möglichen Fortbestand des Unternehmens treffen zu können“, sagt Michael Preißel.

Für die Mitarbeiter ist dies eine unsichere Situation. Immerhin kennen sie die Lage. Unmittelbar nach Antragstellung wurden die Mitarbeiter in einer Betriebsversammlung über die aktuelle Situation informiert. Um längere Einkommensausfälle zu verhindern, wird derzeit die Option einer Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes geprüft. (su)