Um den Masterplan Solarcitiy in Berlin umzusetzen, haben Experten eine ganze Reihe von Maßnahmen vorgeschlagen, die die Solarenergienutzung in der Bundeshauptstadt voranbringen sollen.
Berlin will bis 2030 mindestens ein Viertel des Stromverbrauchs mit Photovoltaik abdecken. Das ist ein sportliches Ziel angesichts der Tatsache, dass der Anteil der Photovoltaik am gesamten Stromverbrauch in Berlin bei etwa einem Prozent liegt. Um den Ausbau der Solarstromerzeugung zu beschleunigen, entwickelt der Senat der Bundeshauptstadt gerade einen Masterplan Solarcity.
Administrative Hürden abbauen
Dazu haben Experten aus verschiedenen Forschungsinstituten und Verbänden wie beispielsweise die Berliner Architektenkammer unter Leitung des Fraunhofer ISE jetzt Empfehlungen erarbeitet, wie dieser Masterplan umgesetzt werden kann. Der Katalog enthält insgesamt 27 Maßnahmen, die die Photovoltaiknutzung in Berlin voranbringen sollen. Dazu gehören neben verschiedenen Beratungsangeboten für Hauseigentümer, Architekten und Planer, wie sie Solaranlagen in die Gebäude integrieren können auch der Abbau administrativer Hürden. So sollte der Netzanschluss vereinfacht werden. Aber auch Behörden wie Verwaltungen und auch der Denkmalschutz sollten der Photovoltaik keine großen Steine mehr in den Weg legen.
Das Potenzial reicht aus
Außerdem sollte die Stadt Marktinitiativen organisieren und unterstützen. Dazu gehören Dachbörsen oder die Unterstützung von Mietern bei der Initiierung von Mieterstromanlagen. „Die Expertenempfehlung zeigt: Die Solarwende in Berlin ist möglich!“, betont die Berliner Energiesenatorin Ramona Popp. „Es ist genügend Potenzial vorhanden, um 25 Prozent unseres Strombedarfs aus Sonnenenergie zu produzieren. Doch dafür muss der regulative Rahmen verbessert werden.“
Solarfassade: Höheren Planungsaufwand finanziell unterstützen
Sie nimmt hier auch die Bundesregierung in die Pflicht. Denn viele Hürden lassen sich nur auf Bundesebene abbauen. „Auf Landesebene werden wir weiterhin alles tun, um vorhandene Spielräume ausnutzen“, verspricht Popp. „Wir werden Anreize setzen, Informationen und Beratung stärken und auch regulative Instrumente prüfen.“ So ist eine der vorgeschlagenen Maßnahmen eine ergänzende Förderung von Solaranlagen. Denn viele vorhandene Flächen werden aus ökonomischen Gründen oft nicht genutzt. Die Experten haben hier vor allem Gründächer und Fassaden im Blick, die über ein Förderprogramm des Landes Berlin unterstützt werden könnten. So könnte Berlin den Architekten und Bauherrn unter die Arme greifen, wenn der zusätzliche Planungsaufwand für die Erstellung einer Solarfassade finanziell abgefedert würde. (su)