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Solarverbände fordern Ende der Handelsschranken

Die europäischen Solarverbände fordern, dass die Handelsschranken gegen Importe von Solarzellen und Modulen aus China planmäßig zum Ende dieses Jahres auslaufen. Um die europäischen Herstellern gegen Dumpingpreise zu schützen, sind verbindliche Qualitätsstandards viel hilfreicher.

Die meisten europäischen Solarverbände sprechen sich gegen Handelsbarrieren beim Import von chinesischen Solarmodulen aus. In einem offenen Brief an die Handelskommissarin Cecilia Malmström fordern die 21 Unterzeichner ein Ende der Sanktionen gegen Solarzellen und Module aus China. „Alle unsere Organisationen sind der Ansicht, dass die derzeitigen Mindestimportpreise sowie die Antidumping- und Antisubventionsmaßnahmen auf Zellen und Module aus China im Dezember 2015 wie geplant enden sollten und dass die Handelsbeziehungen mit China für diese Produkte normalisiert werden sollten“, schreiben die Unterzeichner in ihrem offenen Brief an die Handelskommissarin Cecilia Malmström. „Wir erkennen das Engagement der Europäischen Kommission für die erneuerbaren Energien einschließlich der Solarenergie in Europa an. Wir teilen auch die Leidenschaft von Kommissionspräsident Juncker, Europa in den kommenden Jahren zur Nummer eins bei der Entwicklung der erneuerbaren Energien zu machen.“

Handelsbarrieren tragen zum Marktrückgang bei

Von dieser Leidenschaft war allerdings in den vergangenen Jahren wenig zu spüren. Denn mit der Einführung der Handelsbarrieren für chinesische Zellen und Module ging auch der Zubau in Europa drastisch zurück. Zusammen mit den Hürden, die die Regierungen in den einst führenden Märkten gegen die Photovoltaik aufgebaut haben, war die Verteuerung vor allem von großen Anlagen durch die Antidumpingmaßnahmen ein Grund für den drastischen Rückgang. „Wir denken, das wir zu einem starken Wachstum in unserem Sektor in Europa zurückkehren können, um der Vision der Kommission für die erneuerbaren Energien in Europa näher zu kommen, wenn im Dezember die Mindestimportpreise auslaufen“, betonen die europäischen Solarverbände. „Dies wird die gesamte europäische Wertschöpfungskette stärken, inklusive der Produktion von Equipment, Komponenten, Materialien, Wechselrichtern und vielen anderen Segmenten dieser Wertschöpfungskette. Viele Arbeitsplätze sind in der europäischen Solarbranche vor allem bei den Installationsunternehmen verloren gegangen. Wenn in Europa Wettbewerb und hohen Qualitätsstandards für Solarmodule existieren, wird auch die Zahl der Installationen und die damit verbundenen Arbeitsplätze steigen.“

Qualitätsstandards helfen der europäischen Branche

Die Verbände sind sich sicher, dass die europäische Solarbranche keinen Schaden nehmen wird, wenn die Handelsbarrieren fallen und gleichzeitig hohe Qualitätsstandards eingeführt werden. Denn genau dies ist der Mehrwert, den die europäischen Zell- und Modulhersteller bieten können. Zudem ist die europäische Branche sehr stark auf die Forschung und Weiterentwicklung der Technologie konzentriert und kann so ihre technologische Führung wieder ausbauen. Das wird nicht gelingen, wenn der Markt in Europa weiterhin schwächelt. „Dies wird den Kunden der Photovoltaikbranche auch die Möglichkeit geben, Qualitätsprodukte zu Marktpreisen zu erwerben“, betonen die Solarverbände. „Das wiederum wird die Investitionen in die Solarenergie antreiben.“

Den offenen Brief haben neben den europäischen Branchenverbänden Solar Power Europe und Solar Alliance for Europe (SAFE) auch die nationalen Verbände aus Großbritannien, Irland. Griechenland, Schweden, der Tschechischen Republik, Bulgarien, Italien, der Slowakei, Rumänien, Portugal, Slowenien, Malta, Zypern, Polen, Ungarn, Kroatien, Dänemark und Lettland unterzeichnet. Außerdem hat Peter Fath, Vorstandsvorsitzender des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) als Vertreter der Equipmentlieferanten unterschrieben. (Sven Ullrich)