Das Angebot gibt dem Land Berlin die Möglichkeit, das gesamte Stromnetzgeschäft als funktionsfähige Einheit zu übernehmen und gemeinsam mit Vattenfall die viele Jahre andauernden Rechtstreitigkeiten zu beenden, teilt der Konzern am Freitag mit. „Die Aussicht auf weitere Jahre gerichtlicher Auseinandersetzung stellen nicht nur eine Belastung für das Unternehmen dar, sondern erschweren auch Entscheidungen über die anstehenden Milliardeninvestitionen“, sagt Magnus Hall, CEO und Präsident von Vattenfall AB.
Netzertüchtigung, Ausbau, Digitalisierung
Solche Entscheidungen könnten nur auf Basis von klaren Rahmenbedingungen getroffen werden. „Daher möchten wir in einem großen Schritt die verfahrene Situation überwinden und auf dem Weg in eine fossilfreie Zukunft die Kooperation mit dem Land Berlin suchen“, verspricht Hall. Demnach investiert Stromnetz Berlin jährlich rund 200 Millionen Euro in die Netzertüchtigung, den Netzausbau und Digitalisierung des Berliner Stromnetzes.
Vattenfall verkündet, dass sie dem Berliner Senat noch vor den Wahlen zum Abgeordnetenhaus die Möglichkeit geben möchte, die politisch gewünschte Rekommunalisierung der Stromnetze auch umzusetzen. Wenn das Land Berlin entscheidet, das Angebot anzunehmen, könnte die Transaktion laut Vattenfall im Laufe des ersten Halbjahres 2021 vollzogen werden.
Genossenschaftliche Beteiligung im Koalitionsvertrag
„Wir erwarten nun die genossenschaftliche Beteiligung am Stromnetz, die im Koalitionsvertrag festgehalten ist“, erklärt Christoph Rinke, Vorstand der Bürgerenergie Berlin (BEB). Die Genossenschaft erwartet, dass der Senat sie kurzfristig in die Verhandlungsgespräche miteinbezieht. (nhp)
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