Zur Einschätzung der aktuellen Diskussion führte die photovoltaik ein Interview mit Martin Zembsch, Geschäftsführer der Belectric Solarkraftwerke GmbH.
Wie sehr hat Sie die Meldung der Bundesnetzagentur überrascht, dass der Zubau in den Monaten März bis Mai 2011 insgesamt nur 700 Megawatt betragen hat?
Wie bewerten Sie die rasche Senkung der Solarförderung in der jüngsten Vergangenheit?
Zembsch: Die Politik verkennt vollkommen, dass mit einer heutigen Investition in Solarkraftwerke die Grundlage für günstige Strompreise in der Zukunft geschaffen wird. Ähnlich wie Atomkraftwerke kann mit der Investition in Solarkraftwerke Strom über die ersten 20 Jahre hinaus produziert werden. Die Anlagen haben sich zu diesem Zeitpunkt amortisiert und werden nicht durch weitere Abschreibungen belastet. Auch sind Solarkraftwerke in vollem Umfang „repowering“-fähig. Das bedeutet, dass nach Ablauf von 25 oder 30 Jahren nur die Solarmodule mit geringem Aufwand getauscht werden müssen. Die restlichen Investitionen in Unterbau und Infrastruktur können gegen geringe Wartungskosten weiterverwendet werden. Hiermit schaffen wir die Grundlage für Stromproduktionskosten aus erneuerbaren Energien von unter fünf Cent pro Kilowattstunde. Bei einer Vielzahl von anderen erneuerbaren Energieerzeugungsarten muss nach Ablauf von 15 oder 20 Jahren wieder in eine komplett neue Anlage investiert werden, was ebenfalls wieder zu einer hohen Verbraucherkostenbelastung führt.
Ein Interview mit Martin Zembsch über das Thema Ausweitung der Flächen für Solarparks finden Sie auch in der kommenden Ausgabe der photovoltaik (07/2011). Sie erscheint am 7. Juli. (Sandra Enkhardt)