Die letzte Hürde des Einstiegs von MVV Energie beim Projektentwickler Juwi ist genommen. Die Banken geben grünes Licht für die Kapitalerhöhung. Damit ist Juwi für die nächsten vier Jahre gut aufgestellt.
Dem Einstieg des Mannheimer Energieversorgers MVV Energie bei Juwi steht nichts mehr im Wege. Nachdem beide Unternehmen bereits Mitte Oktober die Übernahme von 50,1 Prozent der Aktien des Wörrstädter Projektentwicklers bekannt gegeben haben, hat schon im November dieses Jahres das Bundeskartellamt zugestimmt. Jetzt haben auch die beteiligten Banken und Finanzierungspartner grünes Licht für die notwendige Kapitalerhöhung gegeben. Die insgesamt 40 beteiligten Finanzinstitute haben die neuen Kreditverträge unterschrieben. Diese umfassen immerhin 300 Millionen Euro und laufen über vier Jahre.
Umfangreiche Kreditlinie
Damit kann Juwi bis Dezember 2018 auf umfangreiche Kreditlinien zurückgreifen und ist für die Umsetzung weiterer Projekte gut aufgestellt. Schließlich bringen auch die Mannheimer 99,4 Millionen Euro an Eigenkapital in die Juwi-Gruppe ein. Das reicht aus, um 50,1 Prozent des Projektentwicklers zu übernehmen. Die Gründer von Juwi Fred Jung und Matthias Willenbacher behalten 49,9 Prozent der Anteile am Unternehmen. Nach Abschluss der Transaktion wird MVV Energie den Finanzvorstand bei Juwi stellen. Gleichzeitig bleiben die beiden bisherigen Alleineigentümer Jung und Willenbacher als Vorstandsvorsitzende in der Unternehmensführung. Auch Stephan Hansen, für die internationalen Aktivitäten des Unternehmens zuständig, bleibt weiterhin Mitglied des Vorstands von Juwi. Der Aufsichtsrat wird künftig je zur Hälfte mit Vertretern der bisherigen Alleineigentümer und von MVV Energie besetzt.
Partnerschaft auf Augenhöhe
Die Mannheimer räumen damit der einstigen Führungsspitze von Juwi eine breite Beteiligung ein. Schließlich will die MVV Energie Juwi nicht einfach übernehmen, sondern eine starke Partnerschaft auf Augenhöhe. So zumindest formuliert es der Vorstandsvorsitzende von MVV Energie Georg Müller. Er hofft, dass beide Unternehmen gemeinsam eine in der deutschen Energiewirtschaft bisher einzigartige Vorreiterrolle in der Energiewende übernehmen. „Wir verknüpfen dabei die erneuerbaren und konventionellen Energien entlang der gesamten Wertschöpfungskette als Pfeiler des Energiesystems der Zukunft aus einem Guss und unter einem Dach“, sagt Müller. Für die Zukunft steht aber der gemeinsame Ausbau der erneuerbaren Energien an. Zusammen wolle man daran arbeiten, dass dies wirtschaftlich und zuverlässig geschehe, betont Müller. (su)