Isofoton erarbeitet derzeit eine Restrukturierung für seine Fabrik in Malaga. Voraussichtlich werden 380 der 700 Mitarbeiter von der Umstrukturierung betroffen sein, sagte ein Sprecher des spanischen Photovoltaik-Unternehmens auf Anfrage der photovoltaik. Es würden verschiedene Optionen geprüft, darunter Gehaltskürzungen, Kurzarbeit und Entlassungen. Eine Entscheidung soll voraussichtlich Ende kommender Woche fallen, sagte der Sprecher weiter. Danach hat Isofoton einen Monat Zeit, um mit den Gewerkschaften über die Restrukturierungsmaßnahmen zu verhandeln. Als Grund für die Entscheidung nannte der Isofoton-Sprecher, dass sich der Photovoltaik-Hersteller zukunftsfähig machen wolle. Das Werk in Malaga verfügt über eine Kapazität von 230 Megawatt, die bislang aber nie voll ausgenutzt wurde, wie es weiter hieß. Daher bestehe eine „Überbesetzung“ am Standort. In der vergangenen Woche gab es erste Streiks der Mitarbeiter von Isofoton. Sie legten die Arbeit wegen verspäteter Lohnzahlungen nieder. Diese Probleme seien nun gelöst, sagte der Isofoton-Sprecher weiter.
Neben der Restrukturierung plagen den spanischen Photovoltaik-Hersteller auch Schulden. Er sei derzeit in Verhandlungen mit einigen Lieferanten über die Rückzahlungen von Außenständen. Es seien zudem Anpassungen bei einigen Lieferanten vorgenommen worden, über die derzeit noch verhandelt würden, sagte der Sprecher weiter. Die Gefahr einer Insolvenz – wie zuletzt in einigen Berichten zu lesen war – bestünde nicht. Das Photovoltaik-Unternehmen sei finanziell „lebensfähig“ und „solide“.
Allerdings sagte der Vorstandschef des Zulieferers Lamaignere, Francisco Herrero Maldonado, dass Isofoton einige vereinbarte Leistungen bislang nicht bezahlt habe. „Lamaignere begann 2010 die Zusammenarbeit mit Isofoton als Logistik-Dienstleister, um Komponenten aus Asien zu importieren. Im November 2011 endete die Zusammenarbeit, weil Isofoton nicht zahlte“, sagte er weiter. Bislang seien alle Versuche gescheitert, mit dem Präsident von Isofoton Angel Serrano und seiner Finanzabteilung eine Lösung zu finden. Lamaignere hat bereits im Juli 2012 einen Antrag bei einem spanischen Gericht gestellt, ein Insolvenzverfahren gegen Isofoton zu eröffnen. Allerdings habe das Gericht bislang noch nicht Isofoton diesbezüglich unterrichtet, sagte Maldonado weiter. Mittlerweile hätten sich auch sechs weitere Lieferanten gemeldet, bei denen Isofoton-Zahlungen ausstünden. Nach Medienberichten sollen sich die Schulden bei den Zulieferern auf mehr als drei Millionen Euro belaufen. „In zwei Wochen werden unsere Anwälte eine endgültige Entscheidung treffen“, sagte Maldonado. Er wollte zunächst keine Details nennen. Allerdings könnte Isofoton dann von mehreren Logistik-Zuliefern verklagt werden. Der Isofoton-Sprecher wollte sich zu einer möglichen Klage nicht äußern und betonte, dass das Unternehmen noch keine Kenntnis davon habe. Er sagte weiter, dass man in Verhandlungen mit den Lieferanten stünde, um das Problem zu lösen. (Becky Beetz)
Übersetzt von Sandra Enkhardt.