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Jürgen Hohnen aus Heinsberg: KfW sollte die Kreditfähigkeit von Gewerbebetrieben unterstützen

Schon 2007 war ich stark mit erneuerbaren Energien befasst. Das hat schon vor zwölf oder 13 Jahren begonnen, spannend zu werden: durch die Pellettechnik, Wärmepumpen, auch Photovoltaik oder BHKW.

Ich bin seit 1994 selbstständig, unser Betrieb ist über all die Jahre gewachsen. Vor zehn Jahren erlebten wir eine Riesennachfrage nach Photovoltaik. Aber erst gab es keine Module, später keine Wechselrichter. Es war die Zeit der Engpässe.

Seit einigen Jahren spielen Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und Brennstoffzellen für unseren Betrieb eine wachsende Rolle. Nach wie vor hängen wir mit der Politik zusammen. Die Energiewende, die Wärmewende sind in aller Munde. Vielleicht kommt eines Tages die Energieflatrate pro Quadratmeter Wohnraum, geht die Verantwortung für Strom an den Vermieter über. Dann muss er effektive Technik einbauen, kann andererseits die wirtschaftlichen Vorteile nutzen. Der Vorteil einer solchen politischen Vorgabe: Dann braucht man die ganzen Abrechnungsdienste nicht mehr.

Das sind große Baustellen. In den kommenden Jahren werden wir in der Photovoltaik und der erneuerbaren Haustechnik einen Nachfragesog ohnegleichen erleben. Bisher geht das in die falsche Richtung, weil wir immer mehr Bürokratie aufbauen. Das hatten wir schon beim Mieterstrom mit KWK, das sieht man nun auch in der Photovoltaik, vor allem im gewerblichen Bereich.

Dort brauchen die Unternehmen ihre liquiden Mittel oft für das Tagesgeschäft, können sie nicht in die Energiewende investieren. Deshalb kriegen sie keine günstigen Kredite, können von den niedrigen Zinsen nicht profitieren. Das betrifft Hotels, die Gastronomie, Seniorenwohnheime. Da fehlen einfach die Sicherheiten, um an billige Kredite zu kommen.

Mein Vorschlag: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sollte ein Programm auflegen nach dem Vorbild ihrer Förderung von Digitalisierungsprojekten. Seit Juli reicht sie dafür Darlehen aus, die zu 70 Prozent haftungsbefreit sind. Das wünsche ich mir auch für die energetische Sanierung. Dann stünden den Gewerbetreibenden ausreichende Mittel zur Verfügung, um in die regenerative Eigenversorgung zu investieren.

Jürgen Hohnen ist Installateur und Inhaber der Firma Jürgen Hohnen GmbH in Heinsberg.

www.juergenhohnen.de