Auch die Linken kritsieren Altmaier scharf. "Die sogenannte Reform von Bundesumweltminister Altmaier ist ein Kniefall vor den Stromkonzernen", sagte die Linke-Vorsitzende Katja Kipping laut einer dpad-Meldung. Außerdem bremse die Einführung einer Einspeiseobergrenze für die erneuerbaren Energien das Tempo der Energiewende. "Wir müssen mehr Regulierung wagen, wenn wir am Ziel einer umfassenden und erschwinglichen Versorgung mit Strom für alle Bürgerinnen und Bürger festhalten", so Kipping weiter. Sie forderte von der Bundesregierung ein Konzept, damit Strom für alle Menschen bezahlbar sei.
Der FDP gehen die Vorschläge von Altmaier nicht weit genug. „Ein Dialogprozess für eine grundlegende Reform des EEG kann politisches Handeln der Koalition vor der Bundestagswahl nicht ersetzen. Der vorgelegte Zeitplan bedeutet, dass vor Mitte 2014 keine Gesetzesänderung in Kraft treten könnte. Neben einer grundlegenden Reform brauchen wir auch Sofortmaßnahmen. Das sind wir den Verbrauchern und der Branche schuldig“, sagte der umweltpolitische Sprecher der Liberalen, Michael Kauch. Er erneuerte die Forderung nach einer Senkung der Stromsteuer, um den Anstieg der EEG-Umlage zu begrenzen. „Kurzfristig ist im EEG ein Rechtsrahmen für kostensenkende grenzüberschreitende Projekte zu schaffen. Außerdem ist der Einspeisevorrang für neue Großanlagen in denjenigen Regionen befristet auszusetzen, in denen wir ein instabiles Stromnetz haben“, sagte Kauch weiter. Neben einer Aussetzung des Einspeisevorrangs für Wind-, Photovoltaik- und Biomasse-Anlagen erneuerten die Liberalen auch ihre Forderung nach einem Quotenmodell. Es sei positiv zu werten, dass Altmaier dieses Konzept zumindest in seine langfristigen Überlegungen einbezogen habe. „Diskussionsbedarf sehen wir dagegen bei der Idee, das EEG zur regionalen Feinsteuerung zu nutzen. Man darf das EEG nicht überfrachten. Regelungen zur Versorgungssicherheit und Stromspeicherung sollten eher im Energiewirtschaftsgesetz getroffen werden“, sagte Kauch weiter. (Sandra Enkhardt)