Röttgen betonte, dass das EEG das Ziel habe, die Erneuerbaren in den Markt einzuführen. Es sei für die Markteinführung, nicht als Dauersubvention. Damit verteidigte er zugleich die geplanten Einschnitte bei der Solarförderung. Man müsse die Erneuerbaren dahin bringen, dass sie sich im Markt integrieren und am Bedarf orientierten. Daher habe man nun auch das Marktintegrationsmodell bei der Photovoltaik eingeführt, sagte er mit Blick auf die von ihm und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler vorgelegten Pläne. Künftig sollen bei Photovoltaik-Dachanlagen nur noch 85 Prozent der produzierten Solarstrommenge garantiert über das EEG vergütet werden. Den Rest müssen die Betreiber über Eigenverbrauch oder Direktvermarktung kompensieren. „Das funktioniert auch, weil die Technik der Photovoltaik vorangeschritten ist“, sagte Röttgen weiter.
Eicke Weber, Direktor des Fraunhofer-ISE, befragte Röttgen direkt zu den geplanten Einschnitten bei der Solarförderung. Er verwies darauf, dass tausende Photovoltaik-Projekte allein wegen der Ankündigung der Minister bereits gestoppt worden und die Verlässlichkeit für die Solarbranche infrage gestellt sei. Weber forderte eine richtige EEG-Novelle, in die solche Anreize wie für Speichertechnologien integriert sein müssten.
Mit Blick auf die EEG-Umlage betonte der Umweltminister, dass er nicht sklavisch an der Obergrenze 3,5 Cent je Kilowattstunde festhalte. „Die Fixierung auf diese eine Zahl ist volkswirtschaftlich unsinnig“, sagte Röttgen. Zumal eine Korrelation zwischen der Höhe der EEG-Umlage und dem Börsenstrompreis bestehe. Außerdem profitierten die energieintensiven Betriebe zusätzlich vom Merit-Order-Effekt an den Strombörsen. Die Kosten für die Erneuerbaren drückten sich daher auch nur verzerrt in der EEG-Umlage aus, räumte Röttgen weiter ein. Allerdings müsste man auch die Fördersummen im Auge behalten. (Sandra Enkhardt)
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