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Schulen werden Motor der Energiewende

Der Verein Sonnenschulen hat ein Finanzierungskonzept für Photovoltaikanlagen auf Österreichs Schuldächern erarbeitet. Zusätzlich stellt der Verein Unterrichtsmaterialien zum Thema Energiewende, Klima und erneuerbare Energien zur Verfügung. Jetzt sind Schulen gesucht, die eine Solaranlage installieren wollen und dabei Unterstützung brauchen.

Der Verein Sonnenschulen hat ein Finanzierungskonzept für Photovoltaikanlagen auf österreichischen Schuldächern vorgestellt. Er unterstützt die Schulen dabei, gemeinsam eine Photovoltaikprojekte auf die Beine zu stellen. Der Verein steuert dazu den Fahrplan für die Realisierung der Anlage bei. „Denn oft scheitern Ideen schon zu Beginn, sei es an der mangelnden Erfahrung, an der fehlenden Unterstützung und an bürokratischen Hürden“, erklären Dominik Schmitz und Alice Thienschmidt vom Verein Sonnenschulen. „Wir ermutigen Schüler, Schülerinnen, Lehrer  und Lehrerinnen aktiv zu werden und zeigen die Möglichkeit alternativen Wirtschaftens auf.“

Eltern und Schüler finanzieren die Anlage

Das Konzept basiert auf der Finanzierung über Crowfinancing. Dabei kaufen interessierte Schüler, Lehrer, Eltern oder sonstige Interessenten Anteile an der Anlage. Diese bleibt aber im Eigentum der Schule, die die Anlage auch betreibt. Die Anteilseigner werden innerhalb eines festen Zeitrahmens ausgezahlt. Dieser beträgt maximal zwölf Jahre. Danach fließen die finanziellen Überschüsse, die sich aus dem Betrieb der Anlage ergeben, in einen schulinternen Klimafonds. Mit diesem Geld können engagierte Lehrer wiederum weitere kleine und große Schulprojekte zum Thema Energiewende, Klima oder erneuerbare Energien finanzieren. Es ist sozusagen ein kleines Extrabudget von jährlich etwa 2.000 Euro. „Wer weiß, wie zäh der Schulalltag in finanziellen Angelegenheiten ist, kann erahnen, dass sich hier ganz neue Möglichkeiten auftun“, betonen die Macher des Vereins Sonnenschulen

Potenzial ist riesig

Sie haben auch ausgerechnet, welches Potenzial dieses Konzept heben könnte. Denn wenn nur zehn Prozent der etwa 6.000 Schulen in Österreich als Sonnenschule eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von etwa 15 Kilowatt realisieren würde, könnte damit eine Gesamtleistung von neun Megawatt installiert werden. Bei einem Strompreis von 14 Cent pro Kilowattstunde würden sie dann Sonnenstrom im Wert von 1,2 Millionen Euro produzieren. Wenn zusätzlich fünf Prozent der Schülerinnen und Schüler pro Sonnenschule ihre Eltern oder andere überzeugen, selbst eine Anlage mit einer Leistung von nur fünf Kilowatt zu bauen, wären dies weitere 60 Megawatt Solarstromleistung.

Unterrichtsmaterialien zur Energiewende

Zusätzlich bietet der Verein Sonnenschulen Materialien für die Einbindung des Themas Energiewende und Solarenergie in den Unterricht. „Denn nur wenn die Aktion laufend durch Umweltbildung begleitet wird und die Kinder im Fokus stehen, kann die Solaranlage weiter wirken“, sagen Schmitz und Thienschmidt. „Die Solaranlage auf dem Dach wird dann zum Motor für Aktionen, die das Bewusstsein der Jungen und Mädchen, aber auch ihrer Eltern und der ganzen Gemeinde verändern. Denn Schulen sind Orte, wo Zukunft gedacht wird.“ Diese Denken und die Idee von der Nutzung der Sonnenenergie tragen die Schüler, die bei einem Sonnenschulenprojekt dabei sein können, mit nach Hause. Außerdem sind sie die Energieverbraucher von morgen.

Pilotprojekte bereits in Arbeit

Der Verein hat schon ein Pilotprojekt in Niederösterreich initiiert. Dort sind die ersten wichtigen Schritte zur Umsetzung bereits getan. Zwei weitere Sonnenschulen in Vorarlberg entstehen gerade. Im nächsten Jahr will der Verein mindestens doppelt so vielen Schulen den Weg zur Sonnenschule ebnen. Deshalb sucht er derzeit interessierte Schulen, die mit Hilfe des Vereins zeigen wollen, wie Energiewende geht. Außerdem ist der Verein im Start-up-Wettbewerb Greenstrat des Klima- und Energiefonds im Rennen um den Titel Greenstar 2014. Die Abstimmung dazu läuft noch bis zum 31. Dezember dieses Jahres. (su)