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Talsohle durchschritten

Einen starken Modulmarkt sagen die Analysten von IHS für das kommende Jahr voraus. Nach schwierigen Jahren und der ersten Überproduktionskrise der jungen Branche schlägt die steigende Nachfrage nach Solarmodulen nun voll durch: Alle Hersteller stellen sich auf Wachstum ein. China und die USA werden – wie seit Jahren prognostiziert – zu den wichtigsten Märkten.

Weltweit ist die Photovoltaikbranche in diesem Jahr um rund ein Drittel gewachsen. Vor allem Solarparks und große gewerbliche Dachanlagen treiben das Geschäft.

Insgesamt wurden rund 59 Gigawatt Photovoltaikleistung installiert. „Die hohe Nachfrage bleibt hoch“, schreiben die IHS-Experten in ihrer Prognose für das erste Halbjahr 2016. „Allerdings wird sich das Wachstum auf rund zwölf Prozent abkühlen.“ Für das kommende Jahr erwarten sie rund 65,5 Gigawatt Zubau.

In den USA wirken die hohe Nachfrage und die Strafzölle gegen den globalen Trend, dass die Preise weiter sinken. Schon werden multikristalline Solarmodule aus Indien oder anderen Regionen für unter 48 US-Cent gehandelt. Auch in Europa gelten Strafzölle für chinesische Ware, die freien Wettbewerb behindern.

So gehen die Analysten davon aus, dass die Modulpreise bis Sommer 2016 nur wenig fallen werden. Dagegen werden die großen Hersteller (Tier 1) von Solarzellen und Solarmodulen ihre Fabriken erweitern, um den wachsenden Bedarf zu decken. „Aufgrund der aktuellen Verknappung könnten die Preise für multikristalline Siliziumwafer für einige Monate sogar steigen“, meint Edurne Zoco, Senioranalyst bei IHS. „Trotz der sinkenden Preise für Polysilizium.“

Derzeit kostet das Kilogramm zwischen zwölf und 15 US-Dollar. Das ist fast nur noch ein Drittel der Preise von 2009. Der Abwärtstrend geht weiter. Aber es dauert eine Weile, bis auch an den Waferlinien und in der Zellfertigung neue Produktionskapazitäten aufgebaut sind und auf die Modulpreise durchschlagen. Die Kosten für die Zellen machen rund 80 Prozent der Modulkosten aus.

Hohe Nachfrage in Europa

Wie dynamisch das Geschäft mit Zellen und Modulen ist, erleben auch die deutschen Hersteller von Solarmodulen. Heckert Solar baut seine Fertigung in Chemnitz aus, um 60 Megawatt auf rund 300 Megawatt. Die Nachfrage aus den deutschsprachigen Märkten in Mitteleuropa ist sehr hoch, zudem entwickelt sich das Projektgeschäft im europäischen Ausland.

Der Zuwachs in diesem Jahr dürfte rund 20 bis 25 Prozent erreichen, ein starkes Ergebnis. Neben der hohen Nachfrage aus dem Heimatmarkt spielen Polen, Frankreich, Benelux und Holland eine wachsende Rolle. Heckert arbeitet eng mit lokalen Vertriebspartnern zusammen, auch mit europaweit tätigen Großhändlern wie Baywa oder Sonepar.

Noch in diesem Jahr wird die erste Fertigungslinie von den bisherigen Zellen mit drei Busbars auf vier Busbars umgerüstet. Auch Zellen mit fünf Busbars wird Heckert demnächst verarbeiten. Dann haben die Module eine höhere Leistung, bis zu 275 Watt.

Insgesamt hat Heckert in diesem Jahr rund 120 Megawatt Solarmodule produziert und ausgeliefert. Im kommenden Jahr könnten es 150 oder gar 160 Megawatt werden. „Wir haben bereits Anfragen bis weit ins kommende Jahr hinein“, bestätigt Michael Boenisch, der Vertriebschef von Heckert in Chemnitz.

Kein Sommerloch mehr

Anders als in den Vorjahren gab es 2015 kein Sommerloch, auch im November schwächte sich die Nachfrage kaum ab. Das bedeutet, dass die Photovoltaik in Europa langsam tatsächlich nach den Gesetzen eines freien Marktes läuft, zunehmend unabhängig von der Politik.

Das bestätigt auch Detlef Neuhaus, Vorstandschef von Solarwatt in Dresden. „Seit neun Monaten ist die Nachfrage höher, als wir liefern können“, sagt er.

Solarwatt hat in diesem Jahr rund 75 Megawatt Module ausgeliefert, davon etwa 35 Prozent Glas-Glas-Module. „Wir hätten bestimmt 110 Megawatt verkaufen können, müssen aber die Produktion erst wieder hochfahren.“ Aufgrund des Markteinbruchs hatte Solarwatt sein Werk in Dresden zum Ende 2014 gedrosselt. Als im Frühjahr die Nachfrage einsetzte, konnten die Maschinen nicht schnell genug anlaufen.

Auch die Lieferung von ausreichend Solarzellen erfolgt nicht über Nacht, braucht einen gewissen Vorlauf. Detlef Neuhaus verspricht: „Nächstes Jahr werden wir komplett lieferfähig sein.“ Dann könnte Solarwatt zwischen 120 und 130 Megawatt Modulleistung ausliefern.

Bänder laufen auf Hochtouren

Auch bei Solarworld in Freiberg und Arnstadt laufen die Bänder auf Hochtouren. Großaufträge aus Übersee und der starke Absatz im Heimatmarkt lasten die Maschinen aus.

Um die Wertschöpfungskette möglichst vollständig in die Hand zu bekommen, hat Solarworld im Frühjahr auch die stillgelegten Schmelzöfen für monokristalline Ingots wieder angefahren. Als das Werk noch Bosch gehörte, war die Ingotfertigung eingestellt worden, weil die Nachfrage zusammenbrach. Nun hat Solarworld sogar weitere Ziehöfen aufstellen lassen, um das Ausgangsmaterial für monokristalline Wafer selbst herzustellen.

Geschlossene Gesellschaft in China

In Deutschland sehen die Hersteller, dass sich die Krise ihrem Ende zuneigt. Auch andere europäische Länder ziehen nach.

Ein wichtiger Wachstumsmarkt ist den deutschen Anbietern jedoch verwehrt: China ist faktisch eine geschlossene Gesellschaft, dort kommen deutsche Module nicht an. Das Geschäft machen die großen chinesischen Hersteller, die den Hunger nach Solarmodulen aus den Fabriken im Reich der Mitte stillen.

Allerdings wird erwartet, dass die Förderung der Solarbranche durch Einspeisetarife weiter zurückgehen wird, als genereller Trend auf allen Kontinenten. Zunehmend laufen auch die anderen Märkte nach ökonomischen Spielregeln.

Das bedeutet aber, dass weniger der großen oder gigantischen Freilandgeneratoren gebaut werden. Deutschland hat diese Zäsur bereits hinter sich, ab März 2016 wird auch der britische Markt einbrechen.

Umbruch im britischen Markt

Denn die Förderung wurde von der Gießkanne für möglichst hohe Generatorleistungen auf Dachanlagen und Eigenverbrauch umgestellt. Das bedeutet, dass das Vereinigte Königreich innerhalb weniger Monate zu einem Eigenverbrauchsmarkt wird, wie derzeit Österreich und Deutschland und bald auch die Schweiz.

Allerdings – auch das ist eine Erfahrung aus dem deutschen Markt – wird diese Transformation einige Zeit brauchen, bis zu anderthalb Jahren. Der Vorteil für die Briten: Auf dem deutschen Markt wurden die Produkte und Geschäftsmodelle bereits entwickelt, die nun problemlos auch im britischen Markt verkauft werden können.

Was dem einen die Eule, ist dem andern die Nachtigall: Solarmodule werden davon kaum profitieren, eher die Anbieter von kleinen Wechselrichtern und von Stromspeichern.

In den USA laufen die Steuervergünstigungen (ITC) 2016 aus oder werden sehr stark reduziert. Ab 2017 wird deshalb eine deutliche Abkühlung auf dem nordamerikanischen Markt erwartet. IHS beziffert den erwarteten Rückgang des Zubaus auf schlappe acht Gigawatt. „Selbst ein Wachstum um elf Prozent in den anderen Weltregionen dürfte diesen Einbruch nicht vollständig wettmachen“, heißt es in der Prognose.

Weil der Wettbewerbsdruck weiterhin sehr hoch bleibt, dürften die durchschnittlichen Verkaufspreise für Solarmodule auch im zweiten Halbjahr 2016 weiter fallen. „Im Jahr 2017 wird sich die globale Nachfrage etwas abschwächen, weil die Zahl der großen Projekte in den USA und China wahrscheinlich zurückgeht“, meint Edurne Zoco von IHS. Auch der Druck auf die Gewinne der Modulhersteller bleibt sehr hoch. Zudem drängen neue Solarmodule in den Markt, die aufgrund von Innovationen höhere Energiedichten erzielen.

Welche Rolle spielen die Zölle?

Allerdings liegt der Schwerpunkt der Innovation – aufgrund des hohen Anteils an der Wertschöpfung – weiterhin in der Solarzelle. Das bedeutet, dass nur Hersteller eine Chance haben, die ein Heer von Ingenieuren und aufwendige Reinraumlabors unterhalten können.

Unterdessen tobt der Streit um die Strafzölle auf Solarmodule und Solarzellen aus China und Taiwan. Denn Brüssel muss entscheiden, ob die Sanktionen weiterlaufen. Befürworter aus der Initiative Prosun und Gegner der Zölle aus der Solar Alliance for Europe (Safe) liefern sich in den Medien und hinter den Kulissen einen Schlagabtausch der Argumente.

Zuletzt hatte Solarworld mehr als 100 Installateure aus Deutschland in Stellung gebracht, um die Strafzölle zu verteidigen. „Die Module könnten in Europa heute um bis zu 25 Prozent günstiger sein“, konterte Holger Krawinkel, Sprecher von Safe. „Das könnte den Zubau deutlich ankurbeln.“

Der Preis allein entscheidet nicht

Fakt ist, dass auf dem Weltmarkt polykristalline Module für bis zu 38 US-Cent pro Watt angeboten werden. Ob diese Preise wirklich die Kosten decken, darf angezweifelt werden. Auch 40 oder 45 Cent pro Watt dürften im deutschen Markt nicht wirklich für Belebung sorgen.

Denn deutsche Investoren und Installateure fragen zunehmend bewusst nach deutscher Ware, weil neben dem Preis auch Lieferfähigkeit oder Zuverlässigkeit in der Baustellenlogistik eine Rolle spielen. Vor allem bei gewerblichen Dachanlagen, wo die Solarteure unter Umständen auf die laufende Produktion ihrer Kunden Rücksicht nehmen müssen, ist die Logistik nicht zu unterschätzen.

In der Preisbildung wirken sich die Module nur noch zu 40 bis 50 Prozent auf den Gesamtpreis der Solaranlage aus. Wenn gewerbliche Speicher oder Heizungstechnik hinzukommen, sinkt der Anteil der Solarmodule am Gesamtauftrag noch weiter.

Belebung bei Freiflächen denkbar

Bei den Solarparks auf Freiflächen ist der Preiskampf schärfer. Weil hier Stromspeicher oder ergänzende Systeme bislang kaum eine Rolle spielen, dominieren die Modulpreise den Anlagenpreis. Die Ausschreibungen haben Preise von 8,5 bis 9 Eurocent je Kilowattstunde ergeben. Es wird im Einzelfall nicht leicht, die sehr sparsamen Angebote tatsächlich umzusetzen.

Bei Solarparks könnten sich fallende Modulpreise in der Tat günstig auf den Zubau auswirken. Deshalb stellte sich der Stadtwerkeverbund Trianel hinter die Forderungen von Safe. „Die Handelsbeschränkungen schaden der Energiebranche und den Verbrauchern, weil sie Solarenergie unnötig verteuern“, sagt Christoph Schöpfer von Trianel in Aachen.

Solarparks sind Kraftwerke, die ihren Strom ins Netz einspeisen. Für die meisten Solarinstallateure liegt die Zukunft im Eigenverbrauch. Das sind zwei verschiedene Geschäftsmodelle.

Trina Solar

Polykristalline Zelle mit 21,25 Prozent Wirkungsgrad

Trina Solar hat in seinem Labor einen neuen Rekord für multikristalline P-Typ-Siliziumsolarzellen (sechs Zoll) erreicht. Die neue Basis wurde aus einem mikrokristallinen Siliziumsubstrat gefertigt. Zudem nutzt sie die Honey-Technologie einschließlich der Oberflächenpassivierung auf der Rückseite sowie einem lokalen Rückseitenfeld. „Unserer Kenntnis nach ist dies das erste Mal, dass eine multikristalline Siliziumsolarzelle einen Umwandlungswirkungsgrad von über 21 Prozent erreicht hat“, sagt Pierre Verlinden, Vizepräsident und Entwicklungschef bei Trina Solar. „Dieses Ergebnis zeigt, dass die Entwicklung bei Siliziumzellen noch große Potenziale birgt.“

www.trinasolar.com

Solarworld

Großauftrag in den USA

Die US-Tochter der deutschen Solarworld AG hat den Auftrag zur Lieferung von Solarmodulen mit einer Gesamtleistung von 65 Megawatt erhalten. Kunde ist Panasonic Enterprise Solutions. Die Lieferungen sind für das Jahr 2016 geplant. Geliefert werden Sunmodule XL mono mit 72 Zellen.

Das ist der bisher größte Einzelauftrag für Solarworld aus den Vereinigten Staaten. „Der Solarmarkt wächst und entwickelt sich mehr und mehr zu einem Qualitätsmarkt“, kommentiert Frank Asbeck, Vorstandsvorsitzender von Solarworld.

Solarworld hat kürzlich auch die Produktion von monokristallinen Ingots wieder angefahren, die Bosch in Arnstadt vor mehreren Jahren stillgelegt hatte. Damit ist das Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette tätig. Rund 3.500 Mitarbeiter sind im sächsischen Freiberg und in Arnstadt (bei Erfurt in Thüringen) beschäftigt. Daneben betreibt Solarworld eine Fabrik in Hillsboro in den USA. Vertriebsbüros befinden sich in Europa, den USA, in Singapur und Südafrika.

www.solarworld.de

Neues Forschungsprojekt

Metallisierung im Rotationsdruck

Die Metallisierung der Siliziumzellen ist ein aufwendiger Prozess, der neben Zeit und wertvollen Pasten (Silber, Kupfer, Aluminium) eine hohe Präzision erfordert. Das gängige Verfahren ist Siebdruck, bei dem eine Druckmaske über die Zelle gebracht wird und ein Rakel die Paste verteilt.

Vornehmlich geht es darum, den Verbrauch an Silber zu minimieren und den Durchsatz des Prozesses in der Zellfertigung zu erhöhen. Hier bietet sich der Übergang zum Rotationsdruck an, vergleichbar dem Rollendruck von Zeitungen. Speziell für Solarzellen kommen Verfahren wie Flexodruck, Rotationssiebdruck und indirekter Tiefdruck in Betracht. Trotz der schnellen Druckmaschinen muss es gelingen, die feinen Metallisierungslinien und Kontaktfinger so präzise wie notwendig auf den vorbehandelten (dotierten) Wafer zu bringen.

Deutsche Unternehmen sind weltweit Spitze, wenn es um Rotationsdruckmaschinen geht. Allerdings ist noch nicht klar, ob sich das Verfahren auf Solarzellen wirklich anwenden lässt. Das soll nun ein Forschungsprojekt klären.

Unter dem Titel „Evaluation und Entwicklung von Rotationsdruckverfahren für die Herstellung von Si-Solarzellen (Rock-Star)“ möchte ein Verbund namhafter Industrieunternehmen die Einsatzmöglichkeiten dieser Technologie für die Metallisierung von Solarzellen erforschen. Das Verbundprojekt wird vom Bund gefördert. Die Führung liegt bei Asys Solar und beim Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE.

Solche Metallisierungsverfahren erfordern höchste Präzision bei der Konstruktion und dem Aufbau entsprechender Druckwerke. Die Gallus Druckmaschinen GmbH bringt ihre jahrzehntelange Erfahrung in diesem Bereich ein. Die Contitech Elastomer Coatings GmbH entwickelt mikrometergenaue, lasergravierte Druckplatten. Rehm Thermal Systems unterstützt das Projekt mit der Entwicklung ultraschneller Trocknungssysteme.

Von besonderem Interesse ist der Einsatz rotierender Metallisierungssysteme für busbarlose Solarzellen, die mit der innovativen Smart-Wire-Connection-Technologie (SWCT) von Meyer Burger zu Modulen verschaltet werden. Im Forschungsprojekt wirkt Somont mit, eine Tochterfirma von Meyer Burger.

Wissenschaftlich wird das Projekt vom Fraunhofer ISE und dem Institut für Druckverfahren und Druckmaschinen der Technischen Universität Darmstadt begleitet. Als weitere Partner sind Hanwha Q-Cells, Marabu und die Kurt Zecher GmbH im Boot, mit ihren Erfahrungen in der Fertigung von Solarzellen, Solarmodulen, Druckfarben und Rasterwalzen.

www.rehm-group.com

Viessmann/Vikram Solar

Vertrieb für indische Module

Der Allendorfer Systemanbieter Viessmann hat Vikram Solar aus Indien als Zulieferer qualifiziert. Indische Module unterliegen nicht den Importzöllen wie chinesische oder taiwanesische Produkte. Vikram wird künftig die Solarmodule der Baureihe Eldora Ultima mit Leistungen von 250 bis 260 Watt nach Allendorf liefern.

Die Module haben 60 multikristalline Zellen und erfüllen alle Branchenstandards, inklusive Produktgarantie von zwölf Jahren und Leistungsgarantie von 25 Jahren. Zudem sind die Vikram-Module besonders robust, beispielsweise gegen Ammoniakbelastung in der Landwirtschaft.

Mit dem neuen Modultyp ergänzt Viessmann sein Komplettangebot in der Photovoltaik, das neben Solarmodulen auch Wechselrichter und Montagesysteme umfasst. Eine Ausweitung der Kooperation auf weitere Länder ist geplant.

www.viessmann.de

Recycling

Neue Regeln für Solarmodule in Kraft

Ende Oktober trat das neue Gesetz zur Rücknahme von Elektroaltgeräten in Kraft, das die WEEE-Richtlinie der Europäischen Union endlich in deutsches Recht umsetzt. Nun gelten auch für Solarmodule klare Regeln, wie sie zurückgenommen und verwertet werden.

Photovoltaikmodule unterliegen dem Anwendungsbereich der Kategorie 4 „Geräte der Unterhaltungselektronik und Photovoltaikmodule“. Die Hersteller oder Importeure von Photovoltaikmodulen müssen bis zum Beginn des vierten Kalendermonats nach Inkrafttreten des Gesetzes bei der Stiftung Elektroaltgeräte-Register (EAR) registriert sein.

Wer sich bis zum 1. Februar 2016 nicht registrieren lässt und danach trotzdem mit Solarmodulen handelt, verhält sich gesetzwidrig. Empfindliche Strafen können die Folge sein. Denn die Registrierung muss vorliegen, noch bevor die Module in Deutschland angeboten und verkauft werden. Nach Angabe von Christoph Brellinger vom Hamburger Dienstleister Take E-Way dauert die Registrierung bei der EAR derzeit zwischen fünf und sechs Wochen.

Take E-Way ist seit zehn Jahren in der Entsorgungsbranche aktiv. „Da die EAR durch das Inkrafttreten des Gesetzes ihr System umstellen muss und es zu vielen Neu- und Änderungsregistrierungen kommen wird, vermuten wir, dass die Registrierung länger dauern könnte“, warnte er in einer E-Mail an die Redaktion.

Soll heißen: Gesetzlich hat die Stiftung zwölf Wochen Zeit, um eine Registrierung zu prüfen und zu bewilligen. Take E-Way empfiehlt dringend, die Registrierung möglichst umgehend vorzunehmen. Der Dienstleister bietet an, die gesamte Prozedur im Auftrag von Modulherstellern oder Importeuren zu erledigen. Jedes Mitgliedsland der EU hat eigene Vorschriften, um die WEEE-Richtlinie zu erfüllen.

Auch PV Cycle weist darauf hin, dass die Modulanbieter den Aufwand nicht unterschätzen sollten. Neben einer jährlichen Rückstellung für die in den Umlauf gebrachte Modulmenge muss die Branche auch die Rücknahme selbst finanzieren – wie die Anbieter von Kühlschränken, Wärmepumpen, Computern oder Waschmaschinen.

PV Cycle weist zudem darauf hin, dass nur kleine Modulmengen über die kommunalen Sammelpunkte abgegeben werden dürfen. Größere Mengen erfordern industrielle Rücknahmesysteme. In beiden Zweigen ist PV Cycle engagiert. Spezielle Container für die Sammlung der Altmodule wurden entwickelt.

www.pvcycle.org

www.take-e-way.de

Panasonic

330 Watt aus 96 Zellen

Panasonic Eco Solutions hat die Markteinführung des neuen Photovoltaikmoduls Hit N330 angekündigt. Damit erweitert der Elektronikkonzern seine Photovoltaikserie, die auf Heterojunction-Zellen basiert.

Das neue Solarmodul soll ab März 2016 auf dem britischen Markt und in anderen europäischen Photovoltaikmärkten erhältlich sein. Die Solarmodule bestehen aus 96 Zellen und kommen aus Malaysia. Sie erreichen einen Modulwirkungsgrad von 19,7 Prozent und eine Nennleistung von 330 Watt.

Daneben meldet Panasonic einen neuen Spitzenwert beim Modulwirkungsgrad von 22,5 Prozent (bezogen auf die Aperturfläche) für den Prototyp eines für gewerbliche Generatoren ausgelegten Moduls. Er wurde mit Solarzellen aus der Serienfertigung aufgebaut. Dieser Prototyp hat 72 Zellen und 270 Watt Leistung. Nun wird er in die Massenfertigung überführt.

Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen den Wirkungsgrad seiner Hit-Zellen auf 25,6 Prozent erhöht. Bei der Hit-Technik werden polykristalline Zellen mit Dünnschichtzellen aus Silizium kombiniert.

www.eu-solar.panasonic.net

Heckert Solar

Weitere Investitionen für 2016 geplant

Heckert Solar in Chemnitz erweitert die Produktionskapazität von derzeitig 240 Megawatt pro Jahr auf rund 300 Megawatt jährlich. Die Erweiterung soll Ende des ersten Quartals 2016 abgeschlossen sein.

Mit dieser Investition erfolgt auch der Beginn des sukzessiven Umstiegs auf Vier- beziehungsweise Fünf-Busbar-Zellen. Damit einher geht eine weitere Erhöhung des Modulwirkungsgrades. Die Investition erfolgt vor dem Hintergrund der möglicherweise Anfang Dezember auslaufenden Anti-Dumping-Maßnahmen gegen chinesische Mitbewerber.

Durch die höhere Produktion erreicht Heckert Solar eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit und kann die Kosten weiter senken. „Wir haben weniger Bedenken gegenüber dem unfairen Wettbewerb durch manche chinesischen Hersteller als gegenüber den rechtlichen und politischen Unsicherheiten“, sagt Michael Bönisch, Vertriebsleiter von Heckert Solar. „Sollten Letztere ausgeräumt werden, sind wir bereit, schnell in den weiteren Ausbau unserer Produktionskapazität zu investieren.“

www.heckert-solar.com