Der Modulhersteller Avancis ist an den chinesischen Baustoff- und Glashersteller CNBM verkauft. Der Käufer will das Unternehmen weiterführen und alle Mitarbeiter übernehmen.
Für die Mitarbeiter des Herstellers von CIS-Dünnschichtmodulen Avancis im sächsischen Torgau gibt es wieder Hoffnung. Nachdem sie das Unternehmen am 1. September des vergangenen Jahres einen Teil seiner Beschäftigten in Kurzarbeit geschickt hat, wurde das Modulwerk in Torgau jetzt an die China National Building Materials Group Corporation (CNBM) verkauft.
Standbein in Deutschland
Damit erweitert der Baustoff- und Glaskonzern mit Hauptsitz in Peking seine Aktivitäten in Deutschland. Seit 2007 ist die CNBM in Deutschland vertreten, als sie Sinoi, einen Hersteller von Rotorblättern für Windkraftanalgen mit Sitz im thüringischen Nordhausen, übernommen hat. Im Jahr 2012 stieg die CNBM mit der Übernahme von CTF Solar, einem Hersteller von Produktionsmaschinen zur Produktion von CaTe-Modulen, auch in das deutsche Solargeschäft ein. „Ich freue mich, dass wir mit CNBM International Corporation einen starken Investor gefunden haben, der uns dabei helfen wird, unsere zukunftsträchtige CIS-Technologie voranzutreiben“, erklärt Franz Karg, Geschäftsführer und Technikchef von Avancis. „Zusammen mit dem kürzlich erzielten neuen Wirkungsgradweltrekord für Dünnschichtmodule ist dies ein weiterer wichtiger Meilenstein für das erfolgreiche Wachstum unserer Firma.“ Immerhin hat das Unternehmen im Februar dieses Jahres ein CIS-Modul mit einem Spitzenwirkungsgrad von 16,6 Prozent vorgestellt.
Alle Mitarbeiter werden übernommen
CNBM plant jetzt mit der Übernahme von Avancis die eigene Entwicklung und Produktion von Soalrmodulen mit einem Standbein in Europa auszuweiten. „Die Weiterentwicklung der Technologie von Avancis ist eine wesentliche Voraussetzung für die Expansionspläne von CNBM auf dem Gebiet der photovoltaischen Energieerzeugung in Asien und Europa“, erklärt das Unternehmen. Der chinesische Investor beabsichtigt deshalb, das Tech Center in Torgau sowie das Labor in München als Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen weiter zu betreiben und auch die zweite Fabrik in Torgau nach Möglichkeit wieder in Betrieb zu nehmen. Dabei bleibt der Name Avancis weiter erhalten. Alle 240 Mitarbeiter von Avancis bekommen die Möglichkeit, in das neue Unternehmen übernommen zu werden. Dabei gehen die Arbeitsverhältnisse mit allen zum Zeitpunkt des Betriebsübergangs bestehenden Rechten und Pflichten auf den neuen Eigentümer über. Für die Kunden ist entscheidend: Die Produktgarantien von Avancis bleiben bestehen und das neue Unternehmen wird als zentraler Ansprechpartner für die bisherigen und neuen Kunden zur Verfügung stehen. (Sven Ullrich)