Die Kosten für Module sind seit März kräftig in Bewegung gekommen. Sie gingen – je nach Technologie – um 2,1 bis 4,3 Prozent zurück. Bei der Onlinehandelsplattform für Solarmodule PV Xchange sieht man Potenzial für einen weiteren Preisrückgang im Laufe des Jahres.
Die Modulpreise sinken weiter. Wie die Onlinehandelsplattform für Solarmodule PV Xchange mitteilt, fielen die Preise für Module mit mehr als 280 Watt Leistung seit März dieses Jahres um 4,3 Prozent. Diese Module, bei denen moderne Technologien wie Cello-, PERC-, HIT-, N-Typ- oder rückseitig kontaktierte Solarzellen zum Einsatz kommen, werden derzeit durchschnittlich für 44 Eurocent pro Watt Leistung gehandelt. Etwas geringer ist der Preisrückgang für Standardmodule mit 60 Zellen und bis zu 275 Watt Leistung. Diese kosten nur noch 35 Eurocent. Das ist eine Senkung seit März 2018 um 2,8 Prozent.
Auch die Kosten für komplett schwarze Module gingen seit März dieses Jahres um 2,1 Prozent zurück. Für diese Paneele mit schwarzer Rückseitenfolie, schwarzem Rahmen und einer Leistung zwischen 200 und 275 Watt müssen die Installateure inzwischen durchschnittlich nur noch 46 Eurocent pro Watt bezahlen. Einen echten Preisrutsch gab es bei den Billigmodulen. Dabei handelt es sich um Paneele mit wenig Leistung, B-Ware, Insolvenzware, gebrauchte Module und Produkte ohne oder mit eingeschränkter Garantie. Deren Kosten gingen seit März um 7,4 Prozent auf jetzt noch durchschnittlich 25 Cent pro Watt zurück.
Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis wieder
Martin Schachinger, Geschäftsführer von PV Xchange, führt den Rückgang der Modulkosten darauf zurück, dass die Preise derzeit wieder von Angebot und Nachfrage und weniger vom politischen Einfluss oder den Marktregulierungsmaßnahmen der Europäischen Kommission bestimmt werden. Immerhin sind kristalline Module momentan sind in ausreichendem Maße auf dem Markt vorhanden und die Nachfrage steigt nur moderat an.
Strafzölle wirken sich kaum aus
Zudem wirken sich die Strafzölle auf chinesische Module kaum noch aus, da die Preise ohnehin über den Mindestverkaufspreise liegen, die Brüssel festgelegt hat. Nur der Durchschnittspreis für polykristalline Standardmodule liegt zwei Cent unter den Vorgaben aus Brüssel. „Nach der offiziell verkündeten schrittweisen Absenkung der Mindestimportpreise um jeweils zwei Cent pro Watt und Quartal, kursieren bereits seit einigen Wochen Gerüchte zu einem kompletten Wegfall der Restriktionen“, sagt Martin Schachinger. „Meine Recherchen konnten dies jedoch nicht bestätigen. In einschlägigen Dokumenten geht es lediglich um den Wegfall der Anti-Subventions-Zölle, ein sehr kleiner Anteil an den insgesamt verhängten Strafzöllen. Vom Wegfall des Anti-Dumping-Anteils ist bisher nirgendwo die Rede.“
Tieststand noch nicht erreicht
In den kommenden Monate werden die Modulpreise aber vermutlich nicht mehr so schnell sinken, wie Schachinger prognostiziert. Er führt das darauf zurück, dass die Preise für Silizium und Wafer gestiegen sind und die Modulhersteller dies an die Endkunden weitergeben müssen. Zudem wird die Nachfrage mit den Temperaturen auch weiter ansteigen, was sich natürlich auf die Preise der Module auswirken wird. Dennoch geht Schachinger davon aus, dass der Tiefststand der Modulpreise in diesem Jahr noch nicht erreicht ist. (su)