Solarworld hat 2013 mit dem Kit Easy einen vorgeplanten Bausatz entwickelt, der seitdem schon 1.000-fach vertrieben wurde. Das System enthält Solarmodule aus deutscher Produktion, das Montagesystem, Kabel und optional den Wechselrichter. Alle Bestandteile passen auf eine Palette. „Wir wollen es Endkunden und Installateuren so einfach wie möglich machen“, erläutert Frank Henn, Vertriebsvorstand von Solarworld. „Das Kit Easy erfordert keine eigene Planung und Auslegung. Der Kunde spart Zeit und Geld und weiß von vornherein, dass alle Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind.“
Zudem sind die Logistik und Lagerhaltung deutlich einfacher, da das System kompakt auf einer Europalette verschickt wird. Das kompakte System ist besonders für den Großhandel attraktiv. Es ermöglicht die einfache Vorratshaltung und minimiert den Aufwand. Installateure profitieren von einer hohen Verfügbarkeit und kurzen Lieferzeiten zur Baustelle.
Ein vorkonfektioniertes System passt standardmäßig auf fast alle gängigen Ziegeldächer. Rund drei Viertel des Marktes der deutschen Eigenheime eignen sich hinsichtlich Dacheindeckung, Unterkonstruktion oder Lasten aus Wind und Schnee für ein standardisiertes System.
Die Dachfläche sollte zwischen 25 und 50 Quadratmeter groß sein und keine Störflächen wie einen Kamin oder eine Gaube haben. Für Hauseigentümer mit klassischem Ziegelschrägdach und durchschnittlichem Stromverbrauch ist das Komplettsystem Kit Easy ideal. Wenn der Kunde eine spezielle Lösung, zum Beispiel eine besonders ästhetische Indachlösung, wünscht, sind individuell geplante Anlagen die bessere Wahl.
Gleiches gilt bei speziellen Dacheindeckungen wie zum Beispiel Schiefer. Auch bei größeren gewerblichen Anlagen sollte die Solarstromanlage individuell angepasst werden. Gewerbebetriebe haben je nach Geschäftsmodell ganz unterschiedliche Lastkurven. Hier sollte individuell geprüft werden, welche geeignete Größe die Anlagen haben wird. Oft finden sich im Gewerbe spezielle Dachformate, die eine individuelle Lösung verlangen.
Mit wenig Aufwand zur Baustelle
Von den Vorzügen eines standardisierten Komplettsystems profitiert der Großhandel, der sich die kompakten Solarpakete ins Lager stellen und auf Abruf liefern kann. Das Kommissionieren einzelner Komponenten entfällt. Der Großhandel hat die Möglichkeit, Systeme in verschiedenen Leistungsklassen zu bevorraten und bei Bestellung schnell zu liefern. Auch die Logistik ist durch den Versand auf einer Europalette unkompliziert. Da alle Komponenten kompakt auf einer Palette zusammengefasst werden, ist zudem ausgeschlossen, dass beim Transport Einzelteile verloren gehen oder die Anlage unvollständig angeliefert wird.
Neben dem Großhandel ist es in erster Linie der Installateur, der die Vorteile eines Kits für sich nutzen kann. Für ihn entfällt die komplette Planung und Auslegung der Anlage. Er muss keinen Erfassungsbogen ausfüllen oder eine individuelle Dachplanung machen. Sein eigener Aufwand ist deutlich reduziert, was sich in entsprechenden Zeit- und Kostenvorteilen widerspiegelt. Der Installateur kann Angebote schneller abgeben. Bei Bestellung kann er die Anlage schneller ausliefern und installieren, da die Lieferzeiten kürzer sind als für die einzelnen Komponenten. Bei eiligen Aufträgen wird das System direkt zur Baustelle geschickt. Es kann innerhalb von 24 Stunden nach Beauftragung montiert werden.
Weniger Zeit für Planung und Montage
Ein Händler, der die Vorteile von vorkonfektionierten Systemen schon lange erkannt hat, ist Thomas Jäger, Geschäftsführer von Jäger & Nemitz Elektro in Bad Honnef. Der Solarexperte hat schon Dutzende Kit Easy von Solarworld verbaut. Er schwört auf das System. „Die Installation eines vorkonfektionierten Systems geht deutlich schneller“, urteilt er. „Auch in der Beratung beim Kunden spare ich Zeit, weil ich auf einen Blick abschätzen kann, ob das Dach für das Kit Easy geeignet ist.“ Generell fällt es ihm mit dem Komplettsystem leichter, den Endkunden für die Solartechnik zu gewinnen. Denn das System ist einfach und kompakt. Der Hausbesitzer muss sich nicht mit Detailfragen befassen, da der Hersteller ihm schon viele Entscheidungen abgenommen hat. Das reduziert die Komplexität. Zudem sieht der Kunde auf einen Blick, was er bekommt, und auch, was er dafür bezahlt – in der Regel weniger als für eine individuell geplante Anlage.
Bei aller Standardisierung bleiben ihm Wahlmöglichkeiten. So kann er beim Kit Easy wählen, ob er klassische polykristalline Module aus deutscher Fertigung einsetzen will. Zur Wahl stehen für Kunden mit besonderen Ansprüchen an die Dachoptik auch dunkle monokristalline Module, die zusammen mit dunklen Ziegeln eine harmonische Fläche auf dem Dach bilden. Weiterhin eignen sich die neuen Glas-Glas-Module für die Montage im Komplettsystem. Die Zellen sind durch die doppelte Glasschicht besonders gut geschützt, sodass die Module mindestens 30 Jahre halten und die Anlage entsprechend lange sauberen Strom liefert.
Beim Kit Easy legt Solarworld als zusätzlichen Service für zwei Jahre eine kostenlose Anlagenversicherung sowie den Sunpass obendrauf. Der Sunpass ist die umfassende Dokumentation der Solarstromanlage für die Kunden. Diese Leistungen bietet Solarworld exklusiv als kostenlosen Bonus für Bausätze an.
Auch bei der Größe der Anlage bietet das System Wahlmöglichkeiten. Das Kit Easy ist in den vier Größen zu drei, vier, fünf oder sechs Kilowatt verfügbar. Die Pakete mit 12, 16, 20 oder 24 Modulen entsprechen den gängigen Anlagengrößen für Ein- und Zweifamilienhäuser. Die definierten Größen spiegeln den Trend in der Photovoltaik wider, den Strom vom Dach selbst zu verbrauchen, statt ihn ins öffentliche Netz einzuspeisen.
Für jedes Dach die passende Lösung
Während früher das Ziel im Vordergrund stand, mit der Solarstromanlage den Platz auf dem Dach optimal auszunutzen und den maximalen Ertrag zu erzielen, werden Anlagen heute zusehends mit Blick auf die maximale Eigenstromnutzung ausgelegt. Der Großteil der Anlagenbetreiber entscheidet sich für die Anlage, um den Strom vom Dach selbst zu nutzen. Seit die Zeiten einer hohen Einspeisevergütung vorbei sind, ist es wirtschaftlicher, den selbst erzeugten Strom direkt am Ort der Entstehung zu nutzen, um teuren Netzstrom zu sparen.
Damit ändern sich die Anforderungen an die Größe der Solarstromanlage. Nun gilt es, die Anlage an den Jahresenergieverbrauch der Bewohner anzupassen, um ein optimales Verhältnis von erzeugter Energie und Verbrauch zu erzielen.
Auch für Eigenverbrauch geeignet
Eine vierköpfige Familie kommt im Jahr auf einen durchschnittlichen elektrischen Energiebedarf von circa 4.000 Kilowattstunden. Eine Solarstromanlage in der Größe von drei bis sechs Kilowatt deckt den Großteil der Durchschnittsverbräuche aller Haushalte ab.
Der Eigenverbrauch war auch der ausschlaggebende Grund für die Anlage, die Jäger im Frühjahr in Meckenheim installiert hat. Der Kunde hatte den Wunsch, möglichst viel Solarstrom selbst zu verbrauchen. Mit Blick auf den Jahresenergieverbrauch empfahl Jäger ein Kit Easy mit drei Kilowatt. Die polykristallinen Module wurden auf dem Dach mit südwestlicher Ausrichtung installiert.
Steigende Marktanteile erwartet
Da der rechte Dachteil zeitweise durch Bäume verschattet wird, hat Jäger die Anlage links in drei Reihen mit je vier Modulen ausgerichtet. Bei dieser Standardsituation benötigten zwei Monteure nur einen Tag für die Installation.
Vorkonfektionierte Systeme runden das Angebot eines Herstellers ab und sind eine ausgezeichnete Lösung für Standarddächer. Mit Blick auf die sinkende Einspeisevergütung und das zunehmende Interesse am Eigenverbrauch ist davon auszugehen, dass der Marktanteil vorkonfektionierter Systeme in Zukunft steigen wird. Zudem lassen sie sich gut durch einen Stromspeicher ergänzen oder nachrüsten. Auf diese Weise wird ein steigender Anteil des Sonnenstroms im Haushalt des Kunden verbraucht.
Vertrieb auf das Ausland ausgeweitet
Die Erfahrung hat gezeigt, dass ein Installateur, der einmal die Vorteile eines Standardsystems erkannt hat, dabei bleibt. Wenn das Dach es erlaubt, setzt er ein Komplettsystem ein.
Gleiches gilt für den Großhandel, dem die einfache Vorratshaltung und Logistik in die Hände spielt. Solarworld hat nach der Einführung des Kit Easy in Deutschland den Vertrieb auch auf andere Länder ausgeweitet. Der Hersteller verkauft das System nun auch in Großbritannien, Italien und den Benelux-Ländern. Einfache Planung, wenig Aufwand und Zeitersparnis sind gute Argumente, die auch international überzeugen.
Themendossier
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Die Autorin
Manuela Jakobi
ist seit neun Jahren in der Photovoltaikindustrie tätig. Derzeit arbeitet sie als Referentin für Öffentlichkeitsarbeit bei der Solarworld AG in Bonn. Zuvor war sie bei der Centrosolar AG in Paderborn in der gleichen Position beschäftigt.