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Batteriezellen schaffen rund 70.000 Jobs in Europa

Die Fertigung von Batterien und Batteriezellen für stationäre und mobile Stromspeicher mausert sich zu einem wichtigen Jobmotor. Denn allein die Lithium-Ionen-Zellen machen rund 40 Prozent der Wertschöpfung eines E-Autos aus. In keiner anderen Region wachsen die Werke für Lithium-Ionen-Batterien so schnell wie in Europa. Bis 2030 wird der Anteil an der globalen Fertigung von derzeit rund sechs Prozent auf 16 bis 25 Prozent anwachsen.

Bis zu 300 Gigawattstunden bis 2029

In Europa entstehen derzeit zahlreiche Fabriken: Nach Erkenntnissen von Benchmark Mineral Intelligence werden bis 2029 voraussichtlich Fertigungskapazitäten von über 300 Gigawattstunden in Europa erreicht.

Die Studie „Batterien für Elektroautos: Faktencheck und Handlungsbedarf“ vom Fraunhofer ISI im Auftrag des VDMA spricht sogar von 300 bis 400 Gigawattstunden bis 2025. Mehr als 170 Gigawattstunden könnten auf den deutschen Markt entfallen. Zurzeit sind es europaweit rund 30 Gigawattstunden.

40 + 200 Jobs je Gigawattstunde

Die Analyse vom Fraunhofer ISI kommt zu dem Ergebnis, dass je Gigawattstunde Batterieleistung 40 Jobs in der Fertigung der Zelle sowie 200 vorgelagerte Arbeitsplätze entstehen, etwa in Forschung und Entwicklung sowie im Maschinen- und Anlagenbau. Hochgerechnet auf die prognostizierte Fertigungskapazität von mindestens 300 Gigawattstunden in Europa bis 2029 entspricht das 12.000 direkten und 60.000 vorgelagerten Arbeitsplätzen.

Bis 2033 rechnet Fraunhofer ISI aufgrund weiterer Effekte sogar mit 155.000 Jobs in Zusammenhang mit der Batteriefertigung. So wird es beispielsweise auch Bedarf an Fachkräften in der Systemintegration und bei der Wartung geben. Daneben werden im Zusammenhang mit anderen Speichersystemen, etwa Brennstoffzellen und Elektrolyseuren, neue Arbeitsplätze entstehen. Sogenannte nachgelagerte Jobs entstehen bei Herstellern von Systemtechnik, wie etwa bei Tesvolt: Der Wittenberger Hersteller von Gewerbespeichern hat 2020 sein neues Werk in Betrieb genommen.

Autohersteller investieren massiv

Konkrete Ankündigungen gibt es derzeit viele: So plant Volkswagen zusammen mit dem schwedischen Partner Northvolt in Salzgitter eine Fabrik für Lithium-Ionen-zellen. Das Werk soll zum Jahresbeginn 2024 den Betrieb aufnehmen und bis zu 24 Gigawattstunden pro Jahr produzieren. VW rechnet mittelfristig mit 700 Arbeitsplätzen in der Produktion sowie 300 im Entwicklungszentrum.

Opel kündigt gemeinsam mit dem Mutterkonzern PSA und dem französischen Batteriehersteller Saft eine Zellenproduktion in Kaiserslautern an. Geplant sei eine Produktionskapazität von 32 Gigawattstunden – mit 2.000 Jobs.

Auch Varta in Nördlingen und Ellwangen will künftig in der E-Mobilität mitmischen und Elektroautos ausrüsten. Für die Entwicklung der nächsten Generation Lithium-Ionen-Zellen wird das Unternehmen vom Bund und den Ländern Baden-Württemberg und Bayern mit rund 300 Millionen Euro gefördert.

Vor kurzem hat auch Tesla seine Pläne für die geplante Fabrik in Deutschland erweitert: Der US-Elektroautohersteller will in Grünheide bei Berlin selbst die Autobatterien herstellen. Der chinesische Anbieter Catl plant aktuell ein Werk für bis zu 100 Gigawattstunden, es soll in Erfurt entstehen. Auch Catl rechnet mit rund 2.000 neuen Arbeitsplätzen.

Aktuelles Webinar von VDMA und EES Europe

Zu den Chancen der Wertschöpfung in der Speicherbranche in Deutschland bieten der VDMA und die EES Europe am 1. Dezember 2020 um 11 Uhr ein gemeinsames Webinar an: „Speichertechnologien 'Made in Germany' – Batterieproduktion, Brennstoffzelle und Elektrolyse“. (HS)

Informationen und die Anmeldung finden Sie hier.

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