Der Vorstand der Centrosolar Group AG hat mit Zustimmung des Aufsichtsrats die wesentlichen Eckdaten zur im Februar 2013 angekündigten Sanierung der Bilanz beschlossen. Im Rahmen einer am 22. Mai 2013 vorgesehenen außerordentlichen Hauptversammlung soll zunächst das Grundkapital von derzeit 20.351.433 Aktien im Verhältnis von 25:1 auf 814.057 Aktien im Wege einer vereinfachten Kapitalherabsetzung durch Zusammenlegung von Aktien herunter gesetzt werden.
Danach ist eine Sachkapitalerhöhung durch Einlage der Sieben-Prozent-Schuldverschreibung 2011/2016 mit einem Gesamtnennbetrag von 50 Millionen Euro unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre vorgesehen. Der Beschlussvorschlag für die Gläubigerversammlung sieht vor, dass die Anleihe in ein Recht zum Erwerb von insgesamt 5.500.000 neu zu schaffenden Stammaktien der Gesellschaft im Umtauschverhältnis 1:110 ohne weitere Gegenleistung umgetauscht werden soll.
Dies bedeutet, dass die Anleihegläubiger für eine Schuldverschreibung mit einem Nennwert von 1.000,00 Euro bei Ausübung ihres Erwerbsrechts jeweils 110 neue Aktien der Gesellschaft erhalten sollen. Sofern Anleihegläubiger ihr Erwerbsrecht nicht ausüben, soll ein Kreditinstitut als Abwicklungsstelle die nicht bezogenen Aktien börslich oder außerbörslich verkaufen und den Netto-Verkaufserlös den entsprechenden Anleihegläubigern als Barausgleich auszahlen.
Fünf Millionen neue Stammaktien
Weiterhin soll ein Nachrangdarlehen mit einem Nominalwert von 9,5 Millionen Euro im Wege der Sacheinlage in die Gesellschaft eingelegt werden. Zu diesem Zweck soll der Darlehensgläubiger zur Zeichnung von 760.000 neuen Aktien aus einer weiteren Sachkapitalerhöhung gegen Einlage des Nachrangdarlehens unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zugelassen werden.
Abschließend ist eine Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht der Aktionäre gegen Ausgabe von bis zu 5.000.000 neuen Stammaktien vorgesehen. Dabei soll den Aktionären ein Mehrbezugsrecht gewährt werden. Der Bezugspreis wird vom Vorstand in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat zu gegebener Zeit festgelegt.
Bald weitere Infos
Die erste Gläubigerversammlung soll am 2. Mai 2013 stattfinden. Sollten bei dieser Versammlung weniger als 50 Prozent des nominalen Anleihekapitals anwesend oder vertreten sein, ist die Versammlung nicht beschlussfähig. In diesem Fall wird eine zweite Gläubigerversammlung einberufen, bei der mindestens 25 Prozent des Anleihekapitals anwesend oder vertreten sein müssen, um die vorgesehenen Beschlüsse fassen zu können. Diese Gläubigerversammlung findet dann voraussichtlich am 21. Mai 2013 statt. Anleihegläubiger können bei den Gläubigerversammlungen entweder persönlich anwesend sein oder sich durch einen Stimmrechtsvertreter vertreten lassen.
Die Gesellschaft wird in Kürze weitergehende Informationen für Anleihegläubiger und Aktionäre auf ihrer Webseite zur Verfügung stellen. Centrosolar musste für das abgelaufene Geschäftsjahr 2012 einen Umsatzrückgang und auch eine Vergrößerung der Nettoverschuldung ausweisen.
Mehr zur Lage deutscher Hersteller in Ausgabe Nummer 5, dem Maiheft der photovoltaik. (William Vorsatz)