Der Schweizer Modulhersteller Meyer Burger korrigiert seine Pläne für die Produktion von Solarmodulen auf der Basis seiner Betriebserfahrungen in seinen Werken in Sachsen nach unten. Auch die stockenden Lieferketten bremsen Meyer Burger aus. So geht das Unternehmen davon aus, dass in diesem Jahr nur Module mit einer Gesamtleistung von 320 bis 370 Megawatt vom Band laufen. Geplant waren 500 Megawatt. Denn in der ersten Jahres hat Meyer Burger Module mit einer Leistung von 108 Megawatt hergestellt. In der zweiten Jahreshälfte geht das Unternehmen von 210 bis 260 Megawatt aus.
Hochlauf der neuen Linien verzögert
Auch die nächsten Linien, die gerade anlaufen, werden wohl weniger Ausstoß haben als erwartet. Die erste Linie mit einer Kapazität von 400 Megawatt läuft technisch bereits. Ab September 2022 kommen sukzessive weitere Linien hinzu. Diese sollten zusammen ein Produktionsvolumen von 1,35 Gigawatt erreichen. Unter dem Eindruck der jetzigen Erfahrungen werden sie aber nur 1,0 bis 1,2 Gigawatt schaffen. Zudem hat sich der Hochlauf der in Bau und in der Inbetriebnahme befindlichen Produktionskapazitäten verzögert, was wiederum an den anhaltenden Engpässen bei der Lieferung der dafür notwendigen Komponenten liegt.
Produktwechsel bremst derzeit zusätzlich
Eine weitere Bremse auf den derzeit im Betrieb befindlichen Linien sind geplante Stillstände für die Integration der nächsten Linie in derselben Fabrik. Aber auch die immense Nachfrage nach allen drei Produktvarianten von Meyer Burger – schwarze Module, Standardmodule und Glas-Glas-Module – sorgt immer wieder für kurze Stillstandszeiten. Denn dadurch muss öfter gewechselt werden. Dieser Effekt werde mit der zukünftigen zusätzlichen Kapazität minimiert, da die verschiedenen Produktionslinien dann jeweils auf einzelne Produkte ausgerichtet werden können.
Alle Module für Dachanlagen geplant
Die hohe Nachfrage vor allem im Premiumsegment führe zudem dazu, dass das begrenzte Produktionsvolumen den Kunden in Zukunft zugeteilt werde. Derzeit arbeitet Meyer Burger an der Zuteilung für das zweite Quartal 2023. So war geplant, dass 30 Prozent der produzierten Module in Solarparks verbaut werden sollten. Inzwischen geht das Unternehmen davon aus, dass alle Module, die im Jahr 2023 produziert werden, auf Hausdächern installiert werden. Denn hier ist das Wachstum der Nachfrage besonders stark und die Marge höher. Das Segment der Solarkraftwerke will Meyer Burger dann über die zusätzlichen Produktionskapazitäten abdecken, wenn diese in Betrieb gegangen sind. (su)
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