Modulpreise 2020: Jahresrückblick Teil 1
Weiter gehts: Im August und September erreichten die Modulpreise allgemein ihren vorläufigen Allzeit-Tiefststand. Projektpreise im Megawattbereich von teilweise deutlich unter 18 Cent pro Watt waren auch für monokristalline Module keine Ausnahme mehr.
Nach den Covid-19-bedingten Ausfällen im Frühjahr befand sich die Solarproduktion nach Aussage der meisten Hersteller wieder im Normalbetrieb. Auch die Rohstoffpreise für Siliziumwafer und Solarglas waren moderat, der Dollarkurs ausgeglichen. Das sollte sich in den darauffolgenden Monaten aber deutlich ändern.
Chaos beim Dollarkurs
Bedingt durch das Chaos der Corona-Pandemie in den USA und den abgewählten Präsidenten Donald Trump sank der Dollarkurs weiter und weiter. Diese Wechselkursschwäche verteuerte die auf Dollarbasis kalkulierten Solarmodule aus China zunehmend.
Dazu kommt aktuell ein Engpass bei Polysilizium und bei Solarglas. Bis Ende des Jahres gab es seitens der Hersteller bereits mehrere Preisanpassungen nach oben von insgesamt zehn Prozent und mehr. Dieser Trend wird sich wohl erst wieder im zweiten Quartal 2021 umkehren.
Welchen Einfluss hatte die Pandemie?
Im vierten Quartal stellte sich die Frage, ob Covid-19 die Photovoltaikbranche 2020 weitgehend unberührt ließ oder nicht. Es gab Untersuchungen, nach denen bis zu 15 Prozent aller Erneuerbare-Energien-Projekte in Europa durch die Coronakrise verzögert wurden oder komplett scheiterten.
Diese Einschätzung betraf allerdings vor allem mittlere bis große Vorhaben mit nicht selten überregionaler Beteiligung. Die Bundesregierung reagierte darauf für Zuschläge in deutschen Ausschreibungen immerhin mit der Einräumung von verlängerten Realisierungsfristen von bis zu sechs Monaten.
Eigenverbrauchssysteme stärker nachgefragt
Im Bereich der kleinen bis mittleren Photovoltaikanlagen war zumindest in Deutschland kaum ein negativer Einfluss durch die Pandemie erkennbar. Vor allem Systeme in Kombination mit Energiespeichern, aber auch Ladeinfrastruktur für E-Mobilität erfreuten sich einer wachsenden Beliebtheit.
Viele Endkunden schienen mithilfe einer eigenen Solaranlage mit hohem Eigenverbrauchsanteil unabhängiger werden zu wollen. Das verschaffte vielen Solarteuren volle Auftragsbücher, sie gehörten bisher und gehören auch weiterhin eher zu den Krisengewinnern. (bearbeitet von HS)
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