Mit der Entwicklung der Preise für Solarmodule können die Projektierer, Großhändler und Installateure derzeit kaum sicher planen. Denn diese ist derzeit sehr volatil und reagiert auf die kleinsten Veränderungen. Während vor wenigen Wochen noch eine Beruhigung am Markt für Standardmodule festzustellen war, weil sich vor allem größere Projekte verschoben haben, stiegen die Preise kurz danach wieder auf einen neuen Höchststand seit 2019 an. Denn die Kontingente für große Projekten wurden abgerufen, was wieder zu einem verminderten Angebot bei weitgehend gleichbleibender Nachfrage führte. Das schlug sich in steigenden Kosten für die Paneele nieder.
Bestellte Modulkontingente werden nicht abgerufen
Jetzt sind vor allem im Segment der Standardmodule und der effizienten Module mit neue Zelltechnologien die Lager wieder besser gefüllt. Martin Schachinger, Geschäftsführer des Onlinemodulmarktplatzes PV Xchange spricht sogar von einem Überangebot, was derzeit wieder für stabilere Preise sorgt. „Nicht bei allen, aber bei vielen mehr oder weniger bekannten Marken beginnen sich die Module in Rotterdam zu sammeln“, weiß Schachinger. „Dies liegt unter anderem an größeren Verzögerungen bei der Zollabwicklung, insbesondere aber daran, dass bestellt Module aufgrund fehlender Restkomponenten nicht oder mit sehr viel Verspätung erst abgerufen werden.“
Neun Cent mehr als im letzten Jahr
Deshalb kommen immer wieder größere Mengen Projektmodule zu moderaten Preisen auf den Markt. Standardmodule werden – wie vor vier Wochen auch – für einen Durchschnittspreis von 0,34 Cent pro Watt gehandelt werden. Insgesamt bleibt der Preis aber hoch und liegt neun Cent pro Watt über dem Preis des Vergleichszeitraums im vergangenen Jahr.
Auch die Preise für die effizienten Module bleiben vorerst aufgrund der Liefer- und Lagersituation konstant. Diese Paneele werden derzeit für durchschnittlich 44 Cent pro Watt verkauft, was ebenfalls neun Cent mehr als im August 2021 ist. „Rein schwarze Module oder Produkte mit Zellen in Schindeltechnik sind jedoch weiterhin nur schwer zu bekommen“, beschreibt Schachinger die Marktsituation. „Anstatt auf versprochene Lieferungen zu warten und Däumchen zu drehen bietet es sich an, sich dem Bestandsanlagenservice zu widmen, vorhanden Installationen routinemäßig zu überprüfen und eventuelle Mindererträge einmal genauer anzuschauen“, rät er den Handwerkern. (su)
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