Die letzte Erhebung für das Jahr 2014 hat erfreuliche Ergebnisse geliefert. In der Gesamtbetrachtung haben sich die Preise etwas nach unten bewegt. Das ermittelte die Handelsplattform Solartraders exklusiv für photovoltaik.
Chinesische polykristalline Module stehen weiterhin bei 0,54 Euro. Hier ist durch den Mindestpreis eine Preisschwelle gesetzt, die kaum unterboten werden kann. Dafür haben sich monokristallinen Module aus der Volksrepublik um einen Cent vergünstigt – sie liegen nun im Mittel bei 0,59 Euro.
Bei den Asiaten gab es den deutlichsten Preisrutsch – und zwar bei den monokristallinen Modulen. „Vergangene Woche lagen wir hier im Schnitt bei 0,62 Euro und diese Woche bei doch deutlichen günstigeren 0,59 Euro“, sagt Patric Kahl, Geschäftsführer von Solartraders. Die polykristallinen Module aus dem Wirtschaftsraum Asien haben sich dagegen um einen Cent nach unten bewegt und taxieren bei 0,51 Euro.
Auch die europäischen Hersteller sind vergangene Woche um jeweils einen Cent nach unten gerutscht. Somit kosten polykristalline Module anstatt 0,60 nun 0,59 Euro und die monokristallinen Pendants sind ebenso um einen Cent auf 0,74 Euro gekommen. Ein für die Branche turbulentes Jahr neigt sich dem Ende. „Die Zubauzahlen sind eingebrochen, das EEG Konto hat die zwei Milliarden-Euro-Grenze überschritten“, erklärt Kahl.
Bis zu 39 Prozent Antisubventionszoll
Ein Blick in die USA zeigt Bewegung beim Antidumping-Verfahren. Chinesische Module werden im Schnitt von rund 27 auf 39 Prozent Antisubventionszoll angehoben. „Der genaue Prozentsatz ergibt sich abhängig vom Herstellers“, berichtet Kahl. Die Zölle für das Herkunftsland Taiwan wurden leicht nach unten korrigiert.
„Betrachten wir den Preisindex und die günstigste Klasse – die Asiaten – so fällt auf, dass ein Großteil aus Taiwan kommt“, sagt der Solartraders-Chef. Sicherlich gebe es Ausnahmen, so produziert CSUN auch in der Türkei oder Renesola in Polen. Abgesehen von heimischen Herstellern würde eine Einführung eines weiteren Mindestpreises in der EU, zum Beispiel durch einen Zoll für taiwanesische Produkte, die hiesige Branche hart treffen. „Wir beobachten, dass bei größeren Projekten zurzeit ein nicht unwesentlicher Marktanteil von Asiaten bestückt wird“, berichtet Kahl. Eine kürzere Amortisationsdauer spreche für diese Module. „Immerhin realisieren unsere Kunden ab einer gewissen Projektgröße Preise im niedrigen 40er Cent-Bereich.“ Würden diese Modulpreise deutlich angehoben, fielen mit Sicherheit wieder einige Investitionsentscheidungen negativ aus, meint Kahl.
Es bleibt abzuwarten wie 2015 im Hinblick auf den Mindestpreis wird. Wird er frühzeitig abgeschafft? Läuft er wie geplant zum Ende 2015 aus? Oder werden neue Zölle für Taiwan erhoben? Die große Konsolidierungswelle im Jahr 2014 sollte massiv abebben. Es wird ein spannendes Jahr – so viel steht fest. (Niels H. Petersen)
Seit September 2013 veröffentlichen wir in Kooperation mit Solartraders die aktuellen Preise für kristalline Module wöchentlich am Montagmorgen auf photovoltaik.eu. Ab der Ausgabe 09/2013 finden Sie den Preisindex, der die Preisentwicklung der letzten drei Monate abbildet, auch in der gedruckten Ausgabe der photovoltaik.
Info zum Preisindex: Er basiert auf den gelisteten Angeboten innerhalb der Online-Handelsplattform Solartraders. Das bei Solartraders gelistete Volumen im Bereich kristalliner Solarzellen umfasst durchschnittlich zwischen 35 und 40 Megawatt Leistung pro Monat. Angebote von Herstellern, die in verschiedenen Regionen produzieren, werden der Region zugeordnet, in der sich der Produktionsort des Unternehmens befindet. Aus den Modulpreisen wird wöchentlich das arithmetische Mittel errechnet. Angebote von B-Ware-Modulen oder Module aus Konkursmassen, die zum Beispiel ohne Garantie sind und deshalb nicht zum marktüblichen Preis verkauft werden, sind im Durchschnittswert nicht enthalten. Die Preise sind Netto-Großhandelspreise und gelten im Schnitt für Abnahmemengen zwischen 10 bis 200 Kilowatt.