Warum, das lässt sich schnell zusammenfassen: „Die Modulpreise sind zu niedrig und machen keine Anstalten, in absehbarer Zeit signifikant zu steigen“, weiß Martin Schachinger von PVXchange. Neuware aus den Bereichen neudeutsch Mainstream und High Efficiency hätten sich erneut verbilligt, wenn auch zumindest bei den hocheffizienten Modulen eine Abschwächung des Trends zu erahnen sei.
Hohe Lagerbestände bei Perc-Modulen
Die Liefer-, aber auch die Produktionsmengen seien offenbar deutlich zurückgefahren worden, um ein weiteres Anwachsen des Lagerbestands in Europa zu vermeiden. „So übersteigt bei einigen wenigen Produkten die Nachfrage schon wieder das Angebot und Auslieferungen verschieben sich ins kommende Jahr“, sagt der Marktexperte. Anders sehe es bei Mainstream-Modulen aus, bei denen es sich vorwiegend um Produkte mit Perc-Technologie handele. „Hier gibt es bei vielen Händlern und Herstellern noch immer horrende Lagerbestände, die abgebaut werden müssen. Zu diesem Zweck werden beinahe jeden Tag neue Tiefpreisangebote in den Markt gestreut“, berichtet Schachinger.
Hersteller von Sonderlösungen fördern
Aus diesem Grunde kann man momentan nur zu der Erkenntnis kommen, dass sich Investitionen in neue regionale Produktionsstätten, wo auch immer in Europa sie aufgebaut werden sollten, auf absehbare Zeit nicht lohnen. Um preislich auch nur annähernd konkurrieren zu können, müssten die europäischen Produkte jahrelang subventioniert werden. Schachinger hat deshalb eine andere Idee: Kleine und flexible Hersteller von Sonderlösungen sollten gefördert werden, bis aus ihren Anwendungen eine konkurrenzfähige Industrie entsteht – für intelligent angepasste Photovoltaikprodukte abseits des Mainstreams. (nhp)
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