Die erste März Woche verlief in Bezug auf die Preisveränderungen gemächlich. Chinesische polykristalline Module befinden sich weiter auf stabilen 0,55 Euro pro Watt. Ebenso ohne Bewegung zeigten sich die monokristallinen Module aus der Volksrepublik bei 0,58 Euro. Das ermittelte die Handelsplattform Solartraders exklusiv für photovoltaik.
Auch in dieser Woche gab es kaum Veränderungen der Preise von chinesischen Modulen aus polykristallinem Silizium. Diese liegen weiterhin bei 0,55 Euro pro Watt. Auch die monokristallinen Module aus dem Reich der Mitte halten sich auf stabilen 0,58 Euro pro Watt. Die monokristallinen Module aus den anderen asiatischen Ländern sind hingegen teurer geworden. Die Preise für die Ware aus Asien steigen von 0,65 Euro pro Watt in der vergangenen Woche auf 0,68 Euro pro Watt in dieser Woche. „Jedoch ist in Relation auch mehr Ware von Tier-1-Herstellern auf dem Markt die den durchschnittlichen Preis ansteigen lässt, vor allem im monokristallinen Bereich“, erklärt Patric Kahl, Geschäftsführer von Solartraders. „Bei den polykristallinen Modulen dominieren die Tier-2- und Tier-3-Hersteller den Markt. Durch den günstigen Preis ziehen sie weiter Nachfrage auf sich und sind deutliche Gewinner der europäischen Mindestpreispolitik für chinesische Fabrikate.“ Der Preis für polykristalline Module aus den asiatischen Ländern mit Ausnahme von China liegt bei durchschnittlich 0,53 Euro pro Watt. Damit kosten sie so viel wie noch vor sieben Tagen, bleiben aber billiger als die Angebote der Konkurrenz aus dem Reich der Mitte.
In Europa haben sich die Preise kaum verändert, zumindest was die polykristallinen Module betrifft. Diese verkaufen die europäischen Hersteller weiterhin für durchschnittlich 0,57 Euro pro Watt. Die monokristallinen Module aus Europa sind hingegen etwas teurer geworden. Sie kosten jetzt mit 0,66 Euro pro Watt einen Cent mehr als noch vor sieben Tagen.
Die europäischen Hersteller konnten bisher auch noch keinen Gewinn aus der Mindestpreisverordnung ziehen. Diese legt fest, dass die chinesischen Hersteller ihre Module in der Europäischen Union mindestens zu einem festgelegten Preis verkaufen müssen. „Trotzdem haben die vier größten europäischen Hersteller laut Aussage von Smart Solar Consulting mehrheitlich auch 2014 Verluste gemacht“, erklärt Patric Kahl. „Im vergangenen Jahr lag der Marktanteil der deutschen Hersteller bei etwa 21 Prozent. Im Vergleich zu 2013 lag der kumulierte Marktanteil bei rund fünf Prozent. Die Veränderung ist schon deutlich sichtbar.“
Über die gesamte Europäische Union betrachtet stehen die europäischen Hersteller noch schlechter da. Denn dort halten sie einen noch geringeren Marktanteil als in Deutschland. Selbst vom Boom in Großbritannien im vergangenen Jahr konnten die europäischen Hersteller nicht profitieren. „Durch die vermehrten Großprojekte und weniger Kleinanlagen wurden zu über 90 Prozent der Anlagen im Vereinigten Königreich von chinesischen und asiatischen Herstellern beliefert“, begründet Kahl das durchwachsene Ergebnis.
Damit wird klar: Der Mindestpreis zeigt keine Wirkung. Deshalb ist es unwahrscheinlich, dass er weiter verlängert wird. Denn er gilt vorerst nur bis Ende dieses Jahres. „Es bleibt für hiesige Hersteller zu hoffen, dass diese in den kommenden neun Monaten weiter an der Kostenstruktur arbeiten“, betont Patric Kahl. „Nur dann können sie auch 2016 wettbewerbsfähig bleiben, sollte der Mindestpreis wegfallen. Aus der Marktbetrachtung für die Europäische Union würde der Wegfall des Mindestpreises jedoch die allgemeinen Zubauzahlen deutlich unterstützen.“ (su)
Seit September 2013 veröffentlichen wir in Kooperation mit Solartraders die aktuellen Preise für kristalline Module wöchentlich am Montagmorgen auf photovoltaik.eu. Ab der Ausgabe 09/2013 finden Sie den Preisindex, der die Preisentwicklung der letzten drei Monate abbildet, auch in der gedruckten Ausgabe der photovoltaik.
Info zum Preisindex: Er basiert auf den gelisteten Angeboten innerhalb der Online-Handelsplattform Solartraders. Das bei Solartraders gelistete Volumen im Bereich kristalliner Solarzellen umfasst durchschnittlich zwischen 35 und 40 Megawatt Leistung pro Monat. Angebote von Herstellern, die in verschiedenen Regionen produzieren, werden der Region zugeordnet, in der sich der Produktionsort des Unternehmens befindet. Aus den Modulpreisen wird wöchentlich das arithmetische Mittel errechnet. Angebote von B-Ware-Modulen oder Module aus Konkursmassen, die zum Beispiel ohne Garantie sind und deshalb nicht zum marktüblichen Preis verkauft werden, sind im Durchschnittswert nicht enthalten. Die Preise sind Netto-Großhandelspreise und gelten im Schnitt für Abnahmemengen zwischen 10 bis 200 Kilowatt.