Das Unternehmen Solarwatt hat Europas größte Produktionsanlage für Glas-Glas-Solarmodule in Betrieb genommen. Die ersten dort produzierten Module werden bereits in der kommenden Woche an Kunden ausgeliefert. Im Rahmen der Veranstaltung wurden darüber hinaus zwei neue Fertigungslinien für Batteriespeicher offiziell vorgestellt.
Kopplung der Sektoren Energie, Mobilität und Wärme
Insgesamt investiert Solarwatt in den nächsten Jahren über 100 Millionen Euro, davon rund 35 Millionen in die drei neuen Produktionsstätten. „Die Dekarbonisierung, also die Abkehr von Kohlenstoff und Hinwendung zu einer CO2-neutralen Wirtschaftsweise, ist das große Thema unserer Zeit - und eine Herkulesaufgabe. Ohne leistungsfähige und intelligente Photovoltaik-Systeme wird der Umbau zu einer CO2-neutralen Wirtschaftsweise nicht gelingen“, sagt Solarwatt-Hauptanteilseigner Stefan Quandt.
Das Unternehmen hat darüber hinaus den Grundstein dafür gelegt, um die Kopplung der Sektoren Energie, Mobilität und Wärme weiter voranzutreiben. „Das Potential zur CO2-Einsparung durch die Sektorenkopplung ist riesig: Ein Hausbesitzer, der ein Elektroauto und eine Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage und einem Batteriespeicher betreibt, senkt die eigenen Emissionen um bis zu 90 Prozent“, sagt Geschäftsführer Detlef Neuhaus. Hochgerechnet auf rund 16 Millionen Eigenheime in Deutschland seien das allein in diesem Bereich etwa 160 Millionen Tonnen CO2, die jährlich eingespart werden könnten.
Neue Fertigungslinie schafft eine Million Solarmodule pro Jahr
Solarwatt beschäftigt weltweit aktuell rund 600 Mitarbeiter, wovon mehr als 400 Personen in Dresden. Bis zum Jahr 2025 will das Dresdner Unternehmen 400 neue Stellen schaffen. Die neue Solarmodulfertigung F8 hat eine Grundfläche von rund 3.500 Quadratmetern und eine Produktionskapazität von 300 Megawatt pro Jahr. Solarwatt produziert in der neuen Fertigung rund eine Million Module im Jahr. Zum Vergleich: Damit können sich etwa 80.000 Haushalte vollständig mit grüner Energie versorgen.
Solarwatt fertigt in Dresden ausschließlich Glas-Glas-Solarmodule, bei denen die stromerzeugenden Solarzellen auf beiden Seiten von einer Glasscheibe eingefasst sind. Dadurch sind die Solarpaneele deutlich robuster und langlebiger als herkömmliche Glas-Folie-Module. Solarwatt setzt in der neuen F8 auch größere Zellformate ein, wodurch das Unternehmen die Leistungsklassen der Module steigert.
In unmittelbarer Nähe zur neuen Modulfertigung F8 ist in den vergangenen Monaten eine moderne Batteriespeicherproduktion mit einer Größe von etwa 2.500 Quadratmetern entstanden. Hier findet die Endmontage des Stromspeichers Battery flex statt, den Solarwatt gemeinsam mit der BMW Group entwickelt hat. Solarwatt bezieht für die Produktion Original-Komponenten, wie beispielsweise die Batteriezellen, direkt von BMW. Diese kommen auch in BMW-Elektroautos zum Einsatz.
Dritte Fertigung bei Webasto in Bayern
Der Automobil-Zulieferer Webasto fertigt im Auftrag von Solarwatt in Bayern das Zellmodul für den Batteriespeicher von Solarwatt. Diese ebenfalls dritte neue Fertigung hat eine Grundfläche von etwa 300 Quadratmetern und stellt in rund zwei Minuten ein Zellmodul für Solarwatt her. Die Produktion in den beiden Speicherfertigungen ist bereits Anfang September angelaufen. Die ersten Speicher werden in den kommenden Wochen an Kunden ausgeliefert, bestätigt Solarwattchef Neuhaus. (Niels H. Petersen)
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