Wie schätzen Sie die Situation der Branche ein?
Stephan Volgmann: Sehr gut. Die Branche will investieren, muss investieren. Wir sehen einen erhöhten Bedarf. Insgesamt haben wir ein gutes und optimistisches Bild.
Sie sind auf Wachstum eingestellt, wie die ganze Branche. Das kann auch Schmerzen verursachen. Bereitet Ihnen das Wachstum Schmerzen?
Ja, sicherlich. Natürlich haben wir mit einzelnen Lieferanten zu kämpfen. Die ganze Branche hat damit ja zu kämpfen. Da müssen wir unter anderem schauen, in welcher Reihenfolge wir die Projekte abarbeiten. Aber ich sage mal, das ist lösbar. Das Schöne ist ja, dass tatsächlich ein großer Wille zu Investitionen in Projekte mit erneuerbaren Energien besteht. Das ist eine gute Nachricht. Jetzt ist es an uns, die richtigen Konzepte zu finden.
Und die richtige Qualität. Bei großen Solarparks geht es um Zuverlässigkeit. Wie wichtig ist das Thema? Wie kommt das bei Ihren Kunden an?
Eigentlich ein ganz wichtiger Punkt bei unseren Konzepten. Wir sagen: Das Thema Zuverlässigkeit ist wichtig. Es ist wichtig, dass die Anlagen verfügbar sind. Da können wir darauf zurückgreifen, was wir schon jahrelang oder jahrzehntelang in der Branche machen. Elektrifizieren, Vernetzen und Automatisieren sind Kernkompetenzen von Phoenix Contact. Natürlich profitieren wir davon, dass wir schon sehr lange in der Branche erfolgreich sind und technische Kompetenz entwickelt haben. Unsere Konzepte und Systeme funktionieren wirklich zuverlässig. Wir stellen unseren Kunden den guten Betrieb ihrer Solarkraftwerke sicher.
Sie liefern vielfältige Komponenten, zum Beispiel die Verkabelung bis hin zum Generatoranschluss mit der Zertifizierung aus einer Hand. Hat sich das bewährt?
Das hat sich bewährt, weil wir natürlich die verschiedensten Technologien kombinieren können. Wir können von der elektrischen Kontaktierung bis zur Kommunikation, Datenverarbeitung und Visualisierung eine Gesamtlösung bieten. Viele Technologien haben wir selbst entwickelt und machen das mit starken Partnern und Systemintegratoren. Das ist ein großer Vorteil für unsere Kunden. Es bewährt sich, dass wir ein großes Portfolio haben, aber natürlich auch gute Partner, die zusammen mit uns Projekte umsetzen.
Und große Erfahrung. Sie sind sehr früh in die Elektromobilität eingestiegen. Wie passt das mit den Solarparks zusammen?
Die Elektromobilität ist für uns ein Schlüsselmarkt. Sie ist von strategischer Bedeutung, weil dort viele Themen zusammenlaufen. Wir haben Elektromobilität bei großen Energieanlagen, bei Gebäuden, bei der Infrastruktur. Schon vor Jahren haben wir uns aufgemacht, die Elektromobilität als Aufgabe der Verbindungstechnik anzugehen. Mittlerweile sind wir im Bereich der Controller unterwegs, im Bereich der Kommunikation, bieten ganzheitliche Systeme an. Eine Schlüsselfrage lautet: Wie verbinde ich Elektromobilität mit der volatilen Energieerzeugung, aber auch volatilen Energieverbrauch?
Welche Herausforderungen sehen Sie beim Stromnetz?
Das ist für uns ebenso spannend und interessant. Denn wir hören nicht bei den Komponenten auf, sondern gehen weiter in das Netz hinein. Zusammen mit unseren Partnern und Kunden entwickeln wir Lösungen, die ins Netz hineinwirken. Da geht es auch um Automatisierung, um Transparenz und Schutz der Technik. Das sind wichtige Elemente. Und auch da, glaube ich, bieten wir unseren Kunden erhebliche Vorteile, weil wir schon ein paar Jahrzehnte in der Branche tätig sind.
Der Markt und seine Lieferketten stehen unter Druck, die Nachfrage ist enorm. Können Sie liefern?
Die Lieferketten machen uns Sorgen, wie sie der ganzen Branche Sorge bereiten. Aber wir liefern viel aus, mehr als je zuvor. Wir versuchen, alles möglich zu machen, und finden mit unseren Kunden eine Lösung. Es ist kein Geheimnis, das ist schwierig. Ich glaube, die Weltwirtschaft ist aufgrund der letzten 24 Monate ein bisschen außer Tritt gekommen. Der Schlüssel für uns ist die klare und transparente Kommunikation mit unseren Kunden. Wir finden immer eine Lösung, auch in schwierigen Momenten, so wie es jetzt ist.
Das Gespräch führte Heiko Schwarzburger.
Aktuelles Video
CEO-Talk mit Stephan Volgmann von Phoenix Contact
Alle Sektoren der Energiewende koppeln: Der Zubau neuer Solarparks muss und wird sich beschleunigen, ebenso die E-Mobilität. Die Systeme werden immer mehr verzahnt. Wie wichtig Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und intelligente Funktionalität der Komponenten sind, das erfahren wir von Stephan Volgmann, Geschäftsführer von Phoenix Contact.
https://www.photovoltaik.eu/videos/pv-guided-tours-2022
Im Interview
Stephan Volgmann
leitet den Vertrieb von Phoenix Contact in Deutschland. Nach einer technischen Ausbildung hat er ein Studium der Elektrotechnik mit Schwerpunkt Nachrichtentechnik absolviert. Bei Phoenix Contact begann er seine Karriere im Jahr 2004. Er hat das Geschäft mit Energielösungen zusammen mit internationalen Kunden und Vertriebsgesellschaften mitgestaltet und war dort in verschiedenen Funktionen aktiv.
Phoenix Conctact
Programm für Energy Solution Partner
Um die Solarenergie professionell zu entwickeln, baut Phoenix Contact ein weltweites Netzwerk auf. Solution Partner profitieren von zuverlässigen Ansprechpartnern. Diese Experten unterstützen Planer und Installateure durch langjährige Projekterfahrung in der Energiebranche mit dem notwendigen Wissen sowie innovativen Lösungen und Produkten.
Die Liste der Solution Partner finden Sie im Internet. Es ist auch möglich, selbst Partner dieses Netzwerks zu werden. Einspeisemanagement, Überspannungsschutz und Anschlusstechnik sind die drei Säulen, auf denen das Angebot von Phoenix Conctact in der Solartechnik ruht.
https://www.phoenixcontact.com/de-de/industrien/solarenergie