Knapp ein Jahr ist es her, dass die EnBW die bisher größte Freiflächenanlage Deutschlands, den Solarpark Weesow-Willmersdorf in Brandenburg, in Betrieb genommen hat. Nun nimmt EnBW bereits die nächsten beiden förderfreien Solarparks Alttrebbin und Gottesgabe mit jeweils rund 150 Megawatt schrittweise in Betrieb. Zusammen bilden die drei Projekte ein rund 500 Megawatt starkes Solarcluster östlich von Berlin. „Mit den beiden Solarparks verwirklichen wir auf einen Schlag einen Zubau von über fünf Prozent der Leistung aller im letzten Jahr realisierten Photovoltaik-Projekte in Deutschland“, erklärt Thorsten Jörß.
Erstmals Batteriespeicher mit installiert
Jörß leitet die Projektentwicklung Photovoltaik bei EnBW. „Freiflächenanlagen wie diese tragen wesentlich zu einem schnelleren Ausbau der Sonnenenergie bei. Und das ist angesichts der ambitionierten Ziele der Bundesregierung umso wichtiger. Denn die angekündigten Maßnahmen zur Beschleunigung des Erneuerbaren-Ausbaus, wie etwa schnellere Genehmigungsverfahren, werden nicht von heute auf morgen eine spürbare Wirkung entfalten können.“
Bei den Projekten Alttrebbin und Gottesgabe setzt die EnBW erstmals Batteriespeicher ein. Mit jeweils 3,9 Megawattstunden Kapazität sind sie auf tageslichtarme Wintertage ausgelegt, d.h. sie speichern die Sonnenenergie und decken dann in den Nachtstunden den Eigenbedarf der Umspannwerke und Wechselrichter. Somit erzeugen die Solarparks die für ihren Betrieb benötigte Energie vollständig selbst. In sonnenstarken Zeiten kann darüber hinaus durch den Speicher Solarenergie ins Stromnetz eingespeist und der Strom am Markt zur Verfügung gestellt werden.
700.000 Solarmodule versorgen rund 90.000 Haushalte
Bereits seit Mitte Februar fließen die ersten Kilowattstunden aus dem Solarpark Gottesgabe. In Alttrebbin erfolgte die erste Einspeisung. Bis Ende März sollen beide Solarparks vollständig in Betrieb sein und können umgerechnet jährlich etwa 90.000 Haushalte mit regenerativer Energie versorgen. Rund 700.000 sogenannte bifaziale Solarmodule hat die EnBW insgesamt montiert. Das bedeutet, dass die Rückseite der Solarmodule auch indirekte Sonneneinstrahlung in elektrische Energie umwandelt. Die Solarparks speisen die erzeugte Energie in das 110.000 Volt Hochspannungsnetz des Netzbetreibers Edis bei Metzdorf ein. Dazu hat die EnBW rund acht Kilometer Hochspannungskabel bis zum Netzverknüpfungspunkt verlegt.
Im März 2021 starteten die Bauarbeiten für beide Projekte. Geplant war eine Inbetriebnahme bis Ende 2021. Jedoch musste das Projektteam während der Bauzeit das Timing der einzelnen Gewerke auf der Baustelle anpassen. Der Grund: Als Folge der weltweiten Lieferschwierigkeiten, der Auswirkungen der Corona-Pandemie und dem Hochwasser in Europa kam es zu Verzögerungen. (nhp)
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