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Energiedorf Bundorf: Egis zieht positive Bilanz nach erstem Jahr

Das Innovationsprojekt in Bundorf wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem the Smarter E Award. Nach etwa einem Jahr zieht die am Bau beteiligte Genossenschaft Egis Bilanz. Der Solarpark erzeugte 70 Gigawattstunden, das ländliche Fernwärmenetz arbeitet stabil und effektiv – und auch im Naturschutz gibt es sichtbare Erfolge: Es leben heute deutlich mehr Feldlerchen im Gebiet als vor dem Bau der Anlage. Das Fernwärmenetz nutzt den Solarstrom ebenso wie die lokale E-Ladeinfrastruktur. Die Einbindung der Bürger erhöht die Akzeptanz für das Projekt enorm. 

Immer genug Strom für Fernwärme

1,5 Megawatt der Photovoltaikanlage erzeugen den Strom für das Fernwärmenetz in Bundorf, das ebenfalls in Bürgerhand umgesetzt wurde. „Neben dem Solarpark haben wir hier solarstromgeführte Fernwärme, die wir mit weiteren Technologien kombiniert haben“, frohlockt Pascal Lang, Vorstandsvorsitzender der Egis. Die Energiegenossenschaft will aus dem Innovationsprojekt Erkenntnisse für weitere Anlagen dieser Art ziehen, die bereits kurz vor dem Baustart stehen.

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2025 werden wir in der Gemeinde Amerang im Landkreis Rosenheim ein weiteres stromgeführtes Wärmenetz realisieren. Eine Erfahrung aus Bundorf sei, dass der vorgesehene Teil des Solarparks trotz des regenreichen Jahres stets ausreichend Strom für die Heizzentrale erzeugt habe. Diese Zentrale beinhaltet zwei Großwärmepumpen, einen großen Warmwasserspeicher, einen Elektrokessel sowie einen Hackschnitzelkessel für Spitzenlastzeiten.

Hürden für ländliche Fernwärme

„Fernwärme ist eine langfristige Investition, die Versorgungssicherheit schafft und die regionale Unabhängigkeit stärkt“, betont Lang. Doch der Weg zu einer erfolgreichen Fernwärmeversorgung auf dem Land sei herausfordernd. Die Kosten für Fernwärmenetze seien stark gestiegen. „Dem gegenüber steht die zögerliche Kreditvergabe durch die Banken“, erläutert der Egis-Vorstand. Er wünscht sich, dass solche Projekte durch bessere politische Rahmenbedingungen erleichtert werden könnten: „In Dänemark sichern staatliche Bürgschaften die Finanzierung von Fernwärmeprojekten ab“, ähnliche Ansätze wünscht sich Lang auch in Deutschland.

Schon mehr Feldlerchen im Revier

Bei der Errichtung des Solarparks hat Maxsolar verschiedene Naturschutzmaßnahmen berücksichtigt, die weit über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen. So wurde ein Wildtierkorridor angelegt und der Abstand zwischen den Modulreihen vergrößert, um breitere sonnige Streifen zu schaffen. Sie bieten Bodenbrütern wie der als gefährdet eingestuften Feldlerche trockene und warme Brut- und Lebensräume. Im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung wurden vor dem Bau auf der Projektfläche 26 Brutreviere der Feldlerche gezählt. Bei einer Folgeerhebung im Jahr 2024 zählten die Gutachter 99 Feldlerchenreviere. Die Anlage in Bundorf zeigt damit eindeutig, dass solare Freiflächenanlagen Tieren einen geschützten Brut- und Lebensraum bieten. (nhp)

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