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„Grünstrom für die Grundlast“

Zwei komplett operierende Geschäftsbereiche wurden zusammengeführt. Warum?

André Kremer: Der Zusammenschluss unter einer starken, effizienten Einheit ist nur der nächste logische Schritt, um die Entwicklung des Unternehmens vom Projektentwickler und EPC hin zu einem der führenden europäischen IPPs zu meistern. Damit bündeln wir in einer Einheit die Stärken von Solar und Wind. Jetzt bieten wir die gesamte Wertschöpfungskette für Onshore-Wind und Utility-Scale-Photovoltaik unter einem Dach.

Joel Wagner: Wir führen das Wind- und das Photovoltaikgeschäft unter einem Dach zusammen. Weil wir das Vorhaben verfolgen, viel stärker als IPP, als eigener Stromproduzent, als Eigentümer von Anlagen zu wachsen. Innerhalb dieser Geschäftseinheit Iqony Sens etablieren wir zwei Business Lines. Eine konzentriert sich auf die Projektentwicklung, die Investition und die Bewirtschaftung eigener Assets. Die zweite Business Line verfolgt weiterhin das starke EPC- und Servicegeschäft für unsere Partner und Kunden. Dabei wollen wir den Strom aus erneuerbaren Energien, sowohl Wind als auch Photovoltaik, über unser Iqony Trading vermarkten und mehr und mehr grundlastfähigen Grünstrom im Markt platzieren.

Welche Synergieeffekte erwarten Sie? Wie arbeiten Sie zusammen?

Joel Wagner: Wir sehen gerade in Märkten, in denen wir gemeinsam Projekte entwickeln, unglaublich viel Potenzial. Nehmen wir Frankreich und Deutschland als Beispiele. In beiden Märkten wird der Ausbau sowohl in der Windkraft als auch in der Photovoltaik massiv forciert. Gerade bei der Identifizierung von Flächen, dem Aufbau von kommunalen Partnerschaften und der Nähe zu Bürgerinnen und Bürgern werden wir eng zusammenarbeiten. Mit unseren Teams können wir beide Perspektiven verankern, Wind und Photovoltaik. In unserem neuen Geschäftsbereich wird es keine getrennte Entwicklung für Projekte der Photovoltaik und der Windkraft mehr geben. Wir werden in diesen Entwicklungsteams und in den Teams, die nachher die Projekte realisieren und bewirtschaften, immer beide Perspektiven betrachten. So wird wirklich der Schulterschluss möglich, um beide Technologien im Markt zu platzieren.

Geht es dabei vor allem um die Kommunikation beispielsweise mit den kommunalen Entscheidern vor Ort oder auch um technische Bereiche?

André Kremer: Das Schöne an diesem Zusammenschluss ist, dass sich die Fachbereiche, die ehemaligen Business Units, hervorragend ergänzen. Wir ergänzen uns geografisch und technologisch. Das ist, glaube ich, ganz wichtig für uns. Wir können die Energietransformation technologieoffen viel stärker betreiben. Solar, Wind, Speichertechnologie kombiniert – damit bekommen wir grundlastfähigen Strom, damit können wir den Wandel viel stärker vorantreiben.

Joel Wagner: Wir bilden ein gemeinsames zentrales Engineeringteam, das projekt- und technologieübergreifend diesen Schulterschluss von Windenergie und Solarenergie abbildet. Denn wir haben bereits konkrete Hybridprojekte identifiziert, wo auf angrenzenden Flächen sowohl Windräder als auch Solarparks entstehen können. Aus Sicht des Netzanschlusses wird der Grünstrom verstetigt, gleichmäßiger erzeugt und ins Netz geliefert.

Wie wichtig ist Grünstrom für die Versorgungs­sicherheit?

Joel Wagner: Die beiden Technologien ergänzen sich hervorragend. Wir erzeugen nachts naturgemäß den Grünstrom aus Windkraft. Auch im Winter haben wir bessere Windbedingungen als Solareinstrahlung, sodass sich die Technologien ergänzen. Viel spannender ist die Entwicklung im Strommarkt, in dem der Bedarf für zuverlässige Grünstromversorgung massiv zunimmt. Industrien, die ihre Prozesse dekarbonisieren wollen, oder große Datencenter müssen mit Grünstrom versorgt werden. Wasserstoff soll aus Grünstrom erzeugt werden. Das sind Technologien auf der Bedarfsseite, die darauf angewiesen sind, dass wir zuverlässigen Grünstrom grundlastfähig bereitstellen. Das kann uns gelingen, wenn wir Windkraft, Photovoltaik und Speicher koppeln.

Sind Speicher auch ein Thema für Iqony Sens?

André Kremer: Sens steht für Sustainable Energy Solutions. Dieser Name umschreibt ganz gut, dass wir nachhaltige Energielösungen anbieten, und zwar europaweit. Speicher sind zunehmend ein zentrales Thema – in Kombination mit Solar und Wind. Natürlich bieten wir die gesamte Palette großer Stand-alone-Speicherlösungen an oder Lösungen mit Wasserstoff. Damit sind wir in unserem Konzern hervorragend aufgestellt.

Welche Auswirkungen wird der Zusammenschluss Ihrer beiden Geschäftsbereiche auf die Märkte haben, in Deutschland, in Europa?

André Kremer: Unsere Vision ist eine Zukunft zu 100 Prozent aus guter Energie. Durch die Nutzung beider Technologien plus Speicher positionieren wir uns als IPP im Renewables-Bereich. Durch die Nutzung der Synergien wollen wir eine führende Rolle einnehmen. Bislang haben wir 250 Megawatt am Netz. Der Plan ist, die Leistung möglichst schnell zu vervierfachen.

Das Interview führte Manfred Gorgus.

Bei Neumarkt in der Oberpfalz hat Iqony Sens drei Solarparks in einen bestehenden Windpark der Firma Windpower gebaut.

Foto: Windpower

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Auch in der Region Würzburg entstanden neue Solarparks.

Foto: Iqony Sens

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Foto: Vorsatz Media

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Themenheft über Solarparks erschienen

Mitte Dezember 2024 erschien unser Themenheft zum Projektgeschäft. Im Fokus stehen Sicherheit und Schutz von Solarparks. Präventive Maßnahmen bei der Planung, der Installation und im Betrieb schützen die Anlagen vor unbefugtem Zugriff. Sie erschweren Langfingern das Geschäft und senken das Risiko von Diebstählen oder Vandalismus.

Zudem erlauben große Speichercontainer am Netz, die Erlöse aus den Solarparks zu verbessern und die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. Durch dynamische Stromtarife wird dieses Geschäftsmodell zusätzlichen Schwung erhalten. Mit den Speichern können die Anlagenbetreiber am Stromhandel agieren und den Sonnenstrom besser verwerten.

Foto: Tobias Langner Branding & Design

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